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Heidelberger Zeitung (46) — 1904 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 204 - 229 (1. September 1904 - 30. September 1904)
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Tmerstag, 1. Lepteuckr 1864.

Erstes Blatt.

46. MkWß. — -4L 204.

Srschtint täglich, Sonntags ausgenommen. Preis mit Familienblättern monatlich 5V Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post

bezogen vierteljährlich 1,85 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.

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an bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Pla kattafeln der Heidelbcrger Zeitung und den städtischen Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

Zum Krieg in Ostafien.

Einer der tüchtigsten Seeoffiziere der amerikani-
f ch e n Kriegsflotte, Ltapitän Mahan, veröffentlicht in der
„National Revue" eine äußerst interessante Whandlung
nber die in dem gegenwärtigenKriege in
Frage kommenden Prinzipien. Nachdem der
Verfasser des längeren erörtert, warum Admiral Togo
Lie bei dem Ausfalle des russischen Gefchwa-ders in diefem
Bionate evrungenen Vorteile nicht ausgenützt und den
fchwer beschädigten Kriegsschiffen des Gegners die Mög-
lichkeit des Entkommens geboten, tommt er zu dem
Schlufse, daß der japanische Admiral dies getan, um feine
Schiffe zu schonen, da er wohl einfehe, daß Rußland bis-
her nur „seine Krallen gezeigt habe" und daß Japan seine
Flotte schonen müsse, um in der Zukunft seine Herrfchaft
Zur See tunlichft zu b-ehaupten. Was immer die Ur-
sache sei und wo immer der Fchler liege, so habe Ruhlaüd
fich trotz seiner weit größeren Hilfsmittel, unvollbereitet
in den Krieg treiben lasfen. Dies sei namentlich zur See
der Fall gewesen, wo Japan es möglich wurde, die Herr-
fchaft zu behaupten, ohne die es hilflos und nicht im
StaNde gewefen wäre, die Offenfive zu ergreifen, die es
in diesem Kriege doch ergreifen mußte. „Unter diefen
Umständen", sährt Kapitän Mahan fort, „wären zwei
Dinge sür Rußland unerläßlich — Derzug, um Kräfte zu
sammeln und Schnelligkeit in der Verbesserung der be-
gangenen Fehler. Darin liegt die Wichtigkeit von
Port Arthur. Es hat geholfen, Zeit zu gewinnen.
Die Japaner haden die in den ungcheuren Hilfsmitteln
Rußlands ihnen drohende Gefahr erkannt, und Äies, wie
ich glaube, in weit höherem Grade, als diele ihrer Kri-
tiker. Wie es sich im Verlaufe diefes Krieges zeigte, er-
kannteu fie, daß Port Arthur der Schlüssel für den gan-
zen Feldzug zu Land und zur See war. Bei aller Un-
gewißheit über die Stärke der fich gegenüberftehenden
Armeen ift Loch eine Sache klar, daß nämlich Kuropatkin
bisher aus der Belagerung Port Arthurs Vorteile ge-
zogen hat und noch zieht, und diefe in einem Maße, das
zn dem gvgenwätigen Zeitpimkte bie gvnge japanische
Bewogung gegen ihn unentscheidend macht. Die Jä-
paner gewinnen unftreitig an Terrain, aber die russische
Armee entgeht beständig ihren Schlingen. Es ist nicht
anzunehmen, daß so tüchtige Genvrale, wie sie Japan
besitzt, dies zulassen würden, wenn es in ihrcr Macht
stände, dies zu verhindern. Jeder erfolgreiche Rückzug
läßt die russffche Armee noch immer im Zustande einer
organisierten Macht, bringt ste näher der Qüelle ihrer
Ressourcen und verlängert die Verbiridungslinie des
Feindes. . . . Die Verteidigung von Port Arthur muß
nicht in dem Lichte einer vereinzelt steheuden Erwägung
betmchtet werden, dte auf der Einschätzung feines befon-
deren Wertes berüht; sie bildet oielmdhr nur einen Teil
des allgemeinen Kriegsplanes. Jeder Tag, den Port
Arthnr fich länger zu halten vermäg, ist ein Gewinn nicht
nur für die Festung felbst, sondern für Rußland. Kein
Prinzip der Kriogsführung ist Ledeutsamer, als daß keine
Position ihrer selbft wegm steht oder fällt, fonöern daß
fie nur dem Ganzen dient. Die Frage ift nicht, ob Kuro-

patkin den Vormarfch der Japaner zum Stillstand brin-
gen kann. War'scheinlich vermag er es nicht zu tun, wenn
die Belagerungsarmee frei wird. Er kann es aber tun,
wenn er seinen erfolgreichen Rückzug fortsetzt bis der ein-

brechende Winter den Operationen Halt gebietet.

Ob Port Arthur für Kuropatkin die erforderliche Zeit
gewonnen hat, um einen offenfiven Feldzug zu organi-
sieren, wird die Zukunst lehren, ich glaube aber, daß das
Urteil der Geschichte kein anderes fein kann, als daß fein
bisheriges Verhälten einem wohl überlegten Plane ent-
fpringt und daß, wenn sein Plan sehlfchlägt, dies dem
Mangel an Mitteln und nicht einer v-erfchlten Taktik
zuzufchreiben ist." __

Deutsches Reich.

Bade«.

— Eine Gefahr für die evangelifche L a n-
deskirche und den geüstlichen Stand erblickt das „Ev.
prot. Kirchenblatt" darin, daß die Bchörde im Hinblick
auf den peinlichen Mangelan geistIichen Kräften
zu der ungewöhnlichen Maßnahme geschritten fei, daß
sie fortan, um den Zugang an jnngen theologischen
Krästen zu mehren, „tüchtigen Zöglingen der
Vafeler P r e d i g e r s chu Ie und des Missions-
haufes', sofern fie darum einkommen und von der Staats--
regierung. Nachficht von der Maturitätsprüfung zuge-
standen erhalten, unter der Uuflage eines dreisemestrigen
Ergänzungsstüdiums zu den Prüfungen züläßt und,
wenn fie bestchen, mit den übrigen Kandidaten vevwen-
det." Jn diesen ungewöhnlichen Maßnahmen, die auf
unbestimmte Zeit getroffen, fo lange in Geltung bleiben
sollen, bis demTheologmm>angelend>güItigabgeholfen' fein
wird, glaubt die Behörde einen Ausweg aus der fo pein-
lichen Lage gefunden zu haben. Wie sehr auch diese Maß-
nähmen durch Ne Lage und die Erfahrung gerechtfertigt
fein möchtm-, die Gefahr für das Lirchliche Lchen, die da-
rin enthalten, könne von niemanden verkannt werden.
Durch den Vorzug, den die Bchötde den Zöglingen der
Baseler Missionsanstalt unÄ Predigerfchule einräume,
erhielten diese beiden Anftalten die Bedeutnng von Prä-
parandenanstalten für Geiftliche unferer badischen Lan-
deskirche, eine Bödeutung, die diesen Anstalten nach
ihrem gcmzen Zweck und Bildungsplan niemals zukom-
men könne. Aber arlch> für den geiftlichen Stand — so
führt das Blatt weiter aus — fcheint die ungewöhnliche
Maßnahme der Bchörde eine Gefahr in sich zu schließm.
Es ist bekannt, wie heftig. in den letzten Jährzchisten die
beidm theologifchm Richtungen der Geiftlichen zu nicht
geringem Schaden der friedlichen Fortentwicklung un-
ferer Landeskirche sich bekämpft habm. Der Fortschritt
der theologifchen Wissmschaft und die Anerkennung der
unzweifelhaft richtigen Refültate der wissenschastlichen
Forschung auf Seiten 'der ftrenggläubigen Richtung hat
in den letzten Jahren bewirkt, die Kluft, die beide P-ar-
reien von einander trennt, immer mehr zu überbrücken
und einem versöhnlichen Geffst in beidm Lagern Eingang
zn verfchaffen. Diese im ganzen friedlichere Entwicklung
des Verhältnisses der beiden Mchtungm zu eiücMder I

könnte leicht gehemmt oder geiährdct werden, wenn Leute
in den Verband der Geistlichen Aufnahme fin'den, denen'
um ihrer Vorbildung willm das Verstäudnis für diese
Entwicklung der Dinge, wie sie auf dem Fortjchritt der
theologifchm Wifsenfchaft ruht, fehlt. Abgesehen von
dieser Gesahr ist es Zer -geistliche Stand feiner Ehre, die
ja zum Teil wenigftens aus seiner wisfenfchaftlichen Bil-
dnng richt, fchuldig, einer Maßnähme, die das Bil-
dungsniveau des Standed herunterzu-
drücken geeignet ist, seine Anerkennung zu versagen.
Man dars überzeugt sein, daß die Behövde nur aus Not
wider Willm zu diefem Schritte getrieben wovdm ist,
aber die Folgen dieses Schrittes erscheinen der Kirche und
dem geistlichen Stanbe so wenig förderlich, daß der
Wunfch berechtigt erfcheint, dieser Schritt wäre besser
u n t e rb li eb e n. Es will uns fcheinen, als ob an
leitender Stelle der eigentliche Grund für die Abnahme
der Zahl der Dheologiestudierenden die Würdigung noch
nicht gefun'den, die er veridient. Eine genaue Nachfor-
fchung nach den Ursachen des Mangels an Dheologiestu-
dieren-den in unferm badischen Lande würde unzweifel-
haft zu dem Ergebnis führen, datz der Mangel nicht am
wmigftm dahm rüh.rt, daß die Söhne Ler Geistlichem
die an ihrem eigenm Leibe 'die Dürftigkeit der
w i rtf ch a ftl i ch eu Lage des Pfarrstandes
vevspürt haben, fich mehr als früher aus diesem Grunde
anderen Berufsarten, in denen der Beruf beffer seinen
Mann ernährt, zuwmden. Eine wirkfanie Abhilfe des
peinlichen Theologenmangels ist nur möglich durch eine
solche Bezahlung der Geistlichen, die eine der fo-
zialen Stellung Äes Standes angemessene Le-
benshaltung ermöglicht. Soll die Kirche ihrer
Kultnraufgabe, die fie in der religiösfittlichm Erzichung
nnd Bildnng des Volkes übernommen, genügen, dann
müssm auch die mäterielleu Mittel, die zur Erfüllnng
dieser Aufgabe nötig sind, zur Verfugnng gestellt werden.
Als eine Verfündigung gegm Äie Kulturmission der Kirche
muß es angefchen werden, wmn aüs Gründm einer fal-
schen Sparsamkeit Maßnahmm getroffen wevden, die
einer Erniedrigung des Mldungsniveaus der Diener dec
Kirche gleichgeachtet werdm müssen."

— Zu der Pernerstorffer Verfammlung in Mann-
heim fchreibt die „Kreuzzeitung":

„Das an Pcrnerstorffer ergangene Verbot, in Preußcn auf-
zutreten, war kein bloßer Einzelfall; es sollte die
Einleitung cines gemeinsamen Vorgehens aller
deutschen Staatcn gegen die wühlerische Tätigleit auswärtiger
Sozialdemokraten bedeutcn. Wie wichtig es werden lönnte,
wcnn man in diesem Punkte bei uns überall einig wäre und-
nach einem gemeinsamen Plane verführe, leuchtet ohne wei-
teres ein. Die Sozialdemolratie würdc das als eine sehr
lästige Schranke empfinden, und überdies könnte cs auch wciter
erzieherisch wirken, das heißt, die Einzelstaaten gewöhnen, in
grundsählichen Fragen mit einandcr Fühlung zu nehmen, an-
statt daß, wie öis jetzt, ein paar Dutzend verschiedene Methoden
angewandt werden, und selbst bei der Betämpfung der Umsturz-
partei von einem einheitlichen Verfahren keine Rede sein
kann .... Man hat sich in Karlsruhe nicht entschließen
können, von dem allcrwärts anerkannten Ausweisungs-
rccht Gebrauch zu machen, weil man dort noch immcr bis'
übcr die Ohren in liberalen V o rst e l l u n ge n siht und
sich vor dieser Abstrattion weit mehr fürchtet als vor deir

Die Eiriweihurig der Gedächtuiskirche der
Protestation.

Speyer, 31. August.

Die Protestationstirche ist nach den Plänen des Architekten
Flügge-Nordmann erbaut und hat einen Kostenaufwand von
Millionen Mark erfordert. Das herrliche Bauwerk übt in
scincr edlen, rühigen Durchführung des Stilcs einen mächtigen
Eindruck auf den Beschaucr aus. Ebenso vornehm und rein
wie das Aeutzere, ist das Jnnere dcs Monumentakbaues, das
für 3000 Personcn Raum bietet. Bis in die kleinsten Details
ist dic reine Gotik zur Durchführung gelangt. Dcr mächtige,
dem eigentlichen Bau vorgestellte Turm erhebt sich zu einer
Höhe von 100 Mctern und vereint in seiner architettonischen
Durchführung Kraft mit zarter Linienführung, Harmonic mit
lorgfältiger Abwechslung. Betritt man von dem weiten, mit
gartncrischen Anlagcn versehenen Platze aus, auf dem das
Gotteshaus stcht, die Kirche, so gelangt man auf etwa 10 Stu-
fen in die untcr deni Turme befindliche sechsfeitige G e d ä ch t-
^^^valie, die 23 Meter hoch und 9 Meter breit ist. An
cT^bÜilern dieser Halle follen spätcr die Standbilder der
sur Aufstcllung gelangcn, die am 19. April 1529 gegen
dü ^ichstagsverabschiedung protestierten. Zu der Halle führen
drei r-mgangstore, über denen drei gemalte Fenstcr angebracht
s', drei gegenüberliegenden Feldern ist die Ueber-

gabe "^°1estschrift in Mosaik ausgeführt. An den Wän-
den sl.der Decke befinden sich die Wappen der protestieren-
den -und vierzehn Städte. Den Glanzpuntt der
Gedam .lulle aber bildet die in der Mitte aufgestellte Bronze-

stätueLuthertz . . . ..

eine Stiftung der Protestanten in den Ver-

l^7gten Staaten.

Feier der Enthüllung der Lutherstatue,
so tvar . oer Hauptfesttag, der die Einweihung der
-r Verii-vi. ^ Orotze F e st z u g, an welchem unter an-
derm de - ter des Kaisers, Prinz von Sahn-Wittgenstein,

der Regent von Koburg, Erbprinz zu Hohenlohe-Langenburg,
Prinz Ernst von Sachsen-Meiningen nnd der Erbprinz von
Rcuh, sowie Graf Wedel nls Vertreter für Weimar teilnah-
men, langte, von der Dreifaltigteitskirche aus durch die ge-
schmückten Stratzen ziehend, um 10 Uhr vormittags vor der
Protestationskirche an. Voran fchritten die Arbeiter
des Baues, dann folgten die Mitglieder des Kirchenchors und
dcs Bauvereins, die amticrenden Geistlichen im Ornate, die
Fürstlichkeiten und ihre Abgefandten in Uniform, die Abge-
ordneten der Kirchenregierungen und Hochschulen in ihren
Amtstrachten. Dann schlossen fich in langer Reihe Delegierte
mehrerer Vereine und Bürger dcr Stadt an.

Nach Begrützung der Fürstlichteiten und der Vertreter des
Prinzregenten durch die Ausschutzmitgliedcr erfolgte die feier-
liche Uebcrgabe der Schlüssel, der Einzug in dic Kirche und die
Weihe derfelben durch Konsistorialrat Decker. Die Festpredigt
hielt Oberhofprcdiger Dryander über das Thema: „Unsere
religiösen, sittlichen und kirchlichen Aufgaben". Um 2 Uhr
war die Weihefeier beendet; ihr folgtc unmittelbar ein zweiter
Gottesdienst. Nachmittags fand ein weiterer Gottesdienst statt,
sowie Volksversammlung und Festbankett im
„Wittelsbacher Hofe". Die Betciligung des Püblikums war
autzerordentlich grotz.

Das Festmahl im „Wittelsbacher Hof", an dem etwa
200 Personen teilnahmen, trug das offizielle Gepräge. Der
Regierungspräsident von Ncuffer verlas ein Handschreiben des
Prinzregenten, in dem dieser aus Anlatz der Einweihungs-
fcierlichkeiten verschiedene Ordens- und Titelverleihungen für
die um den Kirchenbau besonders verdicnten Personen, so den
Oberkonsistorialrat Ney, den Detan Hoffrnann und den Archi-
tektcn Nordmann aus Essen, bekannt gibt. Konfistorialrat von
Wagner bringt das Hoch auf den Prinzregenten, Dekan -Hoff-
mann das auf dcn Kaiser aus. Prinz von Sayn-Wittgenstein,
der Vertreter dcs dcutschen Kaisers, dankt und überbringt den
Grutz 'des Kaisers, der, wie er versichern 'dürfe, mit lebhastem
Jnteresse im Geiste bei der Feier fei. Der Prinz übermittelt

---

UdNVKKLN-LI-S

ttklOLULLKQ

dem Architekten Nordmann und dem Obevkonsistorialrat Ney-
ebenfalls Orden. Sein Hoch gilt dcn Herren des Bauaus-
schusses, die das Werk zu gutem Ende geführt.

Dann hiett der Regent des Herzogtums Koburg-Gotha^
Erbprmz von Hohenlohe-Langenburg, eine der
Feier entsprechende längere Rede, die von^der Festversamm-
lung mit sehr startem Beifall aufgenommen wurde.

Darauf gab der Erbprinz von Reutz j. L. seinev
grotzen Freude über den Verlauf des Protestationsfestes Aus-
druck. Eine grotze Zahl weiterer Reden folgten.

Auf das gestrige Telegramm an dcn Kaiscr ist folgenda
Antwort eingetroffen: Seine Majestät der Kaiser und König
haben allergnädigst sich über das treue Gcdcnken 'der am Vor-
abend des WSihetages der dortigcn Gedächtniskirche der Pro-
testation vcreint gewesenen Festversammlung sehr gefreut und
lassen allen Beteiligten für die freundliche Kundgebung bestens
danken. Seine Majestät nehmen an dcr glücklichcn Bollendung
des hehren Werkes tebhaften Anteil und wünschen, datz die
heutige Feier einen guten Verlauf nehme und das neue Got-
teshaus als Stätte treuen evangelischen Bekenntnisses der
evangelischen Kirche zum Segen gereichen möge. Auf aller-
höchsten Befehl v. Lucanus.

Kleine Zeitung.

— Hochschulnachrichten. Der Privatdozent an der Univer-
sität Tübingen, Dr. B. Fleischer, der sich kürzlich da-
selbst für das Fach der Augenheilkunde habilitiert hatte, ist
zum Assistenzarzt der Augenklinik ernannt worden. — Die
durch die Berufung des Prof. Dr. A. Manigk zum o. Pro-
fessor in der juristischen Fakultät der Universität Königs-
berg entstandenc Vakanz ist, wie die „Königb. Hartungsche-
Ztg." mitteilt, in der Weife besetzt worden, datz die Privat-
dozenten Dr. P. Knote und Dr. I. Gierke, beide auL
Göttingen, je ein Extraordinariat für römisches bezw.
deutsches Recht erhalten haben. Dr. P. Knoie ist bereits inr
 
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