INNEN-DEKO RATION
115
VERI NNERLI- mm^mmm—
CHUNG U. VER-
SACHLICHUNG <^Sftmm
Der Übergang von der
»Innerlichkeit« zum (> J ^" 1
Wirklichen an sich ist mm M jk\
ein wesentliches geistes- I v
geschichtliches Motiv der
Gegenwart; es tritt am
letzten und stärksten in der BBr=======H
neuen Bauweise her- m v
vor, theoretisch ebenso ma _U„J^I
scharf wie praktisch. In- MlflHra
nerlichkeit heißt: Beto- ilraHi
mm 1 iNH 1
nung der Ergriffenheit des
Menschen von dem, was
er tut, denkt und glaubt.
So gehört zur Innerlichkeit
die Mystik, weil sie vor-
nehmlich die reale Ergrei-
fung, Erschütterung, An- IeFt^H
teilnähme des Subjekts be- Imu
tont. Ihre modernen Ver- flsj$b
kündiger sind Zeitgenos-
sen einer Architektur und mZSrtfl
Raumkunst, die das künst- " FtB
lerische Gebilde vor allem 1'
im Subj ekt des Künst- Ii** Iii
lers, in seiner Ergriffenheit I fi, wM
und in seinem »Selbstaus- I
druck«, verankert sehen. . mt * ' Wm\
Hören wir aber nun, daß *'. ftB
Architektur als »Affektlei- Ii '• nLW
stung des Künstlers« ohne 0$f; tmm
Daseinsberechtigung sei,
daß Bauen keine Einzel-
aufgabe des Architekten- 3i
Ehrgeizes mehr sei, daß
das neue Wohnhaus
nicht nur Wohnmaschine-
rie, sondern ein »biolo-
gischer Apparat« für Professor adelbert niemeyer. Eingang zur Garderobe, haus»eckartshof«-zittau
allerlei Bedürfnisse zusein
habe — so fühlen wir leb-
haft eine vollzogene geistige Wandlung. Es ist ge- »Ausdruck«, sondern um Leistung, um das direkte,
nau dieselbe Wandlung, wie sie sich auf geistig- unreflektierte Tun des Gebotenen. . Für die Bau-
religiösem Gebiet im Übergang von der Mystik zur kunst besteht keine Möglichkeit, dieser durchgrei-
Wirklichkeit vollzogen hat; mit dem Ergebnis, daß fenden modernen Wandlung nicht Rechnung zu
der Ton nicht mehr auf der gefühligen Ergriffen- tragen. Alles menschliche Schaffen steht doch un-
heit, Zustimmung, Anteilnahme des einzelnen Men- ter demselben Gang und Wechsel der Sterne, der
schenliegt, sondern auf dem unabhängigen, realen Weltaugenblick ist seiner geistigen Tendenz nach
Sachverhalt. Dieser Übergang ist es, den die für alles menschliche Tun der gleiche, gleichsinnig
neue Bauweise vollzieht. Genau wie auf geistig- wirkend nach allen Richtungen, gleiches Umdenken
religiösem Gebiet handelt es sich bei ihr nicht erzwingend; erzwingend auch ein gleiches Wag-
mehr um die pathetische oder lyrische oder sen- nis, erzwingend auch eine gleiche »Vereinseiti-
timentalische Schwingung der einzelnen Seele, gung«, — der für die Folge selbstverständlich auch
sondern um phrasenlosen »Dienst«; nicht mehr um die gleichen Gefahren und Rückschläge drohen.
115
VERI NNERLI- mm^mmm—
CHUNG U. VER-
SACHLICHUNG <^Sftmm
Der Übergang von der
»Innerlichkeit« zum (> J ^" 1
Wirklichen an sich ist mm M jk\
ein wesentliches geistes- I v
geschichtliches Motiv der
Gegenwart; es tritt am
letzten und stärksten in der BBr=======H
neuen Bauweise her- m v
vor, theoretisch ebenso ma _U„J^I
scharf wie praktisch. In- MlflHra
nerlichkeit heißt: Beto- ilraHi
mm 1 iNH 1
nung der Ergriffenheit des
Menschen von dem, was
er tut, denkt und glaubt.
So gehört zur Innerlichkeit
die Mystik, weil sie vor-
nehmlich die reale Ergrei-
fung, Erschütterung, An- IeFt^H
teilnähme des Subjekts be- Imu
tont. Ihre modernen Ver- flsj$b
kündiger sind Zeitgenos-
sen einer Architektur und mZSrtfl
Raumkunst, die das künst- " FtB
lerische Gebilde vor allem 1'
im Subj ekt des Künst- Ii** Iii
lers, in seiner Ergriffenheit I fi, wM
und in seinem »Selbstaus- I
druck«, verankert sehen. . mt * ' Wm\
Hören wir aber nun, daß *'. ftB
Architektur als »Affektlei- Ii '• nLW
stung des Künstlers« ohne 0$f; tmm
Daseinsberechtigung sei,
daß Bauen keine Einzel-
aufgabe des Architekten- 3i
Ehrgeizes mehr sei, daß
das neue Wohnhaus
nicht nur Wohnmaschine-
rie, sondern ein »biolo-
gischer Apparat« für Professor adelbert niemeyer. Eingang zur Garderobe, haus»eckartshof«-zittau
allerlei Bedürfnisse zusein
habe — so fühlen wir leb-
haft eine vollzogene geistige Wandlung. Es ist ge- »Ausdruck«, sondern um Leistung, um das direkte,
nau dieselbe Wandlung, wie sie sich auf geistig- unreflektierte Tun des Gebotenen. . Für die Bau-
religiösem Gebiet im Übergang von der Mystik zur kunst besteht keine Möglichkeit, dieser durchgrei-
Wirklichkeit vollzogen hat; mit dem Ergebnis, daß fenden modernen Wandlung nicht Rechnung zu
der Ton nicht mehr auf der gefühligen Ergriffen- tragen. Alles menschliche Schaffen steht doch un-
heit, Zustimmung, Anteilnahme des einzelnen Men- ter demselben Gang und Wechsel der Sterne, der
schenliegt, sondern auf dem unabhängigen, realen Weltaugenblick ist seiner geistigen Tendenz nach
Sachverhalt. Dieser Übergang ist es, den die für alles menschliche Tun der gleiche, gleichsinnig
neue Bauweise vollzieht. Genau wie auf geistig- wirkend nach allen Richtungen, gleiches Umdenken
religiösem Gebiet handelt es sich bei ihr nicht erzwingend; erzwingend auch ein gleiches Wag-
mehr um die pathetische oder lyrische oder sen- nis, erzwingend auch eine gleiche »Vereinseiti-
timentalische Schwingung der einzelnen Seele, gung«, — der für die Folge selbstverständlich auch
sondern um phrasenlosen »Dienst«; nicht mehr um die gleichen Gefahren und Rückschläge drohen.