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Heidelberger Zeitung (46) — 1904 (Juli bis Dezember)

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Nr. 282 - 307 (1. Dezember 1904 - 31. Dezember 1904)
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Kreitag, 3t). DezeMbSr 1904.


4t». Zrrhrgaug. — Nr. 306.

Erscheint Läglich, ^orÄLags ausgenovw-err.

Nnzcigcnprei
an bestinrrntcn

Prcis rnit Farnilienblätterrr monatlich M Pfg. in's Haus gebracht, bei üer Expedition un-ü Len Aweigstationen abgeiholt 4i) Pfg.
Durch die Post bezogen vierteljährlich 1,35 Mt. ausschliehlich Zustellgebühr.

: 20 Pfg. für die Ispcrltige Pctitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiefige Geschäfts» u. Pribatanzeigen «rmätzigt. — Für die Aufnahme von Anzeigex
Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelbevger Zcitung u. den städt. Anschlagstellen. Fernfpr. 8L.

Deutsches Nsich.

Giii n e u e r E rlatz ist diessr Tage den einzel-
Lruppeirteilen zur strikt-en Befolgung zugsgangen.
^anach follen inr allgem-ein-en di-e zu Gewa'Ittätig-
steifen Idetgenden vonr Avanceinent im Heere
f s r n g -e h a l t -e n und in Zu-kunst mit keinem S-oldäten
^shr kapituliert werden, der i-m ZivilverhÄtnis w-egen
Mßhandlung o-der eiues anderen Roheitsverg-ehens vor-
^fftraft wopden ist. Eoeuso soll mit allen Angehörigen
Armee, die während ih-rer Dienstzeit weg-en Mißhand-
^ngen Leftraft sind, nicht weiter kapituliert weriden.
^lchrend bish-er bei dem Landw-chrbezirkskommand-o dis
Bezirksf-eldwchel vornosterten- Sergeanten und Unter-
'kfiziere nur innerhalb- des Brigadeveriban-d'es avan-
^erten, soll am 1. Januar das Avancement innerhalb
'es ArmeÄorps erfolgen. Wer m Zukunst Bezirksfeld-
l>ehch werden will, kann sich sür diesen Posten erst nach-
- Jahren aktiver Dienstzeit nosteren lassen und muß acht
^-ochen (früher 6—8 Wochen) in der Front Fsldwebel-
'ienste stm.

— Das Treiben des Genoss-en Lte-Hring von der
chsipzi-g-er Dolkszchtung" s-amt dem Stinkartstch des Ge-
^üssen P arvus wirkt abstoßen'd auf einen Teil der Ge-
^ssen, wir wollen zn ihrer E'h-re annehmen auf den
^ös^ren TÄl. Aber es ift doch nicht autz-er Acht zu lassen,
mß Mchring in Leipzig ein durch-schlagendes Vertrauens-
^tuin evhÄten hat und daß Parvus nicht der einzige ist,
^r ihn ennuntert, auch weiterlhin mit Stinkartikeln als
rechten Kanipfnsistek d-er Partej zu arbeiten.
Mi Li-chte einer svlchen Sprache w-ird der scharfe ins
^rsönüche gehende Gegensatz zwischen Bürgerlich und
^oziÄdeinokrastsch in M-rddentfchland begreistich. Die
'örotesterklärungeii aus der SoziÄdenw-krÄie z-eigen bei
'lller Schärfe ein-en elegischen Zug. Der „Vorwärts"
'cklärt:

- ...... Wir leh-n-cii es ab, uns irgcnLLmc an- dicfer S-delle

-fein-e Ä useinanderfetzunH gegenüber den ehvcn-rührigcn Be-
Uinpfunyen einzwlaffcn, -wäche die „Leipziger Vvlkszcitung"
xken ein Mitglied unscrer Red-attion richtct. L-ediglich ift zur
^cincidun-g irrigcr Anncchm-e untcr den- Lcipzig-sr Partcige-
^ssen- festzu-stellen, Äah Franz Mchring den Angriff zu erner
ÜrgLlcgenhcit persönlichcn Hasscs macht. währenb bie über
D» Pavvus-Arttkc-t stn „Bopwärts" veröfferMichte Aeußerung
^cinung der RedaLtion ist."

Bebel schreibt:

Frrfolgc rnciner Abreise von Berlin- ain Monta-g srüh nn-ü
mchrtägigen Archcnthaltes aus der Rcise hierher, tomnrt
mr dic Entgcgnuvg deS Genoffen Mchviny auf meine Erklcst
sirn-z jn dcr letzten s-onntagsrrMnmer des „V-orwävts" erft
vsiäe zu Gosicht. Diejer letzteve Umstand ist der Grnnd, daß
A Lavauf verzichte, n-achträglich auf drc hüchst einseitige und
stc. Hauptsachc bciseite schicbendt- Entgcgnnng dcs Gcnosscn
^hffng noch mit eincm Wort zu antwortcn.

Die Mvnnheiiner „VolksstiiiMie klagt:

, Angcsichts solcher Leistunge-n muß inncrha-lb der Partci
p>in doch dic Frage aufgcworfen wcrdcn.- Wohin soll cs
Arcn, wcnn cs einzelnen Genvsscn, dic zufällig an der vcr-
dllioortungsvollcn Dtelle dcr Leitung- c-ines Pa-rtciblarts ste-
stN, Mchtccttct seni f-oll, ihretn- blinidwütenden persönlichvn Hatz
^ s-olch mahloser, jede ruhigc Uebcrlcgun-z- ausschlietzendcr
Ausdru-ck 'zu- verteihen? Fehlt dcnii dem Genossen

KLeine Zeiinng.

! ; — Hochfchnlnachrichte«. Dcr a. o. Profeffor der Mathematik
,-s! Breslau Dr. phil. Ernst Neuman n ist in dersclbcn Eigcn-
.Aaft zmn l. April 1005 an die Uniüersität Marburg ver-
Ät wordcn. Er tritt dort -an die Stelle dcs verstorbenen- Pros.
ELmund Hch.

- „ — Mainz, 29. Dez. Dec Mesfiiigdreher VÄentiii
^anii, der zur Zeit beim 111. Jusantsrieregrment iu
stasrast dient und hier auf Urlaub sich besin-det, hat gestern
^end auf seiue srühere B r a u t, die 21jährige V-erkäu-
Wilhelmine Schmi d t, -auf dem Kmser Karlsriug
Äei Schüsse cibgegeben. Die töüich Vevletzte kaip
. Rochushossütal. dbach dem Aüentate lief der Soldat
'die Wahimng seines -Schwagers und erschoß sich.
Hie Beiden hatten ihr Derhältnis vor Weihnachten ge-
ut. Das scheint Ven Man-n z-u s-mier blustgen Tat ver-
^blaßt zn haben.

1 . -— Stuttgart, 29. Dez. Der Kaiser, der Groß-
O^äog, vie Großherzogin und ber Erbgroßherzog von
! so-mie Herzog Philipp von Württemberg sind dem

chwäbischen S ch i l l e r v e r e i n als Sstfter bei-
^treten.

i > -— Speicher bei Trier, 27. Dez. Ueber das Unglück
^i-in Säilittschnhlaufen, wo sieben Kna-ben er-
. ra « ? xn, berichtet >die „Trier. Ztg.": Gestern gingen
16 Knaiben aus -deni nahelregenden Beilingen aus die
^Wahnen zu den T-ongruben bei Speicher, die zuin Teil
'whr tfssf sin-d. Sieben Knaben hatten das Unglück, ein-zu-

Mehring jcdes Verstän-dnis da-für, datz darch derartige W-nt-
ausbrüche dic Partci a-ufs empfindlich-stL geschädigt und nn--
screr Propagand« Schwieri-gkeit bercitet webden, die die Ver-
dicnstc. dic cr sich unr unscrc Sprache crworbcn, zchn- und
zwanzrgfach- aufwicgen? Und fch-lt dem Genosscn Mehring
auch- -das Fcin-gefüh-l, das ihn davon abhalten follte, das bon
ihm gelcitctc Blatt und dic daran tätigcn Lcute mit di-eser
marktschreierischen Aufdrin-glichkeit zn löben un!d fie als. die
einzig Wahren nnd Unfehlbarcn hinznstcllen? Didse und ci-ne
Reihe ähnlicher Fvagc-n sollte man- sich in Leipziz dcnn doch
einmal ern-stlich vorlegen; denn mnn wivd -dann vielleicht auch
zu- dcr Uebe-rzcu-gung komlmen, datz es so nicht mehr weiter ge-
hen kann. Man hat es nachgcr-ade so ziemlich überall ttn
Reiche satt, stch im Kampfe ge-gen die bürgerliche Presse fort-
während mit dc-m Kot zu bcf-ässe-n, der in Leipzig Nu-n seit Wo-
chen fast täglich sü-r die bürgerliche Presse zur Verlästeruug
dcr deutfchen Sozialdcmvkratte bereitet wird .

Prenßcn.

— Der Parteitag der preußisckM Sozia-ldemo-
kra 1 ie hat in dsr S ch ulfr a -g e nach eineni Refsrat
Ausrs folgen-ds Resoluston angenommen:

Dcr Partcitag fordert als Mindestmatz zur Hebung des
Volksschul-wcsens in Preutzen: 1. dic Trcnnung der Schul«
von dcr Kirche, d. h. -ie gänzlichc -Beseitigung dcs Ein-flusses
dcr Gcistlichkeit in der Schule und die Ausscheidung jedes
religiösen Untcrrickts aus dcm Lchrstoff dcr Schüle; 2. die
E i n h c i t s s ch u lc für alle der Schulpfltcht unterworfeneu
Schüler, ncben dcr Unentgcltlicht'cit des Unterrichts auch dic
Uncntgeltlichkcit der Lehrmittel, Bcfchränkung dcr
Schülcrzahl auf cin Matz, das dem Lehrer die vollc Unter-
wcisung sciner Schüler ermüglicht. Bcssere Ausbildung und
Bcsoldun-g dcr Lchrcrschaft; 3. Schastung von Schulräumen und
Lchrm-itteln, öic dcn Ansordcruugen -der Hygiene und dcr vor-
gcschrittcnstcn Pädagogik entsprcchcn-; 4. Ernährung und Klci-
dung allcr hilfsbcdürftigcn Schülcr.

Usts der KarLsrklher ZeituuA.

— Scinc Königliche Hoheit der Grotzhcrzog habcn
dcm Salzstcucrauffehcr Frauz Hilpcrt in Wyhlen die sil-
bcrnc Vcrdicnstrneöaille, dem Kollvgialmitglied bei der Forst-
u-nd -Domäncndircktton, Gch. Obexforstrat Konstantin Föh-
I isch, das Kominandcurkrcuz zweitcr Klasse des Ordeus vorn
Zähringer Löwcn vcrlichcn, und Len Notar Otto Stuber in
Görwihl in den -Amtsgcrichtsbczirk Buchcn versetzt. — Vom
Ministerium ist ihm das Notariat Buchen zugewicseu worden.

— Dcm Vcriualtuugsas-sistcntcn Philipp Bissinger au
dcr Erziehuugsanstalt in Flchin-gen wurdc die ctattnätzrgc Anrts-
stelle cincs Rctzrdcntcn bcim Vcrwaltungshof übcrtragcn.

— Vcrlvaltuugsasiistent August Ehingcr an der Grotzh.
Hcil- und Pflcgeanstalt iu Pforzhcim wurde in glcicher Ergen-
schast au Lie Grohh. Erzichuugsanstalt in Flehingcn vcrsetzt.

KarIsruh e, 29. Dez. Der Großhsrzog nahm ge-
stern Absn-d- noch die Botträge des LegÄionsrÄs Dr.
Seyb nnb dss -Gehsimerais Dr. Freiherrn von Babo bis
8 Ulh-r entgegen. He-ut« Bo-rmsttag cmpfing Seine Kö-
nigliche Hoheit d-en Minister Dr. Schenkel zur Vvrtrags-
erstattuiig und hörte sodann einen kurzen Vottrvg -des
Gcheimerats Dr. Freiherrn von Babo. Di-e Prinzen
Gnsta-V und Wilh-elm von Schweben und No-rwegen un°
ternahmen auch- heute eine kurze fZagd auf Fasanen und
Hasen und trafen um 141 Uhr wieder hier ein. Von 5
Ühr aii nahni der Großherz-og die Vorträge des Präsi-
denten Dr. Nicdlai nnld hiernach des LegÄionsrats Dr.
Seyb entgegen. - Znr AbsiMafel vereinigen sich die
Höchsten Hervscha-ften bei den Erbgroß-Herzoglichen Herr-

brechsn nnd unter den Eismassen zu verschwinden. Nach
langem Suchen barg m-an die Leichen. Drsi Knaben im
Alter von 18, 13 und 11 Jahven hat eine Witwe ver-
lo-r-en. Dem Fövster smd zwei Söhne ettrunk-en. Die
verunglückten Kinder waren zwstchen 6 und 15 Jahren.

— Berlin, 29. Dez. Wie die Blätter inelden, fand
gestern Mend zn Ehren von Ludwig Pietsch ein B a n°
k-ett statt. An deniiselben nahmeir teil: Herzog Ernst
Günther von Schleswig-Holstein, Staatsininister von
Rheinibaben, Pofaidowsky, Möller, sowi-e zahkreiche Künsst
ler. Herzog Ernst Günther hielt die Festrede und brachte
ein Hoch auf den Kaiser aus. Pi-etsch wuvde zuin Ehren-
mitgliede des Vereins Berliner Künstler ernanÄ.

— Bcrlin, 29. Dez. Die Mo-rgenblätter- rnolden aus
D e u t s ch - Kr o n e: Jn dem Dorfe Tarnowke wurde
die Scheune und die Stallnng ides Besitz-ers Pvabow ein-
geäschert. Bei d-en Anf-ränmungsarbeiten wurde die ver-
toblte Leiche der Fvan Pvabow gefunden. Der Ehemann,
welcher die Frau ersckstagKi, hatte die Lsiche in die
Scheune geschafft und letztere dann angezündet. Er er-
Hängte sich vor der Verhaftung.

— Brcslan, 29. Dez. Der Kirchenvo-rstand und die
-Gemeindevettretnng der katholffchen WtattHiasgemeiiiide
erhoben PrÄest gegen die Aufstellnng der nackten
F e ch t e r st a t u e des Bildhauers Hugo Lederer.crus dem
nenen Universitätsibrunnen, und fordern vvm- Magistrat
die Enffernnng des „AergerNisses" aus der Nähe der
Kirche.

schaften, wvh-in auch der Prinz und die Pttnzessin Max
kommen werden-.

ALsland.

Nußiaod.

Petersburg, 28. Dez. Der Conseit der M o s-
kauer Universität setzte laut einsümmigem Be-
sckstu-ß die Obrigkeit in Kenntnis, daß infolge der außer-
ordentlichen Erregnng der- Studierenden über die Str«-
ßenvorgänge am 18. und 19. Dezemb-er das akad«ßnisch-e'
Lebsn in seinom Lauf völlig- gestört sei und daß es dahsr
wünschsnswert, ja notw-endig sei, eine Untersuchnng,übev
die Vorgänge unter Sicherung d-er Unparteilichkeit vo-r-
zunchvi-en, un>d das Erg-ebnis der Untersuchung zu ver-
öffenttichen. Der Kuvato-r des Moskauer Lehrbezi-r-k»
teilte den Beschlnß des Conseils dem Minister für Vokks-
auifklärung mit, ga-b denii Conserl die Wcöglichkeit, die
bttveffenden aintlich-en Schttftstücke einzuschen und gestat-
tete der mit der Fürforge für die Stndenten bttrauten
Profttsoren-iKaMmission, die Stn-denten zu befragen und-
ihnen 'beizuftehen, ihr Recht auf gesetzlichem Wege M
suchen.

-- ,»!- -

Aus Stadr A«d LaNL.

Heidelberg, 30. DezcinLcr.

X Dcr Borfall im Thcater. Wie wir tzcrnchincn, hat dar
Grotzh. Untcrrichtsministcrium cingehendc Erhcbungcn übcr den
mchrfach erwähntcn Thcatcrskandal und Berichtcrstattung durck
dic Univcffitäts-Disziplinarbchörde angcordnct.

X Hentc ist dcr Jahrestag dcs grotzen B r nndes , wodurcki
dcr «n dcr Römcrstratze gclcgcnc Deil dcr Knnstwotl
fabrik dcr Firma Gcbr. Reis durch ein mchrtägiges Fcuer
völlig zcfftört wurdc. An Stclle dcs altcn Gcbäudcs crhebt
sich ein stattlicher, bereits in vollem- Betriebe befindlichcr, archi-
tcktonisch schön- geglicderter Bau.

n Stadttcil Ncucnftcim. Jn cincm anöcrcn hicsigcii Blaue
ist da-von dic Rcde, datz in nächster Zeit ein cigcnes Posta m t
im Stadtteil Neuen-Heim errichtct wcrden soll. Ja, dic Untcr-
kunft dcs Postamtes wird schon mitgeteilt. Wic wi-r nun aus
zuvcrlässigcr Ouclle crfahren, ist dic Angelegenheit leidcr noch
lange nicht so weit, sondern Lefindet sich noch im Stadiuni
der Erörtcrung.

— Die Große Karncval-Gcsrllschaft Heidelberg-Ncliellheim

vcranstaltct auch dicses Jahr am Neujahrstagc einr
Umfahrt ihrcs llcr Rats. -Es bildct dicscs dcc eigcnMche
Bcginn ihrcr Karncvalvcranstaltungen. Als Schlutz ist auch
dicses Jahr cin grohcr Maskenzug am Kastnacht-dic.u-stag
vorgcsehen. Hoffen und wünschcn wir, datz dic Vcranstaltungen
die volle Untefftützung dcr Einwohuerschaft findcn.

Wiesloch, 29. Dcz. (Dcr B ü r gc r a u s s ch u tz) bffchlotz.
die Erhebung von 1h Prozent zur staatlichcn Verkehrssteuer.

.1 Weinheim, 29. Dcz. Dcn 'hicr wohneudcn Eltcrn des Jn-
santcristcn vom- Rcgimcnt 170, Beutcl, dcr dicsen Soiwner
in Offenburg beim Badcn crtrank, ist lt. „Vst." am Dicnsra^
utttgctcilt worden, datz Lcutnant Hcmpel, der beim Badcn da-
mals dic Aufsicht führtc, ivcgcn Bcrsäumnis dcr ihm oblicgen-
dcn Dicnstpfttchtcn zu scchs -Wochcn und 1 Tag'F c st u n g s -
haft vcrurtcilt wprde.

Weinheim, 29. Tez. (D e r B ü r g e r a u s s ch >l tz z u
Hem sba ch) bcschlotz dic Erhcbung von Zh Prozent zur staat-
lichen Vcrkchrssteucr und stimmtc Lcm Vcrtrage zwischcn der
Firma Sclz u. Co. und dcr Gemcindc- Hcmsbach zwccks Petro-
Icumgewin-nung zu. Falls sich das Projckt ren-tiett, so wäre
dcr Gcmcindc cine gute Einnahmcquellc effchlossen.

Mannhcim, 27. Dez. (Ka u f m a n n sg e r i ch t s -

— Kiel, 28. Dez. Der S ch a d e n an' dem Linien--
fchiff „E l s a ß", der burch Bruch des Ruders hervovge-
rufen wurde, soll, laut „M. N. N.", auf etwa eine lMlbe
Million Mark g-eschätzt iverden.

— Braunschweig, 29. Dez. Aus Furchl vor
d e r E l) e i:: d e n T o d g e >g a n g e u ist iil verflosfe-
ner Nacht der Kermnacher Paul Knittel hier. Durch Em
atmen voni Kohlenoxydgas- machte er in seiner WvhnunA
ssiuem Leben ein Ende. Knittel sollte am illeujaHrstag!
heiraten. Jn einem hintettassenen Bries giül er Äs Mo-
tiv des -Sekbftmordes den bevo-rsteHenden Abfchied vom
JunggeselleNleben an.

— Pnris, 28. Dez. Die Po-Iizei v-erhaftete im Posl-
bureau von Droeux eineu Versicherungsagenten, dem es
gttungen lvar, mehrers Vevsicherlmgsanstalten um 1Hz
Million Franks zn betrüge n. Er HÄ feine
Tat bereits eingestanden.

— Prag, 29. Dez. Jn de>- Gasje „Untere Schloß-
süege" wurden anf der Kleinseite kürzlich die Arb-eiten
der neuen Kanülisaffon 'b-een-det. Jnfol-ge der bsdeuten-
den Erdbewegung dürste das ailgrenzeNde Erdreich ge-
snnkeni sein, wodnrch die G a s r o h r l e i t u n g beschä-
drÄ wurde. Das ausströmende Gas, das inr Lauf der
Nacht und bes nächften Voittnistags in eine Reihe Häuse«
dieser Ga-sse drantz, HÄ das Leben der do-tt wohnenden
Leute iu ho-hem- Maße gefährdtt. Bis jetzt wurden 3 2
Vergiftungsfälle, da-runter Zwei schvere. sefi--
 
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