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Heidelberger Zeitung (46) — 1904 (Juli bis Dezember)

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Nr. 204 - 229 (1. September 1904 - 30. September 1904)
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Eeftes BLatt

Vrschrint tSglich, SonntagS auSgenommen. PreiS mit Familtenblättern monatlich 50 Pfg. in'L HauS gebracht, bei der Expedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg. Durch dte Post

bezogm vierteljährlich 1,85 Mk. auSschlichlich Zustellgebühr.

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an bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Pla kattafeln der Heidelberger Zeitung und den städtischen Anschlagstellen. Fernsprecher A. '

Das Ebenbürtigkeits-Erfordernis.

^ Es ist doch im Grund-e eine possenhafte Fratze,
^>enn im Jahre 1904 darüher gestritten wird, ob die selige
Diodeste v. Unruh eine ebenbürtige Ahnsrau des Hauses
^ippe-Biesterseld gswesen ist, oder nicht. Was soll denn
^is Eben'bürtigkeit? Sie soll eine gewisse Garantie für
i>ie angemessene Beschasfencheit der Nachtommenschast
!ein. Nun hat man seit dem Tode der Modeste drei oder
Sar noch mehr Generationen der Lippe-Mesterselds über
i>is Erde gehen sehen. Man hat sie nicht 'beanstandet; man
^at ihnen nichts Minderwertiges angesehen. Der eben
derstorbene Gras-Regent Ernst hat seine Pslichten sowohl
vach her Seite der Arbeit als nach derjenigen der Reprä-
lentation so gut ersüllt, wie irgend einer der kleinen
^undesfürsten. Jm Leben möhrerer Geschlechter hat sich
isif Modeste als würdige Stammutter praktisch bewährt,
dun aber kommen die Aktenschnüsfler und sagen: Das
wnn nicht sein, das darf nicht sein, denn sie war ja nicht
ünmal adelig, geschweige denn, datz sie dem höhern Adel
^ngehört hätte. Jst das nicht seltsam; ist das nicht ver-
meht un'd höchst lächerlich? Das ist so, als wenn man
!agen wollte: Dieses Pfevd hat zwar einen schönen
^breis gewonnen, allein es ist ein schlechter Renner, denn
lain Stammbaum weist einen gewöhnlrchen Kavallerie-
Dienstgaul aus.

Wir wollen den guten Sinn, der in dem Ebenbürtig-
Eeits-Erfordernis liegt, nicht verkenneir; im Gegenteil,
^er Geda-nke von dem es eingegeben ist, verdient von
Allen, die in den Stand der Ehe zu treten gedenken, sorg-
!am in Erwägung gezogen zu werden, denn die Art der
^ltern, ihre Erziehung, ihre Lebensaufsassung wirkt be-
ltimmend auf das Wesen der nachfolgenden Generation.
^ber man soll das Prinzip auch nicht übertreiben, so-nst
ivirkt es -hinderlich ja schädlich, indem es die oft sehr not-
^endige Auffrischung entartender Familien erschwert.

Das klassische Land der Uebertreibung des Gbenbür-
tigkeitsprinzip ist natürlich unser liebes Deutschland,
aie Stuterei sür 'die russischen Grotzfürsten, wie es ein-
suäl ein russischer Staatsmann Sbenso derb, äls zutref-
wnd genannt hat.

Anderwärts ist man weniger engherzig. So hat z.

der englische Thronfolger eine Frau genommen, die
^ach deutschen Begriffen nicht ebenbürtig wäre, denn ihre
Herkunft -geht aus die morganatische Ehe eines württem-
vergischen Prinzen zurück. Jn Engl-and fragt man hier-
dach nicht, un'd, wenn im Lause der Zeit es sich ergeben
iollte, daß Mömmlinge aus der Ehe des jetzigen eng-
Bchen Thronsolgers nach Deutschland heiraten, dann, ja
s>ann wird man bei uns keinen Zwsife'I an der Ebenbür-
sigkeit zu erheben' wagen, mag anch der Tecksche Stamm

-Erinnerung des Vo-Ikes sind, da u. dort das starre Eben-
bürtigkeitsprinzip o'hne Schaden sür die regierenden Fa-
milien u. für die Völker durchbrochen. Wer denkt nicht an
den alten Dessauer, der -als junger Dessauer seine Anna
Föhse heimführte, u. welcher Badener -hätte sich nicht schon
dazu heglückwüns-cht, daß es s. Zt. gelun-gen ist, die
Gräfin Hochberg sür ebenbürtig zu erklären! Jn Schwarz-
burg-Rudolstadt hat man vor w-enigen Jahren den Prin-
zen Sizzo von Leutenberg sür ebenbürtig -erklärt, um das
regierende Haus vor dem Aussterben zu bewahren, ein
Vorgang, der gerade uns -Badencrn viÄ zu denkm gibt.

Die Völker sollten sich doch von dem erstarrten Eben-
bürtigkeitsprinzip, das in seiner jetzigen Art ein un-
lei-dliches, sewiges, prinzipielles Mihtraueinsvotum sür
das Dolk und eine ungerechtfertigte ewige Bevorzugung
einiger weniger Familien ist, endlich losmachen. Soll
das Völk sich sür immer die beschämende Zurücksetzung ge-
fallen lassen, daß di-e Ehen seiner Töchter mit Spröß-
lingen gewisser privilegierter Fami-lien minderwertig
sind? Jn Oesterreich hat sich noch vor wenig-en Jahren der
Thronsolger -dem Ebenbürtigkeitsprinzip beugen und süc
seine Nachkommen aus die Thrvnansprüche verzich-ten
müssen, obgleich doch wahrli-ch kein Haus der Auffri-
schung durch neues Blut dringender bedarf als das habs-
burgische. Wäs d-a die Natur gut machen wollte, hat etns
in ihrer Ueberfpannung törichte Menschensatzung verdor-
ben. Uebrigens sind wir noch nicht ganz sicher, datz inbezug
auf den Verzicht des österreichischen Thronfo'lgers das
letzte Wort gesprochen ist; es könnte schr wohl sein, daß
die Ungarn in ihrer Se-ILstä'Ndi-gkeitsbsstrebung nach Jahr
und Dag seinen Sohn als ihren rechtmüßigen König
reklamieren.

Nach unferer heutigen Auffassung würde es vollstän-
dig genügen, wenn das Haüpt einer regierenden oder re-
gierungsfähigen Famitie, das ja do-ch um seine Einwilli-
gung angegangen werden mutz, über die Ebenbürtigkeit
'der Ehe, die ein männliches Familienglied ein^ugchen
beabsichtigt, entscheidet. Damit käme eine unvernünftig
geworden-e Jnstitution in mo-derner Fassung wieder zu
Sinn und guter Geltung. Jn,der Zeit der chematigen
Kronprinzessin von Sachsen- und der Prinzessin Luise
von Ko-burg, ist es' sicherlich durchaus unangebracht,
aus alte 'ver-gilbte Vorrechte mchr zu geben, als auf
eigene Erkundigungen und den eigenen Augen-
schein. Wir wollen in Dentschland mit unsern Ansichten
über Ebenbürtigkeit nicht für immer in jener lächerlichen
Zeit stecken bleiben, da dieHerrenvon^KuhschnapPel reichs-
unmittekbar und mit dem Vorrecht der Ebenbürtigkeit
ausgestattet waren.

^aum durch die unebenbürtige Ahnsrau in 'die schlichtesten
^steise zurückführen, was heraldische Aktenwürmer ver-
^ttrtlich ohne jede Anstvengung würden beweisen können.

Uebrigens, wenn man genau zuschaut, wird man selbst
^ den glänzendsten Regenten-Häusern auf einen Punkt
mtzen, wv es heitzt: hier hat die Ebenbürtigkeit ein
^och. Das Leben hat ja noch in Zeiten, die srisch in der

Deutfches Reich.

Bade«.

Bad- en - Baden, 28. Sept. Der deutsche
Kronprinz trifst mit seiner Braut Herzogin Ceci°
l i e und der Großherzogin-Witwe Anastasia von Mecklen-
burg-Schwerin am Samstag Vormittag zum Besuche des

Stadttheater.

Heidelberg, 29. September.
»Uriel Acosta". Trauerspiel in 5 Akten von Karl
^utzkow.

. Wie Kaulbach und Piloty noch immer ihr Publikum haben,
L weckt Gutzkow's „Uriel Acosta" bei Vielen noch immer das
^cfühl, es sei eine echte Tragödie, die sich da in erregten Szenen
isvrollt. Es ist an sich ein tragischer Borwurf: Menschheit-
jjche Kultur wird begründet durch einsame Jndividuen, die die
Ssotzen Gedanken erdenkcn und für das Leben fruchtbar machen.
^rkennung, Hatz, Verfolgung ist ihr Los. Von allen dunklen
-öNsttnkten getrieben, hängt sich die kompakte Majorität an sie
-lud sucht sie herabzuziehen ins Swiggestrige, hetzt sie in Not
ind Verzweiflung, verfolgt sie mit Fluch und Bann. Wer
stst das rechte Leben in die Welt bringen will, mutz sein Leben
fPs-en. Es ist ziemlich durchsichtig, dah der von dcr Synagoge
^rstotzene Uriel ein Symbol ist für den stetig wiederkehrenden
lsonflikt zwischen Pfaffentum und dcn Begründern und Ent-
T'lckern der Wahrheit. Es ging vielleicht zur Zeit Gutzkows nicht
die Kämpfe zwischcn Jnquisition und Freidenkern ohne
^srhüllung zu gestalten. Jn dem heißen Zorn des Stückes
°>der das orthodoxe Judentum pulst ohne Zweifel der Hatz
°igen die Dunkelmänner jcder Sorte. Der Äutor hat sich an
Notze Dinge gewagt, die nur aus dichterischer Urnatur heraus
^staltet werden können. Es gibt immer ein kleines Unglück,
?snn Geistcr von der Art Gutzkows ins Hochdramatische stch
?>stteigen. Aber wie gesagt, manchem gefällt das. Das Stück
von Redcnsarten, aber warum soll ein Bewunderer der
, chnna Vanna z. B. nicht in ehrlichstcr Weise sür Gutzkow
Das Donnernde und däs Lispelnde, wenn es nur die
^chte Mischung hat, sängt noch immer die Herzen. Jm Ganzen
m Genntz zweiter Gütel Wie sehnt man sich aus diescm
^/stwge dröhncnder Worte heraus, wie sehr verlangt man nach
rsis'as Sichstanz. — Wo sich neue Kräste einen Platz erkämpfen
Uen, da ist es recht, datz man alte, bcwährte Aufgaben stellt.

Wer sich durch den Uriel redlich durchspricht, der zeigt dabei,
ob es sich lohnt, ihm größere und vor allem schönere, schwerere
Aufgaben anzuvertrauen. Die letzten Darstcller des Uriel
waren hier die Herren Matkowsky und Rudolph. Der erstere
war an dem Abend der Hofthcaterheld, der sich der beglückten
Provinz zeigt, er war etwas nachlässig. Herr Rudolph setzte
sein ganzes Können für üie Rolle ein. Nun war gestern Herr
Neumann der Uriel. Er ist gut gewachsen und nicht unge-
schickt in der Haltung. Der Vortrag litt oft unter falschen
Pausen, unrichtigen Betonungen und war stellenweise lar-
moyant. Zuviel Vibrierstimme, zu grotze Unsicherheit, zu we-
nig Kraft und Mark der Sprachc. Uriel soll nicht (auch nicht
nur hin und wicder) das Hilflose eines Stubengelehrten ha-
ben. Es ist schlver zu entscheiden, ob der Darsteller cchtes
Feuer hat. Viclleicht eröffnet sich im modernen psychologischen
Drama seiner feinnervösen Art ein ihm günstiges Fcld der Be-
tätigung.

Jm Ganzen war an der Darstcllung viel zu loben. Am
besten gefiel uns die Judith des Frl. Decarli. Gnte Be-
hcmdlung der Sprache, Schlichtheit des Ausdrucks, Sicherheit
der Gebärde und Bewegungl Und an dem Todesschrei „dieser
Kranz — sei Dein" konnte man inne werden: hier ist ein echtes
Talcnt. Sehr herausgemacht haben sich Herr Kehr und Herr
Brenner. Vorn letzteren haben wir bis jetzt eigentlich nur
ein paar vorzügliche Masken gesehen. Jetzt konnte man be-
merken, datz er auf dem rechten Wege ist. Herr Kehr fiel
durch gute Bchcmdlung der Sprache auf. Sehr gut zog sich Herr
Saltcnburg als Ben Jochai aus der Affäre. Das war ganz
der jugendliche, sehr jugendlicheDraufgänger. Noch mehr zurJu-
gend stcigen wir herab, wenn wir uns Frl. Wagnsr (Spi-
noza) zuwcnden. O, mügen immer altkluge Reden so ange-
nehm irn Ohre klingen: Kommt, Oheim, latzt uns Schlüsse
machcn. Richtig und gut war die Darstellung der Greisin
Esther durch Frl. Reinhardt. Jn den Rollen des Santos
und des Si-lva standen der erprobte Darsteller und der Anfän-
ger, Herr SigI nnd Herr Haaß, neben einander. Sie

Großväters ber Braut, des Großsürsten Michael von Rutz--
lan'd, im „Hotel Stef-anie" hier ein.

Oldenburg.

Oldenburg, 27. Sept. Der 29. Land-tag.
wurde heute erösfnet. Die Thronrede verweist besonders'
auf die Regelung d-er Erbfol-gefrage. Sie sagt, der Pro-
test des Herzogs von Augustenburg sei hinsällig und die
evang. Erbsolge des Glücksburgers durchaus den Gesetzen
des Landes entsprechend. Der Präsident, wie früher
Konsul Groß-Brake sprach 'dM Wunsch aus, die von der
Presse geforderte Fraktionsbikdung möge unterbleiben.
Ein liberaler Abgeordneter reichte einen Antragi aus Ein-
führung des direkten Wählrechts anstelle der Wahlmän«
nerwahl für d-en Landtag ein.

Aus der Karlsruher Zeitung.

— Seine Königliche Hoheit dcr Grotzherzog haben denr
stellvertretenden Bevollmächtigten zum Bundesrat, Geheimen
Rat Gustav -Scherer in Berlin, den Titel Staatsrat sowie
dem Rechnungsrat Johann Baptist Wintermantel bei
der Steuerdirektion das Ritterkreuz zweiter Klasse mit Eichen»
laub des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen und densel-
ben auf sein Ansuchen wegen vorgerückten Alters nnd leiden»
der Gesundheit unter Anerkennung seiner langjährigen kreu-
geleisteten Dienste in den Ruhestand versetzt.

KarIsruh e, 28. Sept. Die Großherzogin
empsing gestern Nach-mittag in Schlotz Mainau die Vertve-
ter von 26 Frauenvereinen der anliegenden Bezirke. Es
waren 95 Personen erschienen, die Jhver Königlichen
H-oheit sämtlich vorgestellt wurden. Die Anwesenden wur-
den nach Schluß der Vorstellungen iin Schlosse bewirtet
und verlietzen die Jnsel wieder gegen 6 Uhr abends.

Evangelische Generalsynode.

ii.

Karlsruhe, 28. September.

Der Alterspräsident erösfnet die Sitzung mit Gebet.

Es findet sodann in geheimer Abstimmung die Wahl des
Prästdenten und des Vizeprästdenten statt. Geh. Rat Dr. von
Stösser wird einstimmig zum Präsidenten gewählt, Kirchen-
rat Dekan Bauer einstimmig zum Vizepräsidenten. Durch
Zuruf werden gewählt als Schriftführer Pfarrer und Dekan
Mampel unü Pfarrer M a y e r - Dinglingen, Ring-
W a ld-Steinen und K a u f m a nn - Lahr.

Der Präsident dankt für die einmütige Wahl und bittek
um Nachsicht für die Führung seines Amtes. Er gedenkt sodann
üer frohen und schmerzlichen Ereignisse im Grotzherzoglicherr
Hause, ferner wichtiger Ereignisse und Tagungen im Leben
der deutsch-evangelischen Kirche, dcr Veränderung in der Ober-
kirchenbehörde und im Schotz der Generalsynode.

Oberkirchenratspräsident O. Helbing teilt die Höchsten
Entschlietzungen über die Tagung der Generalsynode mit und
übergibt die Vorlagen des O b e r k i r che n r a t s an die
Generalsynode. Diese bestehen aus dem Generalbericht
über die Zeit vom 1. Mai 1899 bis 1. Mai 1904. Es folgen
sodann die Vorlagen über die allgemeincn kirchlichen Aus-
gaben urrd deren Deckungsmittel, und über das
Kirchenvermögen.

Eine weitere Gruppe von Vorlagen Lezieht sich auf Fra-
gen der Versassung (Abgrenzung dreier Diözese, Wahl-
kreiseinteilung zur Generalsynode, Jnitiattve der Kirchenge-
meindeversammlung, Bildung von Kirchengcmeinden, Pfarr-
besetzungs- und Promotionsordnung). ^

Es solgen dann Mitteilungen über die Kirchenge-
meinden der grötzeren Städte, über den Zusammenschlutz der

waren beide recht glücklich in ihrer Auffassung. Die Szene des-
ALends, die für vieles entschädigt, wo man wirklich etwas von
echtem Leben spürt, die Episöde des Greises gelang vorzüglich.
Da war jeder Ton, jede Wendung echt. An diesem Ben Akiba
des Herrn Steinmann konnte man sich recht wie ein Epi-
kuräer freuen. Und das will man doch schlietzlich im Theater
— dann und wann. _ K. W.

Kleine Zeitnng.

— Kemptcn, 28. Sept. Das „Staöt- unb Anzeige-
blatt" meldet aus Lindau: Jn dsm mittags 12 Uhr an-
kommenden Schnellzuge befan'd fich ein Reisender, der
von einem Schlagansall betrosfen worden war. Die aw-
gestellten Untersuchungen ergäben, daß es sich um' den
Militärschriststeller Hauptmann a. D. Tanera han-
d-elte. Tanera lebt noch; er ist aber sprachlos. Er wurde
aus dem Abteil gehvben und ins Spital gebracht. (Karl
Tanera ist 1849 zu Landshut geboren. Die Red.)

— Paris, 27. S«Pt. Jn-nerha-lb 'der HeiIsarmee
ist es zu einer Spa-Itung gekomimen. Die „Marschallin"
Booth, Tochter des „'Generals" BooH und Gattin des
„Obersten" Clibborn, wird demnächst nach Paris kom-
men, aber ni-cht als Vertreterin der Heilsarmee, sondern-
als Anhängerin des „Propheten" Dowie, der sich be-
kanntlich für eine Fleischwerdung des Pro-Pheten Elias
ausgibt. Der Brnch erfolgte einer Mitteilung des Ge-
nera-Isekretärs' der Heilsärmee zufolge schon vor zwei
JährW, aber man schwieg darüber, weil die HeilsarMee
in Frankreich von Ansang an mit grotzen Schwierigkeiten,
 
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