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Ebeling, Siegfried: Biologische Architektur: über das "Membran-Problem" der Raumwände
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DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10701#0292
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INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT OTTO F1RLE- BERLIN KAMIN IN DER HALLE. HAUS Dr. H.
BIOLOGISCHE ARCHITEKTUR
ÜBER DAS »MEMBRAN-PROBLEM« DER RAUMWÄNDE
Tnmitten einer traumhaft wandelbaren Ding- und Als eindeutig anschauliche Exponenten des Zeit-
1 Lebenswelt ist ein Haus ein relativ starrer geistes und seiner Entwicklungs-Tendenz stehen
mehrzelliger Hohlraum-Körper, dessen Unterseite die »Apparate« für Heizung, künstliche Be-
mit dem vielfach durchkräfteten Erdboden starr leuchtung, Belichtung, Bestrahlung, Fernhören
oder lose verbunden ist. Mit seiner übrigen Fläche usw. als technische »Wunder« in einer anders-
lagert er an einem dünneren Medium an, das mit artigen Innenraum-Welt, von der es sich gleich-
Licht verschiedener Qualität periodisch wech- bleibt, ob sie einen historischen Stilcharakter hat
selnd durchstrahlt wird. Die aus beiden Kräfte- oder neutral gereinigt ist. . Die Folge ist jene
paaren resultierende Spannung des Hohlraumes unglückselige Scheidung: hier Architektur, hier
tritt in gesetzmäßige Wechselbeziehung zu Technik, hier Kunst. . Soll in das Ganze Ordnung
psychisch und physiologisch bestimmten Lebe- kommen, so bietet sich der Gedanke an, von dem
wesen, — den Bewohnern.............. —in jeder Hinsicht bereits viel differenzierteren —
Ein wesentlicher Teil physikalisch meßbarer Geist der Apparate aus den Raum als Raum
oder noch nicht meßbarer Feinströme der atmen- umzuwerten, indem die Forderung erhoben wird:
den Erde und des strahlenden Freiraumes prallt kompliziertes Neben- und Durcheinander der
ungenützt an dem Mauerwerk unserer Häuser ab, Funktions-Vorrichtungen möglichst auf letzte Ein-
oder wird in deren Hohlraum »neutralisiert«.. Die fachheit eines aufeinander bezogenen und auf den
sogen. »Atmung« der Wandhaut aus Holz, Lehm, Außenraum automatisch sich abstimmenden In-
Stein oder Ersatzstoffen reguliert nur die grob- einander abzubinden..................
sten Beziehungen des »künstlichen Klimas« Dies läuft letzten Endes aus ökonomischen
unserer Wohnungen zu dem natürlichen Klima. Gründen darauf hinaus: das Haus selbst als
Unser Hausbau, d. h. unser, uns Stadtmenschen seine »eigene Energie-Quelle« aufzufassen
so notwendiges »künstliches Klima« bewegt sich und anzulegen. Es wird sich zeigen, daß die gesam-
heute immer noch auf einer primitiven Linie, ten, an einem Hause auftretenden Strahlungs-Vor-
INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT OTTO F1RLE- BERLIN KAMIN IN DER HALLE. HAUS Dr. H.
BIOLOGISCHE ARCHITEKTUR
ÜBER DAS »MEMBRAN-PROBLEM« DER RAUMWÄNDE
Tnmitten einer traumhaft wandelbaren Ding- und Als eindeutig anschauliche Exponenten des Zeit-
1 Lebenswelt ist ein Haus ein relativ starrer geistes und seiner Entwicklungs-Tendenz stehen
mehrzelliger Hohlraum-Körper, dessen Unterseite die »Apparate« für Heizung, künstliche Be-
mit dem vielfach durchkräfteten Erdboden starr leuchtung, Belichtung, Bestrahlung, Fernhören
oder lose verbunden ist. Mit seiner übrigen Fläche usw. als technische »Wunder« in einer anders-
lagert er an einem dünneren Medium an, das mit artigen Innenraum-Welt, von der es sich gleich-
Licht verschiedener Qualität periodisch wech- bleibt, ob sie einen historischen Stilcharakter hat
selnd durchstrahlt wird. Die aus beiden Kräfte- oder neutral gereinigt ist. . Die Folge ist jene
paaren resultierende Spannung des Hohlraumes unglückselige Scheidung: hier Architektur, hier
tritt in gesetzmäßige Wechselbeziehung zu Technik, hier Kunst. . Soll in das Ganze Ordnung
psychisch und physiologisch bestimmten Lebe- kommen, so bietet sich der Gedanke an, von dem
wesen, — den Bewohnern.............. —in jeder Hinsicht bereits viel differenzierteren —
Ein wesentlicher Teil physikalisch meßbarer Geist der Apparate aus den Raum als Raum
oder noch nicht meßbarer Feinströme der atmen- umzuwerten, indem die Forderung erhoben wird:
den Erde und des strahlenden Freiraumes prallt kompliziertes Neben- und Durcheinander der
ungenützt an dem Mauerwerk unserer Häuser ab, Funktions-Vorrichtungen möglichst auf letzte Ein-
oder wird in deren Hohlraum »neutralisiert«.. Die fachheit eines aufeinander bezogenen und auf den
sogen. »Atmung« der Wandhaut aus Holz, Lehm, Außenraum automatisch sich abstimmenden In-
Stein oder Ersatzstoffen reguliert nur die grob- einander abzubinden..................
sten Beziehungen des »künstlichen Klimas« Dies läuft letzten Endes aus ökonomischen
unserer Wohnungen zu dem natürlichen Klima. Gründen darauf hinaus: das Haus selbst als
Unser Hausbau, d. h. unser, uns Stadtmenschen seine »eigene Energie-Quelle« aufzufassen
so notwendiges »künstliches Klima« bewegt sich und anzulegen. Es wird sich zeigen, daß die gesam-
heute immer noch auf einer primitiven Linie, ten, an einem Hause auftretenden Strahlungs-Vor-