Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort (40.1929)

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ARCHITEKT LUDWIG KOZMA - BUDAPEST SOFA- UND BÜCHER-ECKE IM WOHNRAUM

TRANSPARENZ DES RAUMES

Sie denken dabei wahrscheinlich an den moder- Das ist natürlich nur ein ungefährer Ausdruck

nen Raum mit großen Glasfenstern an der für ihre Wirkung, über ihr Wesen ist damit noch

Außenwand und großen Glas-Schiebetüren nach nichts gesagt. Die »Stimmung« ist etwas, das sich

den Nachbarräumen hin, — also an den »ge- nur in uns abspielt; der Raum, der den Bewohner

öffneten« Raum, an die mehr als früher durch- in keiner Weise beengt, regt diese Stimmung

brochene Wand?«.................. an, löst sie aus oder verstärkt sie. Eben das, was

»Nein, Sie fassen mein Wort in einem zu äußer- an Räumen, wie den ebengenannten, das Stim-

lichen Sinne auf. Die »Transparenz« eines Rau- munggebende ausmacht, ist letzten Grundes das,

mes liegt nicht in einigen Requisiten beschlossen, was man seine »Transparenz« nennen kann: jene

sie liegt nicht nur in der Durchbrochenheit der »Durchsichtigkeit« seiner Gestalt nämlich,

Wände, — und ich denke auch, wenn ich von ihr die freie Gelöstheit eines mauerhaft umschlos-

spreche, nicht nur an den modernen Raum..... senen Gebildes, durch dessen Wände doch der

Kennen Sie Bilder von Carpaccio? Auf man- große weite Raum — der »Allraum«, wenn Sie

chen von ihnen, auch hie und da bei Pieter de wollen, — schimmert, aus dem es gesondert wurde.

Hooch oder bei Kersting finden Sie — freilich nur *

im Ausschnitt des »Bildes« festgehalten, — den Es liegt, wie gesagt, nicht an den »Requisiten«,

»transparenten« Raum. . Es wird Sie vor solchen also auch nicht an der Zahl der Fenster allein, —

Bildern ein beglückendes Gefühl überkommen, und nicht jeder »moderne« Raum ist in diesem

dem Sie wahrscheinlich Ausdruck geben werden, Sinne transparent oder »gelöst«. . Darauf sollten

indem Sie die Räume »stimmungsvoll« nennen. Sie aufmerksam gemacht werden.« . . . . dr. a. w.