Erstes Blatt.
48. AchMß. — .4« ri?.
'ßrint täglich, SonntagS auSgenommen. PreiS mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in'S HauS gebracht, bei der Sxpedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg. Dnrch die P«ß
bezogm vierteljührlich 1,85 Ml. auSschließltch ZustellgebLhr.
I'igenprets: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile odrr deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiefige GeschäftS- nnd Prtvatanretge« ermäßigt. — Für di« Aufnahme von Anzeig«
bestiuimten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Pla kattafeln der Hrtdelberger Zeitung und dm städtischm Anschlagstellm. Fernsprecher S>.
Deutfches Reich.
^ Franksurt hat Pfarrer Naumann einen
l'ich ^.über die ZuLunft Äer VMAschule gehalten unl)
^üeid man'cher Bedenken sür die Simultanschule
^chen. Er fand indessen auch Wiüerspruch; ins-
i>e!» bei einem national-sozialen Gesinnungsgenossen,
iiir I ö rste r, der es als einen Gewissenszwang
'sAntische Eltern bezeichnete, ihre KiUder in der
^ u - ^i^ule einem katholischen Lelhrer anzuvertrauen.
lib^^^ Schule ssi die konsessionelle; durch' sie wevde
E>?r Gedvnke nicht um eine Jdee,geschwächt, auf
^le Seite werde aiber auch durch die Simult-an-
^arr Zentrum nicht um eine Linie zurückgedrängt.
>ej
^°memann meinte, Äurch den Schnlkoinpromiß
-i , br Regierung der Rücken gegen Rom gesteist. Er
E der Verzweislung, soudern ein Mt der
-^lsivn' ^hulich sprach Psarrer Taudt. Andere Dis-
^?°^üer traten sür Naumann und die Simultan-
^lan ersieht aus diesen Vorg'ängen, däß in
s°^n '
uicht nur bei deu NationallÄ>eraIen, sond-ern
in^^ 'den Nationalsozialen es noch an Einmütig-
^ 2lusfassung >der Volcksschulfrage sehlt.
^lig, Gespenst steht den Englän- dern unaus-
- ° u b ^-ugen uUd raübt ihnen -die Ruhe: Deutsch-
Ihx Tetzt erzählen die englisch>en Mätter, der deut-
dctz^b^Erete-r s>r China habe die Führung in einer KaM-
.ernommen, welche sich geg-en die Genehmigung
Ü^sch-Wetanischen Vertrags durch China richte.
s>a iu England- doch ein Mechtes Gewissen haben,
ischx- " ^^tschiland soM Machenschvfte>r zutraut. Jm
^fun ^ liegt es doch nahe genu-g, datz China keiuer
^ hedvrs um eiueu Vertrag vbzulehnen,
Ti chinssischen Gebietes an England auslrefert.
"^avdd. Allg. Ztg." enklärt in ihrer neuesten
rUld ^ ausdrücklich: Wsder bei China, noch bei Rutz-
st dxx Ä ^u anderen Stellen hat die deutsche Diplouratie
D-ibetfrage amtlich oder vertraulich Schritte ge-
- Bertrag zwischen Grotzbritannien und Tibet
^Ar»?^ Peking durch Veröfsentlichung eimr Zeitung
daß voüher -der deutsche Gesandte vou dem
^irr>-'?o Dertrages oder seiner Berössentlichung
^let gewesen ist. Die Zeitung soll den Text des
.dr aus> chiuesischer Quelle erhalten häben. Von
Gesandtschast konnte ihr darülber keine In-
zugchen.
Nach. der Veröffentlichrrng fragte
Gesaiidte gesprächsweise aus dem chinesischen
?Ut Amte, ob der in 'der Presse gemeldete Wort-
-thxj Dertrages authenstsch sei. Der Gesandte hob
süser n^uücklich hervor, Deutschkand nchme an
^ agd/^b^^uhert keinerlei Jnteresse. Das
Ausgaben für De u ts ch - S ü dw e st -
Äy sollen sich nach einer Angabe der „Schlesischeu
aus mchb als 100 Millionen Mark belausen,
dst Gesamtkosten wuf 200 Millionen Mark
Fy - 3ür Geld hätte man so viele deut-
?^slien ansiedeln können, datz den Eingeborenen
Kleine Zeitung.
^ -t»i^Ä"?chrichten. Der Privakdozent sür Psychiarrie cm
.üeis^-?E Halle unb 'leitenber Arzt ber Abteiluug
tst^Uke Verbrecher «rrn dortigen Strasgefcingms,
sii^ ibsttvssi Gustav Aschasfenburg, erhielt cinen Ruf
und Professor für Pshchiatrie an Ler Atadernie
t? MMziu in Köln und als ärztlicher Direktor
l8g^?ustalt in Lindertbury. Prof. Aschaffenburg lehrte
1600 in Hetde-Iberg, — Amtlrch wirb bekanut-
^ ' astr Pvofessor der pathologifchen Anatomie an der
tzs? <r. 2 ^ prastrsche Medizin in Köl n, Dr. Bo r st, ist
^brsM^Utorarprvfessor in der medizinischen Fakultät der
.Bonn ernannt worden.
20. Okt. Die Firma Haniel lätzt bei
° I o ^ weitere Dcillionen Mark Nrbeiter-
t - «1? ^bouen.
."chuttorf, iZ. Ost. 250 000 M ar k s ch e n k t e
- ^ulaß semes 70. Geburtstages Ler Fabrikant
Schlikker der hiesigen Stadt zur Errichtung
b, ^mn^/buhauses.
Mde , "".^1 stegen Krcbs. Wie mehrsach schon berichtet
vssvr '-xf iis. Paris über die Mitteilungen, die Pro-
vr ^ ^ ° ben über ein von ihm ersundenes Krebs-
A eben ^-^Est hat, ein erregter Streit entsponnen.
^iiUrao ^ Paris tagende Kongretz der französischen
?issiost ebensalls schon berichtet, eine Kom>-
, ^Ndell- ^iche die von Doyen in seiner Kritik
«um 3äHe beobochten soll. Dein Kvngreß wohn-
' uwhrere Leustche Gplehrte, darunter Gcheimrat
> Z e r n y - Heidelberg bei. Einem Mitarbei-
ch'kü-
der T o ^ s u y - Veroewerg ver. Ernem Mrtarber-
"Frankf. Ztg." gvgenüber äutzerte sich Czerny:
jede Lust zu einem Ausstand vergangen wäre. ALer der-
gleichen wird ja nicht gemacht. Und wenn die Regierung
wirklich! in dieser Art hätte vorgehen wollen, der liebe
Reichstag hütte es nicht zugegeben.
— Die „Nordd. Allg. Ztg." betont gegenüber anders-
artigen Behauptungen, es Hand-Ie fich bei der Landung
eines S chifses mit d r e i K o m- p a g n i e n in Swa-
kopm. un d nicht um ein paar Tage, sondern nm drei
bis vier Wochen. (!) 'Nachts dürse überhmipt nicht
gelandet werden. Bei starker Mandun-g sei auch tags-
über die Landung ost unmöglich. Wegen der grotzen
Schwierigkeiten sei schon versucht worden, die alte Lan-
dungsstelle zu beuutzen, was aber auch wegen der starken
Brandung schwierig ist. Transporte konnten bisher nur
in Abständen von mindestens drei Wochen folgen. An-
dernsalls habe man nur Nachteile, da mit der bestes-
senden Dampserlinie, wenn ihre Schisfe lÄrgere Zeit in
Swakopmund liegen, recht erhebliche Liegegelder verein-
bart seien. — Datz die Landungsveühältnisse in Swakop-
mund- so miseräbel seien, hvt man bisher in weiteren
Kreisen sich nicht vorgestellt.
— Aus eiu Gesuch des schlesisckien Vereins zur Un-
terstützung von Laudwi'rstchaftsb-eamten an den preu-
tzischen Lan'dwirtschastsminister, die Regelung der Pen-
sions- und R e I i k t e n v e r s o r g u n g der Pri-
v a t a n g e st e l l t e n- von Reichswegen in die Wege zu
leiten, hat, wie man der „Tägl. Rundschau" schreibt, der
Ministec erwidert, datz nach- einer Mistetlung des Reichs-
länzlers im gsgenwärtigen Zeitpnnkte noch nicht die
Absicht besteht, die Regelung der Pensions- und Relikten-
versorgung der Privatbeam'ten von Reichswegen in die
Hand zu nehmeu.
— Die v-on einer gonzen Anzähl von Blättern be-
richtete Aeußerung des Kaisers iiber die Sezes-
sionsmaler, die in einein Gespräch mit Professor
Methe anläßlich d-er Vorführung von Photographien in
natürlicher Favbe gesallen sein sollte, wird von der „Voss.
Ztg." als erfunden bezeichnet.
Badc».
KarIsruhe, 20. Ost. Der „Freiburger Boke"
scheint nicht sonderlich erbaut von 'der Ansprache des
Engeren Ausschusses der Nationallrberaleu Par-
tei an die BeZirksorganisationen' zu sein. So spricht er
von einem „Liebesgivren" der Nastonalliberaien von
einem „Umschmeicheln" der Demvkraien und Frestinnigen,
„um sie zu einem takstschen Zusarmnongchen mit den Na-
tionallibervlen zu bewegen." Gogen einige freisinnige
und demokratische Führer macht er dann folgende bissige
Aussälle: „Mit den Freisinnigen" Weil'sckier Richtung
ift das Kartell ja fchon halbsertig, da ist die Pnnzipien-
stage gelöst, wenn Hevr Weil oder Frühaus Aussicht ans
ein Mandat bekommt. Von Mnser, leider anch Venedey,
wie er sich neuerdings als Soncho Pansa des Kultur-
kämpstitters Don Oskario Muser entwickelt, ist nicht viel
anders zu erwarteu. Die werden mit einigen Seiten-
sprüngen schließlich schon in die „nastonalliberale Heeres-
solge" geraten. Bei einem Charakter wie Heimburger
Aus den Mitteilungen des Dr. Doyen gehe hervor, datz
dieser die Anschauungen anderer neuer Forscher teile, wo-
nach die KvebskranKieiten keineswsgs aus' gleichen patho-
logischen Ursachen ensttehen müssen. 'Es gebe jedensalls
bestimmte Formen, welche aus parasitärer oder mikro-
kokkischer Basis- beruhen. Doyen behaupte, er stelle sein
Serum in der Weise her, 'datz er ans der Peripherie der
KrebsgeschHvülst, wo -der Micrococcus ueosormans !am
stästksteu wuchert, Göwebsstücke entnehme und aus Kuh-
Euter übertrage, welche eiuen' besonders günsststen Boden
sür 'Kreb'Swuch'erun'gen abgeben. Die weiteren Umsor-
mungen seiner Kultur bis zur Gew'iunung des Heilsernms
hvbe Doyen auch gestern noch nicht mitgeteilt. Es sei
deshalb um so schwieriger, 'vn deu spezifischen Charakter
dieses Seruius zu glauben, als die Ueberiragung des
Micro-co-ccus neosormans von den Menschen auf Tierarten
-bisher keinerlei posistve Resultate ergeden haste. Die
Tatsache, datz Doyeu HeUungen erzieltv, bezweifelt Czerny
nicht. Es wäre aber imrnerhin möglich, datz die vou
Dohen mitgeteilten Fälle zu jenen wiedevholt beobachteten
Krckbsgeschwülsten gehörten, welche in- einenr vorgsschritte-
nen- Stadiuin plötzlich selkyst zum Sstllstand kämen und
heiUen. Andererseits wäre es auch möglich, daß das
Serum Doyens audere zufällig güusstg auf die Krebsge-
schwülfte wirkende Bestandteile enthälte, welche jedoch nicht
aus dem' Micrococcüs neosormäns abgeleitet wexden
müsstn. Jn diestr Hinsicht könne die Arbeit. Doyems
zu nützlichen Untersuchungen Nur ermuntern, im- übrigien
sei jedes Urteil rmmöglich, sola.nge Doyens Mittel, dessen ^
stt das ausgeschlossen." 'Was mit diesen- Zeilen beab-
sichtigt wird, ist unschwer zu erräten: Man stellt die
deinokrastschen Führer 'als charMerlose Leute hin und-
spielt, um ihr „Ehrgesühl" zn schärfen, ihren Parteige-
nossen Heimburger gegen sie aus. Direkt lächerlich ist
es, -wenn von stiten des Zentrüms den Nattonalliberalen
eine „Umschmeichelung" der genannten Parteien vorge-
worfen wird, von devstlben Partei, die sich die Augen
nach einem Bundesgenossen ausguckt, mag er nun heitzen>
wie er will. Sie wäre von Herzen froh, wenn ihr z. B.
ein „Don Oskario Mustr" und sein „Sancho Panja" bei
der bevorstehenden Wahl Gesolgschast leisten wür-den!
'Datz dies' aber nicht >der Fall sein wird häben wir schou
heute allen Grund anzuneymen, Die Uebtzrzeugung,
daß es endlich an der Zeit ist, dem külturseindlichen Zen-
trum em energisches „Halt" zu gebieten, h-at sich eben
in der letzten Zeit auch in demokrvstschen Kreisen mit
Zwingender Gewalt Bahn gebrochen und- die natioimllibe-
rale Partei kann deshalb unbeschadet ihres Ansthens den
gesinnungsverwan'dten liberalen- Elementen die Haub
reichen. Daß sie sich dabei von durckxms uneigennützigen
und idealen Motiven leiten läßt, wird in nicht zu strner
Zeit mit aller Deutlichkeit erwiesen werden. Es ist dss-
halb uurichtig, wenu -der „Volksfr." behauptet, datz der
Hariptzlveck ldes nastonalliberalen Prormnciamentos nicht
das Fesllegen von Parteigrün'dsätzen, sondern das
„Angelir nach Mandaten" sei. Wir köNnen es ja dem
„Volksfr." nachfühlen, datz es ihnr unbequem sein mutz^
w-enn die bürgerlichen Liberastn iu den Städten mit
allem Nachdruck versuchen werden, die ihnsn znstehende
Nertrestrng dürch gemeinsames Vorgehen zu erringen.
Versteht der „Volkssr." darunter einen „Zweisronten-
kanipf"? Oder will er den „Einstontenkamps" gegen
'das Zenstum in einer bedingungslosen Kapitulation vor
der Soziäldemokraste verstvnden wisstn-?
Karlsruhe, 20. Okt. Jn dem Reblausgesetz vvm
6. Juli d. I. ist ldie Bildnng von Weinbaubezirken
vovgesthen. Jn einer Bekanntmachung des Reichskanz-
lers vom 3. d. M. werden diese Bezirke im Reichsgesetz-
blatt nunmehr veröffentlicht. Füv Baden sind sechs
solcher gebtldet worden; der erste uinfatzt den Kreis Mos-
bach, der zweite 'die Kreise Mannheirv, Heidelbevg und
Karlsvuhe, der driste Baden-Baden uüd Osfenburg, der
vierte Freiburg und Lörrach, der sünste Waldshut und
der stchste Konstanz. Pveutzen ist in 44 Bezirke cinge-
teilt, wovon aus den Regierungsbezirk Wiesbaden allein
22 entfallen, Bayern zMt 10, davon enthält die Psalz
5, Sachsen- 2, Württemberg 3, Hessen 15 (davon Rhein-
hesstn 12) und Elsatz-Lothringen 68.
Württemberg.
Stuttgort, 20. Okt. Die 'Kammer der Abgeord-
neten steht heute an dem Autmg Gröber betrefstnd Teil-
nahme der D i s s i d e n t e n ki n de r ainR e l i g i o n s-
untericyt. Dst Kommission!hat einen- Antrag ge-
stellt, der im Wefentlichen dahin geht, klar zu stellen, datz.
Dissidenstnkinder von der Teilnahme am Religions-
unterricht enthoben -wer'den können. Frecherr von
Hersstllung und Anwendung nicht der Naächrüfung cm-
derer Ehiurgen zugänglich gemacht worden sei.
— Dic Ausrüstung eines japanischcn Soldaten. Ein rus-
sischer Militärarzt, der vom Kriegsschauplatz Briest cm
'die deutsche „Petersburger Zeitung" seNdet, evzählt u. a.
Folgendes: „Eben wurde die Munirion und dst
Jeldtasche eines gefallenen japanischen
Soldaten gebracht. Wir sinben in 'derstlben folgende
Gegenstände: eine kstine Büchst 'Fnstktenpulver, versil-
berte Pillen znr Krästigung des Organismns, von densn
wir einige versuchen. Dem Geschmack nach zu urteilen,
enthalstn diese Pillen u. a. Kampser und wahrsck>ein'lich
Kola und Koka. Zwischen zwei klemen Muscheln eine
kleine Porston Opinm, offenbar zum> Rauchen. Jn cinem
kleinsn Stückchen beschriebenen Seidenpapier eine kleine
Handvoll Erd-e (eigentlich Sand) aus dein Vastrl-cmd.
Ein klsines, sanber beschriebenes Notizbuch, dient offen'bar
als Tagäbuch, das dst japanischen Solbaten fichren sollen.
Eine Zahnbürsst mit einer Vvrrichtung zum- Säich-ern der
Zunge wird neben einem kleinen Nähbesteck gesunden.
Außerdeur in einein Säckchen eine Anzähl anderer Medi-
kamente, deren NaMen ich nM ermitteln konnte. Ein
paar kleine Muscheln dienen offenbar als Amnlett."
Sei sttll, wie es auch srisven mag,
O Herz, gib bich zufrieden!
Es ist ern großer Mastnstg
Der gauzen Wclt beschstdon.
, -
48. AchMß. — .4« ri?.
'ßrint täglich, SonntagS auSgenommen. PreiS mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in'S HauS gebracht, bei der Sxpedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg. Dnrch die P«ß
bezogm vierteljührlich 1,85 Ml. auSschließltch ZustellgebLhr.
I'igenprets: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile odrr deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiefige GeschäftS- nnd Prtvatanretge« ermäßigt. — Für di« Aufnahme von Anzeig«
bestiuimten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Pla kattafeln der Hrtdelberger Zeitung und dm städtischm Anschlagstellm. Fernsprecher S>.
Deutfches Reich.
^ Franksurt hat Pfarrer Naumann einen
l'ich ^.über die ZuLunft Äer VMAschule gehalten unl)
^üeid man'cher Bedenken sür die Simultanschule
^chen. Er fand indessen auch Wiüerspruch; ins-
i>e!» bei einem national-sozialen Gesinnungsgenossen,
iiir I ö rste r, der es als einen Gewissenszwang
'sAntische Eltern bezeichnete, ihre KiUder in der
^ u - ^i^ule einem katholischen Lelhrer anzuvertrauen.
lib^^^ Schule ssi die konsessionelle; durch' sie wevde
E>?r Gedvnke nicht um eine Jdee,geschwächt, auf
^le Seite werde aiber auch durch die Simult-an-
^arr Zentrum nicht um eine Linie zurückgedrängt.
>ej
^°memann meinte, Äurch den Schnlkoinpromiß
-i , br Regierung der Rücken gegen Rom gesteist. Er
E der Verzweislung, soudern ein Mt der
-^lsivn' ^hulich sprach Psarrer Taudt. Andere Dis-
^?°^üer traten sür Naumann und die Simultan-
^lan ersieht aus diesen Vorg'ängen, däß in
s°^n '
uicht nur bei deu NationallÄ>eraIen, sond-ern
in^^ 'den Nationalsozialen es noch an Einmütig-
^ 2lusfassung >der Volcksschulfrage sehlt.
^lig, Gespenst steht den Englän- dern unaus-
- ° u b ^-ugen uUd raübt ihnen -die Ruhe: Deutsch-
Ihx Tetzt erzählen die englisch>en Mätter, der deut-
dctz^b^Erete-r s>r China habe die Führung in einer KaM-
.ernommen, welche sich geg-en die Genehmigung
Ü^sch-Wetanischen Vertrags durch China richte.
s>a iu England- doch ein Mechtes Gewissen haben,
ischx- " ^^tschiland soM Machenschvfte>r zutraut. Jm
^fun ^ liegt es doch nahe genu-g, datz China keiuer
^ hedvrs um eiueu Vertrag vbzulehnen,
Ti chinssischen Gebietes an England auslrefert.
"^avdd. Allg. Ztg." enklärt in ihrer neuesten
rUld ^ ausdrücklich: Wsder bei China, noch bei Rutz-
st dxx Ä ^u anderen Stellen hat die deutsche Diplouratie
D-ibetfrage amtlich oder vertraulich Schritte ge-
- Bertrag zwischen Grotzbritannien und Tibet
^Ar»?^ Peking durch Veröfsentlichung eimr Zeitung
daß voüher -der deutsche Gesandte vou dem
^irr>-'?o Dertrages oder seiner Berössentlichung
^let gewesen ist. Die Zeitung soll den Text des
.dr aus> chiuesischer Quelle erhalten häben. Von
Gesandtschast konnte ihr darülber keine In-
zugchen.
Nach. der Veröffentlichrrng fragte
Gesaiidte gesprächsweise aus dem chinesischen
?Ut Amte, ob der in 'der Presse gemeldete Wort-
-thxj Dertrages authenstsch sei. Der Gesandte hob
süser n^uücklich hervor, Deutschkand nchme an
^ agd/^b^^uhert keinerlei Jnteresse. Das
Ausgaben für De u ts ch - S ü dw e st -
Äy sollen sich nach einer Angabe der „Schlesischeu
aus mchb als 100 Millionen Mark belausen,
dst Gesamtkosten wuf 200 Millionen Mark
Fy - 3ür Geld hätte man so viele deut-
?^slien ansiedeln können, datz den Eingeborenen
Kleine Zeitung.
^ -t»i^Ä"?chrichten. Der Privakdozent sür Psychiarrie cm
.üeis^-?E Halle unb 'leitenber Arzt ber Abteiluug
tst^Uke Verbrecher «rrn dortigen Strasgefcingms,
sii^ ibsttvssi Gustav Aschasfenburg, erhielt cinen Ruf
und Professor für Pshchiatrie an Ler Atadernie
t? MMziu in Köln und als ärztlicher Direktor
l8g^?ustalt in Lindertbury. Prof. Aschaffenburg lehrte
1600 in Hetde-Iberg, — Amtlrch wirb bekanut-
^ ' astr Pvofessor der pathologifchen Anatomie an der
tzs? <r. 2 ^ prastrsche Medizin in Köl n, Dr. Bo r st, ist
^brsM^Utorarprvfessor in der medizinischen Fakultät der
.Bonn ernannt worden.
20. Okt. Die Firma Haniel lätzt bei
° I o ^ weitere Dcillionen Mark Nrbeiter-
t - «1? ^bouen.
."chuttorf, iZ. Ost. 250 000 M ar k s ch e n k t e
- ^ulaß semes 70. Geburtstages Ler Fabrikant
Schlikker der hiesigen Stadt zur Errichtung
b, ^mn^/buhauses.
Mde , "".^1 stegen Krcbs. Wie mehrsach schon berichtet
vssvr '-xf iis. Paris über die Mitteilungen, die Pro-
vr ^ ^ ° ben über ein von ihm ersundenes Krebs-
A eben ^-^Est hat, ein erregter Streit entsponnen.
^iiUrao ^ Paris tagende Kongretz der französischen
?issiost ebensalls schon berichtet, eine Kom>-
, ^Ndell- ^iche die von Doyen in seiner Kritik
«um 3äHe beobochten soll. Dein Kvngreß wohn-
' uwhrere Leustche Gplehrte, darunter Gcheimrat
> Z e r n y - Heidelberg bei. Einem Mitarbei-
ch'kü-
der T o ^ s u y - Veroewerg ver. Ernem Mrtarber-
"Frankf. Ztg." gvgenüber äutzerte sich Czerny:
jede Lust zu einem Ausstand vergangen wäre. ALer der-
gleichen wird ja nicht gemacht. Und wenn die Regierung
wirklich! in dieser Art hätte vorgehen wollen, der liebe
Reichstag hütte es nicht zugegeben.
— Die „Nordd. Allg. Ztg." betont gegenüber anders-
artigen Behauptungen, es Hand-Ie fich bei der Landung
eines S chifses mit d r e i K o m- p a g n i e n in Swa-
kopm. un d nicht um ein paar Tage, sondern nm drei
bis vier Wochen. (!) 'Nachts dürse überhmipt nicht
gelandet werden. Bei starker Mandun-g sei auch tags-
über die Landung ost unmöglich. Wegen der grotzen
Schwierigkeiten sei schon versucht worden, die alte Lan-
dungsstelle zu beuutzen, was aber auch wegen der starken
Brandung schwierig ist. Transporte konnten bisher nur
in Abständen von mindestens drei Wochen folgen. An-
dernsalls habe man nur Nachteile, da mit der bestes-
senden Dampserlinie, wenn ihre Schisfe lÄrgere Zeit in
Swakopmund liegen, recht erhebliche Liegegelder verein-
bart seien. — Datz die Landungsveühältnisse in Swakop-
mund- so miseräbel seien, hvt man bisher in weiteren
Kreisen sich nicht vorgestellt.
— Aus eiu Gesuch des schlesisckien Vereins zur Un-
terstützung von Laudwi'rstchaftsb-eamten an den preu-
tzischen Lan'dwirtschastsminister, die Regelung der Pen-
sions- und R e I i k t e n v e r s o r g u n g der Pri-
v a t a n g e st e l l t e n- von Reichswegen in die Wege zu
leiten, hat, wie man der „Tägl. Rundschau" schreibt, der
Ministec erwidert, datz nach- einer Mistetlung des Reichs-
länzlers im gsgenwärtigen Zeitpnnkte noch nicht die
Absicht besteht, die Regelung der Pensions- und Relikten-
versorgung der Privatbeam'ten von Reichswegen in die
Hand zu nehmeu.
— Die v-on einer gonzen Anzähl von Blättern be-
richtete Aeußerung des Kaisers iiber die Sezes-
sionsmaler, die in einein Gespräch mit Professor
Methe anläßlich d-er Vorführung von Photographien in
natürlicher Favbe gesallen sein sollte, wird von der „Voss.
Ztg." als erfunden bezeichnet.
Badc».
KarIsruhe, 20. Ost. Der „Freiburger Boke"
scheint nicht sonderlich erbaut von 'der Ansprache des
Engeren Ausschusses der Nationallrberaleu Par-
tei an die BeZirksorganisationen' zu sein. So spricht er
von einem „Liebesgivren" der Nastonalliberaien von
einem „Umschmeicheln" der Demvkraien und Frestinnigen,
„um sie zu einem takstschen Zusarmnongchen mit den Na-
tionallibervlen zu bewegen." Gogen einige freisinnige
und demokratische Führer macht er dann folgende bissige
Aussälle: „Mit den Freisinnigen" Weil'sckier Richtung
ift das Kartell ja fchon halbsertig, da ist die Pnnzipien-
stage gelöst, wenn Hevr Weil oder Frühaus Aussicht ans
ein Mandat bekommt. Von Mnser, leider anch Venedey,
wie er sich neuerdings als Soncho Pansa des Kultur-
kämpstitters Don Oskario Muser entwickelt, ist nicht viel
anders zu erwarteu. Die werden mit einigen Seiten-
sprüngen schließlich schon in die „nastonalliberale Heeres-
solge" geraten. Bei einem Charakter wie Heimburger
Aus den Mitteilungen des Dr. Doyen gehe hervor, datz
dieser die Anschauungen anderer neuer Forscher teile, wo-
nach die KvebskranKieiten keineswsgs aus' gleichen patho-
logischen Ursachen ensttehen müssen. 'Es gebe jedensalls
bestimmte Formen, welche aus parasitärer oder mikro-
kokkischer Basis- beruhen. Doyen behaupte, er stelle sein
Serum in der Weise her, 'datz er ans der Peripherie der
KrebsgeschHvülst, wo -der Micrococcus ueosormans !am
stästksteu wuchert, Göwebsstücke entnehme und aus Kuh-
Euter übertrage, welche eiuen' besonders günsststen Boden
sür 'Kreb'Swuch'erun'gen abgeben. Die weiteren Umsor-
mungen seiner Kultur bis zur Gew'iunung des Heilsernms
hvbe Doyen auch gestern noch nicht mitgeteilt. Es sei
deshalb um so schwieriger, 'vn deu spezifischen Charakter
dieses Seruius zu glauben, als die Ueberiragung des
Micro-co-ccus neosormans von den Menschen auf Tierarten
-bisher keinerlei posistve Resultate ergeden haste. Die
Tatsache, datz Doyeu HeUungen erzieltv, bezweifelt Czerny
nicht. Es wäre aber imrnerhin möglich, datz die vou
Dohen mitgeteilten Fälle zu jenen wiedevholt beobachteten
Krckbsgeschwülsten gehörten, welche in- einenr vorgsschritte-
nen- Stadiuin plötzlich selkyst zum Sstllstand kämen und
heiUen. Andererseits wäre es auch möglich, daß das
Serum Doyens audere zufällig güusstg auf die Krebsge-
schwülfte wirkende Bestandteile enthälte, welche jedoch nicht
aus dem' Micrococcüs neosormäns abgeleitet wexden
müsstn. Jn diestr Hinsicht könne die Arbeit. Doyems
zu nützlichen Untersuchungen Nur ermuntern, im- übrigien
sei jedes Urteil rmmöglich, sola.nge Doyens Mittel, dessen ^
stt das ausgeschlossen." 'Was mit diesen- Zeilen beab-
sichtigt wird, ist unschwer zu erräten: Man stellt die
deinokrastschen Führer 'als charMerlose Leute hin und-
spielt, um ihr „Ehrgesühl" zn schärfen, ihren Parteige-
nossen Heimburger gegen sie aus. Direkt lächerlich ist
es, -wenn von stiten des Zentrüms den Nattonalliberalen
eine „Umschmeichelung" der genannten Parteien vorge-
worfen wird, von devstlben Partei, die sich die Augen
nach einem Bundesgenossen ausguckt, mag er nun heitzen>
wie er will. Sie wäre von Herzen froh, wenn ihr z. B.
ein „Don Oskario Mustr" und sein „Sancho Panja" bei
der bevorstehenden Wahl Gesolgschast leisten wür-den!
'Datz dies' aber nicht >der Fall sein wird häben wir schou
heute allen Grund anzuneymen, Die Uebtzrzeugung,
daß es endlich an der Zeit ist, dem külturseindlichen Zen-
trum em energisches „Halt" zu gebieten, h-at sich eben
in der letzten Zeit auch in demokrvstschen Kreisen mit
Zwingender Gewalt Bahn gebrochen und- die natioimllibe-
rale Partei kann deshalb unbeschadet ihres Ansthens den
gesinnungsverwan'dten liberalen- Elementen die Haub
reichen. Daß sie sich dabei von durckxms uneigennützigen
und idealen Motiven leiten läßt, wird in nicht zu strner
Zeit mit aller Deutlichkeit erwiesen werden. Es ist dss-
halb uurichtig, wenu -der „Volksfr." behauptet, datz der
Hariptzlveck ldes nastonalliberalen Prormnciamentos nicht
das Fesllegen von Parteigrün'dsätzen, sondern das
„Angelir nach Mandaten" sei. Wir köNnen es ja dem
„Volksfr." nachfühlen, datz es ihnr unbequem sein mutz^
w-enn die bürgerlichen Liberastn iu den Städten mit
allem Nachdruck versuchen werden, die ihnsn znstehende
Nertrestrng dürch gemeinsames Vorgehen zu erringen.
Versteht der „Volkssr." darunter einen „Zweisronten-
kanipf"? Oder will er den „Einstontenkamps" gegen
'das Zenstum in einer bedingungslosen Kapitulation vor
der Soziäldemokraste verstvnden wisstn-?
Karlsruhe, 20. Okt. Jn dem Reblausgesetz vvm
6. Juli d. I. ist ldie Bildnng von Weinbaubezirken
vovgesthen. Jn einer Bekanntmachung des Reichskanz-
lers vom 3. d. M. werden diese Bezirke im Reichsgesetz-
blatt nunmehr veröffentlicht. Füv Baden sind sechs
solcher gebtldet worden; der erste uinfatzt den Kreis Mos-
bach, der zweite 'die Kreise Mannheirv, Heidelbevg und
Karlsvuhe, der driste Baden-Baden uüd Osfenburg, der
vierte Freiburg und Lörrach, der sünste Waldshut und
der stchste Konstanz. Pveutzen ist in 44 Bezirke cinge-
teilt, wovon aus den Regierungsbezirk Wiesbaden allein
22 entfallen, Bayern zMt 10, davon enthält die Psalz
5, Sachsen- 2, Württemberg 3, Hessen 15 (davon Rhein-
hesstn 12) und Elsatz-Lothringen 68.
Württemberg.
Stuttgort, 20. Okt. Die 'Kammer der Abgeord-
neten steht heute an dem Autmg Gröber betrefstnd Teil-
nahme der D i s s i d e n t e n ki n de r ainR e l i g i o n s-
untericyt. Dst Kommission!hat einen- Antrag ge-
stellt, der im Wefentlichen dahin geht, klar zu stellen, datz.
Dissidenstnkinder von der Teilnahme am Religions-
unterricht enthoben -wer'den können. Frecherr von
Hersstllung und Anwendung nicht der Naächrüfung cm-
derer Ehiurgen zugänglich gemacht worden sei.
— Dic Ausrüstung eines japanischcn Soldaten. Ein rus-
sischer Militärarzt, der vom Kriegsschauplatz Briest cm
'die deutsche „Petersburger Zeitung" seNdet, evzählt u. a.
Folgendes: „Eben wurde die Munirion und dst
Jeldtasche eines gefallenen japanischen
Soldaten gebracht. Wir sinben in 'derstlben folgende
Gegenstände: eine kstine Büchst 'Fnstktenpulver, versil-
berte Pillen znr Krästigung des Organismns, von densn
wir einige versuchen. Dem Geschmack nach zu urteilen,
enthalstn diese Pillen u. a. Kampser und wahrsck>ein'lich
Kola und Koka. Zwischen zwei klemen Muscheln eine
kleine Porston Opinm, offenbar zum> Rauchen. Jn cinem
kleinsn Stückchen beschriebenen Seidenpapier eine kleine
Handvoll Erd-e (eigentlich Sand) aus dein Vastrl-cmd.
Ein klsines, sanber beschriebenes Notizbuch, dient offen'bar
als Tagäbuch, das dst japanischen Solbaten fichren sollen.
Eine Zahnbürsst mit einer Vvrrichtung zum- Säich-ern der
Zunge wird neben einem kleinen Nähbesteck gesunden.
Außerdeur in einein Säckchen eine Anzähl anderer Medi-
kamente, deren NaMen ich nM ermitteln konnte. Ein
paar kleine Muscheln dienen offenbar als Amnlett."
Sei sttll, wie es auch srisven mag,
O Herz, gib bich zufrieden!
Es ist ern großer Mastnstg
Der gauzen Wclt beschstdon.
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