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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 40.1929

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Dacqué, Edgar: Vom gesunden Organismus
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Grautoff, Erna: Sich einrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.10701#0367

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INNEN-DEKO RATION

345

lg 1 -«

VlT/J^' T,f O ICH EINRICHTEN. So lange keine all-















j









gemeine geistige Bewegung, kein geistiger
Diktator eine Epoche prägt und mit ihr jede
Äußerung des Lebens, Wohnens, Sich-KIei-
dens — so lange gibt es keine andere Mög-
lichkeit für den einzelnen, als »sich selbst zu
repräsentieren«, — meint Erna Grautoff im
»Berl. Tagebl.« In diesem Sich-selbst-Re-
präsentieren liegen die Grenzen vom per-
sönlichen Geltungsbedürfnis des ein-
zelnen, das nun einmal unausrottbar ist. .
Alle Stile gehen zusammen, wenn man in
ihnen nicht nur Geschmack ausdrücken will,
sondern sich selber. Ein Möbelstück, dem
man nicht täglich neu wie einem Freunde zu-
lächeln kann, taugt nicht dem Menschen, der
es wählte. . Allerdings gibt es ein Argument
gegen die Forderung: »Sei persönlich.« Es
lautet: wieviele Menschen haben eine so aus-
geprägte Persönlichkeit, sind ästhetisch so
empfindsam, daß sie wirklich sich selbst ent-
sprechend sich einrichten können? . Für die
Unsicheren gibt es einen Rat: Habt den Mut
zur Beschränkung; geht zunächst vom täg-
lichen Bedürfnis aus, — vom Einfachsten. . g.

ARMAND WEISER-WIEN. ZIMMER DER TOCHTER

Der »Vervollkommnungs-Begriff«
bedeutet, daß in Formen-Reihen eine
ideale oder reale Entwicklung darstell-
bar ist, die sich als zunehmende An-
passung an bestimmte Erfordernisse der
Umwelt erweist. Nennt man dies »Fort-
schritt«, so ist Fortschritt ein einseitiges
»Spezialisieren« und Höhertreiben
in bestimmter Richtung, auf Kosten an-
derer ursprünglich gegebener Möglich-
keiten, — also biologisch unter Um-
ständen ein ebenso großer Nachteil,
wie unter bestimmten eng umschrie-
benen Verhältnissen ein Vorteil. . Die
»Spezialisierung« aber kann von größ-
tem biologischen Nutzen sein, solange
die gegebenen Verhältnisse, auf die
sie zugeschnitten ist, bestehen blei-
ben. . . edgar dacque (in >das leben als symbol«.)



Bauen ist ein biologischer Vorgang:
Organisation von Lebensvorgängen,
soziale, technische, ökonomische, psy-
chische Organisation. . . hannes meyer.

ARCHITEKT Dr. ARMAND WEISER-WIEN. ZIMMER DER TOCHTER. HAUS M.W.

1929. ix. 2.
 
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