Mmch, 18. Allgust 1884.
Erstes Blatt.
46. ZshrgW. — ^ 485.
Erfcheint täglich, SonntagS auSgenommen. PreiS mit Familtenblättern monatlich 5V Pfg. in'S HauS gebracht, bei der Expedition und de« Zweigstationen abgeholt 4V Pfg. Dnrch »k
bczogen vierteljährlich 1,85 Mk. auSschließlich Zustellgebühr.
AnzeigenpreiS: 20 Pfg. für die Ifpaltige Petitzrile oder dcren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige GeschästS» und Prtvatanzetge« ermäßigt. — ASr di, Snfnah«» »««
an bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Pla-kattaseln der Heidelberger Zcitung und den städtischen Bnschlagstellen. Frrnsprech« M
Aufruf!
Ein schwcres Brandnnglück hat das württembergische
Jlsfcld bei Heilbronn getroffcn: Zwei Trittel des
^hezu 2000 Einwohner zählenden Ortes sind ein Raub
Flammen geworden, hundcrte von Menschcn sind ob-
^achlos, dex Schaden an Gebäuden und Mobiliar über-
^igt eine Million Mark und ist mnr zum Teil dnrch Ver°
bcherung gedeckt. Die ganze Ernte und ein grosier Teil
öes Viehbestandes ist vernichtet und nicht versichert. Die
^bgebrannten sind zur Zeit vielfach vom Allcrnvtigsten
^tblösit und, da die Staatshilfe immer wnzulänglich blei-
^n muß, anf die private Wohltätigkeit angewiesen. Je
^chneller diese eingreift, umso segensrcicher wird sic wir-
^n. Wir wenden uns deshalb an die Oeffentlichkeit mit
^ Bitte, nns möglichst rasch und möglichst ausgiebig
^nterstütznngen für die vom Unglück schwer heimgesuch-
^n Flsfelder zukommen zn lasien.
^erlsg ll. Rekktiok !>er „tzeiilelöerger Zeitllkg".
Deutsches Reich.
i — Die Leutenotin der La n d w i r t s ch a f t ver-
Aärft sich im Laufe didses Sommers in verschiedenen
^ilen des Reiches sehr erheblich. Nach den Wahrnehmun-
Nn des Arbeitsamtes der Landwirtschaftskammer für die
^ovinz Brandenburg hörte schon 1903 das Angebot ge-
^erbsicher Ardeiter für Landarbeit, das wahren'd der
^nhre der gewerblichen Krise zu beobachten war, wieder
auf. Dafür begann das Aufsaugen der ländlichen
srbeitskräste durch die Jndustrie. Die aus dem Auslan'de
anderen Gegenden herangezogenen Arbeitskräfte er»
f^sen. sich nur als ein Tropfen auf einen heißen Stein,
sie schon nach kurzer Zeit von der Jndustrie aufgenomt-
wurden. Ständige Arbeiter, namentlich Knechte und
^ensimädchen, sind äußerst schwer zu beschassen, Weswe-
die Nachfrage rrach Wanderarbeitern hauptsächlich nach
^Aändischen, zusehends größer wird.
Bade«.
. Karlsruhe, 9. Augufl. Außer Berfolgung gesetzt
hrde der Pfarrer Dr. Rieger aus Pforzheim, welcher
^wer Zeit das Attentat auf den Erzbischof
. ° n Freiburg boging. Wie die „Freiburger Ztg."
flützt sich dieser Beschluß auf ein Gutachten des Di-
Aors der Psychiatrischen Klinik, Profesfor Hoche, welcher
Asitellte. daß die Tat in einem Zuflande krankhafter
^.-ornng der Geistes tätigkeit ausgeführt wurde. Dr.
^ger wurde in einer IrrenanstaIt untergebracht.
Bayeru.
^ Das Zentrum erlebt wenig Freude am katholischen
^°awdel Bayerns! Graf Moy stellt den sehr vernünf-
8en! Antrag, den Geistlichen das passive Wahlrecht zu
^.hstien, um sie ihrem eigentlichen Beruse als Seelen-
^.^En zurückzugeben. Graf Preysing- sagt der Re-
^.ornng Fehde an, ob ihrer Mensiwilligkeit gegen die
^^trumsdemagogen -— seine neuliche ReÜs begann:
Besehl der r e g i e r u n g s f ä h i g e n
^ ä i a I de m o k r a ti e n n d des minister-
^ Zenden Zentrums folgend, hat dis kgl. Staatsre-
wn^ tn bereitwiüigster Weise ihre Ertlärung abgegebm
wnen Akzenten der Energie, dis übkich stnd, wenn
^ ^ Egp Staatsregierung zu diesem hohen Hause spricht",
ini fchloß: „Gegenüber dem Privastssimum, das
löi^ Exzellenz begüglich der Grenze des Möglichen ge-
, haben, ist es mir interessaut, zu konstasteren, daß
H bayrische Rsgieruiig glaubt, au der außersten
möglickM Kraftansstengung angelangt zu
Und nnn kommt ein Graf Arco, und erklärt vor
Welt, daß die Katholikentage nichts als Parteitage
v Uentrnms seien — was alle Welt zwar längst wußte,
^i der Zentrumspresse aber eifrig bestritten wurde. Auch
-Horwurf, das Zentrum sei nichts als eine radikale
.. . ^_
kg^ichastspartei, trifft für den bayrischen Flügel vock
^ nnien zn. Auch^ das ist von liberaler Seite oft genux
..^iEllt worden, konnte aber ndturgemätz nrcht die Wir.
häi? Eun, wie wenn dem Zentrum von! einem eigenen An-
^ ^.die Maske vom Gesicht gerissen wird. — Graf
Osiiinneberg ist 1881 geboren. Er ist ein Urenkel der
Leopoldine von Bayern nnd deren Gemahl,
hy' . wfen Arco. Sein Vater begründetd den Tunten-
'enex Bauernverein. 'Sein Vormund war der 1903
verstorbene Graf Konrad Preysing, sein Onkel. Bei der
1903er Generalversammlung des Tuntenhausener Bau-
ernvereins am 7. September war Graf Arco persönlich
erschienen, wobei Dr. v. Orterer und Dr. v. Daller den
So'hn des Vereinsgrüniders begrüßten und der Hoffnung
Ausdruck gaben, er möge in die Fußstapfen des Vaters
treten, der für das Zentrum Opfer brachte und im Vor-
stande des Tuntenhausener Vereins war. Der Graf
dankte damals für diese Begrüßung in der Versammlung.
Aus der Karlsruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Grotzherzog haben
dem Pfarrer Lorenz Murat in Grunern das Ritterkreuz
erster Klasse mit Eichenlaub und dem Pfarrer Johann Adam
Bender in Waldulm das Rittcrkreuz erster Klasse des Or-
dens vom Zähringer Löwen verliehen, sowie Lcn Notar Wilh.
Huber in Neckargemünd in den Amtsgerichtsbezirk Sinsheim
und den Notar Georg Jakoby in Sinsheim in den Amts--
gerichtsbezirk Heidelberg versetzt. — Vom Justizministerium
wurde dem Notar Huber das Notariat Sinsheim I, dem Notar
Jakobh das Notariat Neckargemünd II zugcwiesen.
— Rcallehrcr Ferdinand Kraus an der Höheren Bürger-
schule in Säckingen wurde in gleicher Eigenschaft an Lie Real-
schule in Müllheim versetzt.
Ausland.
Ocsterreich-Uugaru.
— Die Frage der Zul a s s u n g der AbsoIven-
ten der Realschulen zum U n i v e r s i t a t s st u -
dium ist nun auch in Oesterreich geregelt worden. Eine
Mnisterialverordnung befagt im wesentlichen: Real-
schüler, welche das Zeugnis der Reife zum Besuche einer
technischen Hochschule besitzen und sich den Universitäts-
studien widmen wollen, haben sich vor eigenen Kommis-
sionen, die in Universitätsstädten errichtet werden, einer
Ergänzungsprüsung zu unterziehen. Dieser Kommission
gehört auch ein vom akademischen> Senat nominierter Ver-
treter der Universttät an. Die Pvüfung erstreckt sich nur
auf Latein, Griechisch und phikosophische Propädeutik,
während bisher eine solche auch aus Religion, aus der
Unterrichtssprache und aus der Geschichte dec klassischen
i Völker des Altertums abgelegt werden mußte. Bei der
Beurteilung des Prüfungserg'ebnisses ist auf die durch
' das Realschul-Maturitätszeugnis dvkumentierte Gesamt-
bildung des Kandidaten entfprechend Rücksicht zu nehmen.
Jst die Prüsung Lestanden, so wird auf dem Reifezeugnisse
des Kandidaten benierkt, daß er auch das Recht zum Be-
snchs einer Universttät als ordentlicher Hörer erworben
hat. Die Durchführung dieser Prüfung ist bis ins ein-
zelne geregelt. Weiter wird in derselben Derordnung be-
stimmt, dah zwar den Realschulabsturienten überlassen ist,
sich die zur Ablegung der Ergänzungsprüfung erforder-
lichen' Kenntnisse durch Privatstudium zu erwerben, daß
aber an einzelnen Realschulen oder Gymnasim nach> Maß-
gabe des Bedarfs ein nicht obligater Unterricht aus La-
tein, eventuell auch aus Griechisch für Realschüler einge-
richtet wird. Ferner kann erforderlichenfalls auch an
Universstäten für den Unterricht im Latein, eventuell auch
im Griechisch behufs Vorbereitung- von Realschulabitu-
rienten zur Wlegung der Ergänzungsprüfung Vorsorge
getroffen werden.
Von der Marine.
Die im Laufe des Jahres vom Reichsmarine-
amt veröffentlichten kurzen Notizen, daß die che-
maligen Linienschiffe „König Wilhelm", „Kaiser"
und „Deutschland", sowie der kleins Kreuzer „Zie-
ten„ aus den Schifsslisten gestrichen worden sind,
müssen infofern Jnteresse erwecken, als diese Schiffe die
letzten der noch- im Auslande (England) erbauten waren.
Damals (1866—1876) lag die heimische Schiffbau-
kunst noch sehr im argen und konnte erstklassige Erzeug-
nisse nicht liefern. Wie gründlich haben sich doch die
Zeiten geändert! Die deutschen Werften genügen heute
beguem den erheblich gesteigerten Unforderungen der
Kriegs- und Handelsmarine und zeigen sich sogar als ge-
sürchtete Konkurrenten des Auslandes. „Kaiser" und
„Deutschland" sind durch ihren Aufenthalt in Ostasien,
„Zieten" durch seine Tätigkeit als Fischereischutzkreuzer
der Nordsee bekannt geworden. Das einzige nicht in
Deutschland hergestellte Fahrzeug öer aktiven Kriegsfloüe
ist nunmehr das 1898 zum Vergleich mit den Schichau-
booten von Thornykroft bezogene Torpedoboot D 10. Die
Ergebnisse sollen nicht die günstigsten gewesen sein.
Ilk. Jnternationaler Mats;ematiker-Konftreß.
* Heidclberg, 10. August.
Dcm gestrigcn Bericht übcr dic E r ö f f n u n g s f e i c r
tragcn wir noch cinige Ausprachen im Wortlaut bczw. :n
grötzerem Auszug nach.
Prorektor Hofrat Braune:
Durchlauchtigster Erbgrotzherzog I
Hochansehnliche Versammlungl
Jm Namen des Senats der Ruperto Carola habe ich die
Ehre, den dritten internationalen Mathematikerkongrctz- zu
begrützen und ihn in den Räumen der Universität willtommen
zu heitzen. Datz der Kongretz in unsercm Hause als Gast ein-
gekehrt ist, crfüllt uns mit Freude und Stolz. Denn die Ma-
thematik ist für die Universität eine befreundete Macht. Sie
ist nicht blotz eines von den vielen Fächcrn, die bei uns gelehrt
werden, sondern seit dem Altertum gehört sie zur Grundlage
aller wissenschaftlichen Bildung und die Forderung der griechi-
chen Philosophenschule: gilt
auch noch für uns. Die heutige deutsche Universität ruht noch
immer auf zwei Grundpfeilern, den alten Sprachen und der
Dlathematik. Und an diesen Pfeilern wollen wir nicht rütteln
lassen. Denn wie das Studium der alten Sprachen und Litera-
turen die notwendige Schulung des geschichtlichen Sinnes
bietct, so führt die Mathematik den jugendlichen Geist ein in
das abstrakte Denkcn und macht ihn geschickt für jede wissen-
schaftliche Betätigung. An der Blüte dieser ihrer Fundamental-
wissenschaften nimmt die Universität stets den wärmsten Anteil.
Und so freuen wir uns denn, datz die Meister der Mathematik
von fern und nah bei uns eingezogen sind. Wir wünschen, datz.
Sie sich hier wohl fühlen und förderlich arbeiten mögen. Es
gereicht uns zu lebhafter Genugtnung, datz wir Jhnen dazn.
die äutzeren Bedingungen darbieten können. Denn durch die
Fürsorge unserer Staatsregierung ist uns vor kurzem dieses-
Gebäude zugeeignet worden, um den gesteigertcn Raumbednrf-
nissen der Universität Genügc zu leisten. Hier wcrden Jhre
sämtlichen Sektionen räumlich vereint eine befriedigende Ar-
beitsstätte finden. Und der Saal, in dem wir cben versammclt
sind, soll künftig den grötzeren Festen der Untversität dienen.
Es ist beglückend für uns, datz die erste festliche Veranstaltung
in diescm Saale durch die Anwesenhcit Sr. Kgl. Hoheit des
Erbgrotzherzogs ausgezeichnet wird. Möge die solenne Ein-
weihung des neuen Festsaals der Universität ünrch den Mathe-
matikerkongretz von guter Vorbedeutung sein für den ungetrüb-
ten und erfolgreichen Verlauf Jhrer ganzen Tagnng. Wie
aber mit unserer Universität das ganze badische Land die Ehre-
hochschätzt, datz der internationale Mathematikertongretz seine
erste Versammlung auf dcutschem Boden bei uns abhält, so
sind ganz besonders hiervon freudig bcrührt unsere badischen
Schwesternanstalten, die Universität Freiburg und die Tech-
nische Hochschule in Karlsruhe. Dercn hier anwesende Dele-
giertcn haben mir den ehrenvollen. Auftrag erteilt, auch ihre
Gefühle mit zum Ausdruck zu bringen. So entbiete ich denn
im Namen Ler drei badischen Hochschulcn Freiburg, Heidelberg
und Karlsruhe den hier versammelten ausgezeichneten Mathc-
matikern allcr Nationen unsercn herzlichen Grutz. Wir wün-
schen, datz Jhr schünes Zusammenhalten in dem Sie alle ver-
einenden Kongresse durch die Heidelberger Tage neue Kräf-
tignng nnd dauernden Bestand gewinnen mögel
Oberbürgermcister Dr. Wilckens:
Durchlauchtigster Erbgrotzherzogl
Hochansehnliche Festversammlung I
Auch die Stadt Heidclberg entbietet dem dritten internatio-
nalen Mathematikerkongrctz einen herzlichen Willkommgrutz.
Es ist uns eine grotze Ehrc und Frcude, so viele Koryphäen
der Wissenschaft aus allen zivilisierten Ländern bei uns ver-
scmrmelt zu sehen, und wir hegcn den aufrichtigen Wunsch,
datz sich ihre hiesige Tagung den beidcn vorausgegangenen
würdig anreihen mügc. Es ist zwar für eine verhältnismätzig
kleine Stadt, wie Hcidelberg, ein gewisses Unterfangen, eine so
auserlesene Gesellschaft, wie die Jhrige, eine Woche hindurch
in ihren Mauern festhalten zu wollcn. Das Letreffende Wag-
nis ist wohl um so erheblichcr, als die letztc Tagung Jhres Kon-
gresses in eincr grohcn Weltstadt, in Paris, vor sich ging, wo
Jhnen ganz andere Genüsse gebotcn wcrdcn konnten, als dics
bei uns möglich ist. Vielleicht war Jhnen abcr gerade die Ab-
wechslung zwischen einer grohcn und cincr kleineren Kongreh-
stadt nicht nnerwünscht. Mag auch eine grohe Stadt mehr
geistige Anregung bieten und an starken äuheren Eindrücken
reichcr sein, als eine kleinere, so hat eine Stadt, wie die-
unsrige, doch auch wicder den Vorzug, dah sich in ihr der
Forscher auf die wissenschaftliche Arbcit vollständig konzentrie-
ren kann, nicht gchindert und nicht gestört durch die mancherlei
Aohaltungen und Komplikationen dcs grohstädtischen Lebens.
So dürfte denn auch gerade für Jhre wisscnschaftlichen Verhand-
lungen der hiesige Boden kein ungeeigneter sein. Der gewaltige
Geistesheros, dem von unserem hochvcrchrten Herrn Geh. Rat
Königsberger in einer musterhaften Biographie ein so herrliches
Denkmal gesetzt worden ist, unser früherer Ehrenbürger Her-
mann v. Helmholtz, hat aber darauf hingewiesen, dah der Auf-
enthalt in einer Stadt von dcn landschaftlichen Vorzügen und
Reizen Heidelbergs für den Forscher auch insofern von beson-
derem Werte ist, als thm Las Wandern in der reinen Luft deo
Höhen die Empfindung von Lebensfülle und Kraft gibt und
als, wenn der stille Frieden des Waldes ihn von dcr Unruhe
der Welt scheidet, wenn cr zu seinen Fühen die reiche, üppige
Ebene mit ihren Feldern und Dörfern in cinem Blicke umfatzt.
nnd wenn die sintende Sonnc goldene Fäden über die fernen
Berge spinnt, sich auch wohl sympathisch im dunkeln Hintergrund
seiner Secle die Kcime neuer Jdeen regen, die gceignet sind,
Licht und Ordnung in der inneren Wclt der Vorstellungen auf-
leuchten zu machen, wo vorher Chäos und Dunkel war. Jch
glaubc nnch daher, wenn wir Jhnen auch die Darbietungen
einer Großstadt nicht gcwähren könncn, doch der Hoffnung hin-
geben zu dürsen, dah Sie dic Wahl unserer Stadt zur Ab-
haltung Jhres Kongresses nicht werden zu bereuen haben, und
begrütze S:e Alle m unserer fröhlichen Pfalz und in unserem
gaftlichen Hcidelberg aufs freundlichste.
Hierauf ergriff Geh. Rat Königsberger das Wort
zur Gcdachtnisrede auf Carl Gustav Jacob Jacobi, der zu
jcnen hervorragenden Männern gehört, dic, bcgnadet durch die
Genialität ihres Geistes, geleitet von der Liebe zur Wahrheit
und emem unbezwinglichen Forschungstrieb im Reiche geistiger
Macht dastehen als Markzeichen fortschreitender Entwicklung
des Menschengeschlechts. Gcboren am 10. Dezember 1804 zn
Die heutige Nummer umsaßt drei Blätter, zusamme« 12 Seiteu.
Erstes Blatt.
46. ZshrgW. — ^ 485.
Erfcheint täglich, SonntagS auSgenommen. PreiS mit Familtenblättern monatlich 5V Pfg. in'S HauS gebracht, bei der Expedition und de« Zweigstationen abgeholt 4V Pfg. Dnrch »k
bczogen vierteljährlich 1,85 Mk. auSschließlich Zustellgebühr.
AnzeigenpreiS: 20 Pfg. für die Ifpaltige Petitzrile oder dcren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige GeschästS» und Prtvatanzetge« ermäßigt. — ASr di, Snfnah«» »««
an bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Pla-kattaseln der Heidelberger Zcitung und den städtischen Bnschlagstellen. Frrnsprech« M
Aufruf!
Ein schwcres Brandnnglück hat das württembergische
Jlsfcld bei Heilbronn getroffcn: Zwei Trittel des
^hezu 2000 Einwohner zählenden Ortes sind ein Raub
Flammen geworden, hundcrte von Menschcn sind ob-
^achlos, dex Schaden an Gebäuden und Mobiliar über-
^igt eine Million Mark und ist mnr zum Teil dnrch Ver°
bcherung gedeckt. Die ganze Ernte und ein grosier Teil
öes Viehbestandes ist vernichtet und nicht versichert. Die
^bgebrannten sind zur Zeit vielfach vom Allcrnvtigsten
^tblösit und, da die Staatshilfe immer wnzulänglich blei-
^n muß, anf die private Wohltätigkeit angewiesen. Je
^chneller diese eingreift, umso segensrcicher wird sic wir-
^n. Wir wenden uns deshalb an die Oeffentlichkeit mit
^ Bitte, nns möglichst rasch und möglichst ausgiebig
^nterstütznngen für die vom Unglück schwer heimgesuch-
^n Flsfelder zukommen zn lasien.
^erlsg ll. Rekktiok !>er „tzeiilelöerger Zeitllkg".
Deutsches Reich.
i — Die Leutenotin der La n d w i r t s ch a f t ver-
Aärft sich im Laufe didses Sommers in verschiedenen
^ilen des Reiches sehr erheblich. Nach den Wahrnehmun-
Nn des Arbeitsamtes der Landwirtschaftskammer für die
^ovinz Brandenburg hörte schon 1903 das Angebot ge-
^erbsicher Ardeiter für Landarbeit, das wahren'd der
^nhre der gewerblichen Krise zu beobachten war, wieder
auf. Dafür begann das Aufsaugen der ländlichen
srbeitskräste durch die Jndustrie. Die aus dem Auslan'de
anderen Gegenden herangezogenen Arbeitskräfte er»
f^sen. sich nur als ein Tropfen auf einen heißen Stein,
sie schon nach kurzer Zeit von der Jndustrie aufgenomt-
wurden. Ständige Arbeiter, namentlich Knechte und
^ensimädchen, sind äußerst schwer zu beschassen, Weswe-
die Nachfrage rrach Wanderarbeitern hauptsächlich nach
^Aändischen, zusehends größer wird.
Bade«.
. Karlsruhe, 9. Augufl. Außer Berfolgung gesetzt
hrde der Pfarrer Dr. Rieger aus Pforzheim, welcher
^wer Zeit das Attentat auf den Erzbischof
. ° n Freiburg boging. Wie die „Freiburger Ztg."
flützt sich dieser Beschluß auf ein Gutachten des Di-
Aors der Psychiatrischen Klinik, Profesfor Hoche, welcher
Asitellte. daß die Tat in einem Zuflande krankhafter
^.-ornng der Geistes tätigkeit ausgeführt wurde. Dr.
^ger wurde in einer IrrenanstaIt untergebracht.
Bayeru.
^ Das Zentrum erlebt wenig Freude am katholischen
^°awdel Bayerns! Graf Moy stellt den sehr vernünf-
8en! Antrag, den Geistlichen das passive Wahlrecht zu
^.hstien, um sie ihrem eigentlichen Beruse als Seelen-
^.^En zurückzugeben. Graf Preysing- sagt der Re-
^.ornng Fehde an, ob ihrer Mensiwilligkeit gegen die
^^trumsdemagogen -— seine neuliche ReÜs begann:
Besehl der r e g i e r u n g s f ä h i g e n
^ ä i a I de m o k r a ti e n n d des minister-
^ Zenden Zentrums folgend, hat dis kgl. Staatsre-
wn^ tn bereitwiüigster Weise ihre Ertlärung abgegebm
wnen Akzenten der Energie, dis übkich stnd, wenn
^ ^ Egp Staatsregierung zu diesem hohen Hause spricht",
ini fchloß: „Gegenüber dem Privastssimum, das
löi^ Exzellenz begüglich der Grenze des Möglichen ge-
, haben, ist es mir interessaut, zu konstasteren, daß
H bayrische Rsgieruiig glaubt, au der außersten
möglickM Kraftansstengung angelangt zu
Und nnn kommt ein Graf Arco, und erklärt vor
Welt, daß die Katholikentage nichts als Parteitage
v Uentrnms seien — was alle Welt zwar längst wußte,
^i der Zentrumspresse aber eifrig bestritten wurde. Auch
-Horwurf, das Zentrum sei nichts als eine radikale
.. . ^_
kg^ichastspartei, trifft für den bayrischen Flügel vock
^ nnien zn. Auch^ das ist von liberaler Seite oft genux
..^iEllt worden, konnte aber ndturgemätz nrcht die Wir.
häi? Eun, wie wenn dem Zentrum von! einem eigenen An-
^ ^.die Maske vom Gesicht gerissen wird. — Graf
Osiiinneberg ist 1881 geboren. Er ist ein Urenkel der
Leopoldine von Bayern nnd deren Gemahl,
hy' . wfen Arco. Sein Vater begründetd den Tunten-
'enex Bauernverein. 'Sein Vormund war der 1903
verstorbene Graf Konrad Preysing, sein Onkel. Bei der
1903er Generalversammlung des Tuntenhausener Bau-
ernvereins am 7. September war Graf Arco persönlich
erschienen, wobei Dr. v. Orterer und Dr. v. Daller den
So'hn des Vereinsgrüniders begrüßten und der Hoffnung
Ausdruck gaben, er möge in die Fußstapfen des Vaters
treten, der für das Zentrum Opfer brachte und im Vor-
stande des Tuntenhausener Vereins war. Der Graf
dankte damals für diese Begrüßung in der Versammlung.
Aus der Karlsruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Grotzherzog haben
dem Pfarrer Lorenz Murat in Grunern das Ritterkreuz
erster Klasse mit Eichenlaub und dem Pfarrer Johann Adam
Bender in Waldulm das Rittcrkreuz erster Klasse des Or-
dens vom Zähringer Löwen verliehen, sowie Lcn Notar Wilh.
Huber in Neckargemünd in den Amtsgerichtsbezirk Sinsheim
und den Notar Georg Jakoby in Sinsheim in den Amts--
gerichtsbezirk Heidelberg versetzt. — Vom Justizministerium
wurde dem Notar Huber das Notariat Sinsheim I, dem Notar
Jakobh das Notariat Neckargemünd II zugcwiesen.
— Rcallehrcr Ferdinand Kraus an der Höheren Bürger-
schule in Säckingen wurde in gleicher Eigenschaft an Lie Real-
schule in Müllheim versetzt.
Ausland.
Ocsterreich-Uugaru.
— Die Frage der Zul a s s u n g der AbsoIven-
ten der Realschulen zum U n i v e r s i t a t s st u -
dium ist nun auch in Oesterreich geregelt worden. Eine
Mnisterialverordnung befagt im wesentlichen: Real-
schüler, welche das Zeugnis der Reife zum Besuche einer
technischen Hochschule besitzen und sich den Universitäts-
studien widmen wollen, haben sich vor eigenen Kommis-
sionen, die in Universitätsstädten errichtet werden, einer
Ergänzungsprüsung zu unterziehen. Dieser Kommission
gehört auch ein vom akademischen> Senat nominierter Ver-
treter der Universttät an. Die Pvüfung erstreckt sich nur
auf Latein, Griechisch und phikosophische Propädeutik,
während bisher eine solche auch aus Religion, aus der
Unterrichtssprache und aus der Geschichte dec klassischen
i Völker des Altertums abgelegt werden mußte. Bei der
Beurteilung des Prüfungserg'ebnisses ist auf die durch
' das Realschul-Maturitätszeugnis dvkumentierte Gesamt-
bildung des Kandidaten entfprechend Rücksicht zu nehmen.
Jst die Prüsung Lestanden, so wird auf dem Reifezeugnisse
des Kandidaten benierkt, daß er auch das Recht zum Be-
snchs einer Universttät als ordentlicher Hörer erworben
hat. Die Durchführung dieser Prüfung ist bis ins ein-
zelne geregelt. Weiter wird in derselben Derordnung be-
stimmt, dah zwar den Realschulabsturienten überlassen ist,
sich die zur Ablegung der Ergänzungsprüfung erforder-
lichen' Kenntnisse durch Privatstudium zu erwerben, daß
aber an einzelnen Realschulen oder Gymnasim nach> Maß-
gabe des Bedarfs ein nicht obligater Unterricht aus La-
tein, eventuell auch aus Griechisch für Realschüler einge-
richtet wird. Ferner kann erforderlichenfalls auch an
Universstäten für den Unterricht im Latein, eventuell auch
im Griechisch behufs Vorbereitung- von Realschulabitu-
rienten zur Wlegung der Ergänzungsprüfung Vorsorge
getroffen werden.
Von der Marine.
Die im Laufe des Jahres vom Reichsmarine-
amt veröffentlichten kurzen Notizen, daß die che-
maligen Linienschiffe „König Wilhelm", „Kaiser"
und „Deutschland", sowie der kleins Kreuzer „Zie-
ten„ aus den Schifsslisten gestrichen worden sind,
müssen infofern Jnteresse erwecken, als diese Schiffe die
letzten der noch- im Auslande (England) erbauten waren.
Damals (1866—1876) lag die heimische Schiffbau-
kunst noch sehr im argen und konnte erstklassige Erzeug-
nisse nicht liefern. Wie gründlich haben sich doch die
Zeiten geändert! Die deutschen Werften genügen heute
beguem den erheblich gesteigerten Unforderungen der
Kriegs- und Handelsmarine und zeigen sich sogar als ge-
sürchtete Konkurrenten des Auslandes. „Kaiser" und
„Deutschland" sind durch ihren Aufenthalt in Ostasien,
„Zieten" durch seine Tätigkeit als Fischereischutzkreuzer
der Nordsee bekannt geworden. Das einzige nicht in
Deutschland hergestellte Fahrzeug öer aktiven Kriegsfloüe
ist nunmehr das 1898 zum Vergleich mit den Schichau-
booten von Thornykroft bezogene Torpedoboot D 10. Die
Ergebnisse sollen nicht die günstigsten gewesen sein.
Ilk. Jnternationaler Mats;ematiker-Konftreß.
* Heidclberg, 10. August.
Dcm gestrigcn Bericht übcr dic E r ö f f n u n g s f e i c r
tragcn wir noch cinige Ausprachen im Wortlaut bczw. :n
grötzerem Auszug nach.
Prorektor Hofrat Braune:
Durchlauchtigster Erbgrotzherzog I
Hochansehnliche Versammlungl
Jm Namen des Senats der Ruperto Carola habe ich die
Ehre, den dritten internationalen Mathematikerkongrctz- zu
begrützen und ihn in den Räumen der Universität willtommen
zu heitzen. Datz der Kongretz in unsercm Hause als Gast ein-
gekehrt ist, crfüllt uns mit Freude und Stolz. Denn die Ma-
thematik ist für die Universität eine befreundete Macht. Sie
ist nicht blotz eines von den vielen Fächcrn, die bei uns gelehrt
werden, sondern seit dem Altertum gehört sie zur Grundlage
aller wissenschaftlichen Bildung und die Forderung der griechi-
chen Philosophenschule: gilt
auch noch für uns. Die heutige deutsche Universität ruht noch
immer auf zwei Grundpfeilern, den alten Sprachen und der
Dlathematik. Und an diesen Pfeilern wollen wir nicht rütteln
lassen. Denn wie das Studium der alten Sprachen und Litera-
turen die notwendige Schulung des geschichtlichen Sinnes
bietct, so führt die Mathematik den jugendlichen Geist ein in
das abstrakte Denkcn und macht ihn geschickt für jede wissen-
schaftliche Betätigung. An der Blüte dieser ihrer Fundamental-
wissenschaften nimmt die Universität stets den wärmsten Anteil.
Und so freuen wir uns denn, datz die Meister der Mathematik
von fern und nah bei uns eingezogen sind. Wir wünschen, datz.
Sie sich hier wohl fühlen und förderlich arbeiten mögen. Es
gereicht uns zu lebhafter Genugtnung, datz wir Jhnen dazn.
die äutzeren Bedingungen darbieten können. Denn durch die
Fürsorge unserer Staatsregierung ist uns vor kurzem dieses-
Gebäude zugeeignet worden, um den gesteigertcn Raumbednrf-
nissen der Universität Genügc zu leisten. Hier wcrden Jhre
sämtlichen Sektionen räumlich vereint eine befriedigende Ar-
beitsstätte finden. Und der Saal, in dem wir cben versammclt
sind, soll künftig den grötzeren Festen der Untversität dienen.
Es ist beglückend für uns, datz die erste festliche Veranstaltung
in diescm Saale durch die Anwesenhcit Sr. Kgl. Hoheit des
Erbgrotzherzogs ausgezeichnet wird. Möge die solenne Ein-
weihung des neuen Festsaals der Universität ünrch den Mathe-
matikerkongretz von guter Vorbedeutung sein für den ungetrüb-
ten und erfolgreichen Verlauf Jhrer ganzen Tagnng. Wie
aber mit unserer Universität das ganze badische Land die Ehre-
hochschätzt, datz der internationale Mathematikertongretz seine
erste Versammlung auf dcutschem Boden bei uns abhält, so
sind ganz besonders hiervon freudig bcrührt unsere badischen
Schwesternanstalten, die Universität Freiburg und die Tech-
nische Hochschule in Karlsruhe. Dercn hier anwesende Dele-
giertcn haben mir den ehrenvollen. Auftrag erteilt, auch ihre
Gefühle mit zum Ausdruck zu bringen. So entbiete ich denn
im Namen Ler drei badischen Hochschulcn Freiburg, Heidelberg
und Karlsruhe den hier versammelten ausgezeichneten Mathc-
matikern allcr Nationen unsercn herzlichen Grutz. Wir wün-
schen, datz Jhr schünes Zusammenhalten in dem Sie alle ver-
einenden Kongresse durch die Heidelberger Tage neue Kräf-
tignng nnd dauernden Bestand gewinnen mögel
Oberbürgermcister Dr. Wilckens:
Durchlauchtigster Erbgrotzherzogl
Hochansehnliche Festversammlung I
Auch die Stadt Heidclberg entbietet dem dritten internatio-
nalen Mathematikerkongrctz einen herzlichen Willkommgrutz.
Es ist uns eine grotze Ehrc und Frcude, so viele Koryphäen
der Wissenschaft aus allen zivilisierten Ländern bei uns ver-
scmrmelt zu sehen, und wir hegcn den aufrichtigen Wunsch,
datz sich ihre hiesige Tagung den beidcn vorausgegangenen
würdig anreihen mügc. Es ist zwar für eine verhältnismätzig
kleine Stadt, wie Hcidelberg, ein gewisses Unterfangen, eine so
auserlesene Gesellschaft, wie die Jhrige, eine Woche hindurch
in ihren Mauern festhalten zu wollcn. Das Letreffende Wag-
nis ist wohl um so erheblichcr, als die letztc Tagung Jhres Kon-
gresses in eincr grohcn Weltstadt, in Paris, vor sich ging, wo
Jhnen ganz andere Genüsse gebotcn wcrdcn konnten, als dics
bei uns möglich ist. Vielleicht war Jhnen abcr gerade die Ab-
wechslung zwischen einer grohcn und cincr kleineren Kongreh-
stadt nicht nnerwünscht. Mag auch eine grohe Stadt mehr
geistige Anregung bieten und an starken äuheren Eindrücken
reichcr sein, als eine kleinere, so hat eine Stadt, wie die-
unsrige, doch auch wicder den Vorzug, dah sich in ihr der
Forscher auf die wissenschaftliche Arbcit vollständig konzentrie-
ren kann, nicht gchindert und nicht gestört durch die mancherlei
Aohaltungen und Komplikationen dcs grohstädtischen Lebens.
So dürfte denn auch gerade für Jhre wisscnschaftlichen Verhand-
lungen der hiesige Boden kein ungeeigneter sein. Der gewaltige
Geistesheros, dem von unserem hochvcrchrten Herrn Geh. Rat
Königsberger in einer musterhaften Biographie ein so herrliches
Denkmal gesetzt worden ist, unser früherer Ehrenbürger Her-
mann v. Helmholtz, hat aber darauf hingewiesen, dah der Auf-
enthalt in einer Stadt von dcn landschaftlichen Vorzügen und
Reizen Heidelbergs für den Forscher auch insofern von beson-
derem Werte ist, als thm Las Wandern in der reinen Luft deo
Höhen die Empfindung von Lebensfülle und Kraft gibt und
als, wenn der stille Frieden des Waldes ihn von dcr Unruhe
der Welt scheidet, wenn cr zu seinen Fühen die reiche, üppige
Ebene mit ihren Feldern und Dörfern in cinem Blicke umfatzt.
nnd wenn die sintende Sonnc goldene Fäden über die fernen
Berge spinnt, sich auch wohl sympathisch im dunkeln Hintergrund
seiner Secle die Kcime neuer Jdeen regen, die gceignet sind,
Licht und Ordnung in der inneren Wclt der Vorstellungen auf-
leuchten zu machen, wo vorher Chäos und Dunkel war. Jch
glaubc nnch daher, wenn wir Jhnen auch die Darbietungen
einer Großstadt nicht gcwähren könncn, doch der Hoffnung hin-
geben zu dürsen, dah Sie dic Wahl unserer Stadt zur Ab-
haltung Jhres Kongresses nicht werden zu bereuen haben, und
begrütze S:e Alle m unserer fröhlichen Pfalz und in unserem
gaftlichen Hcidelberg aufs freundlichste.
Hierauf ergriff Geh. Rat Königsberger das Wort
zur Gcdachtnisrede auf Carl Gustav Jacob Jacobi, der zu
jcnen hervorragenden Männern gehört, dic, bcgnadet durch die
Genialität ihres Geistes, geleitet von der Liebe zur Wahrheit
und emem unbezwinglichen Forschungstrieb im Reiche geistiger
Macht dastehen als Markzeichen fortschreitender Entwicklung
des Menschengeschlechts. Gcboren am 10. Dezember 1804 zn
Die heutige Nummer umsaßt drei Blätter, zusamme« 12 Seiteu.