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Wachsberger, Artur: Frühere Zeitwenden und Neuzeit: die jetzige Stilwende hat andere Voraussetzungen
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DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.10701#0242
I
FRÜHERE ZEITWENDEN UND NEUZEIT
die jetzige stilwende hat andere voraussetzungen
n früheren Zeit- (Stil-)Wenden haben immer gewagt hätte; 3. Das durch Technik, Sport und
die neu zur Herrschaft gelangenden Klassen Groß-Stadt geförderte neue Lebensgefühl;
ganz eindeutig das Bestreben gehabt, die Lebens- 4. Die ideologische Feindseligkeit der Masse ge-
und Kulturformen der vorher herrschenden Schich- gen alles Überkommene, die früher nie derart
ten mit (möglichst) geringen Änderungen zu über- erkennbare Sucht nach Neuem, Andersgestal-
nehmen. Am stärksten wohl das Bürgertum gegen- tetem, die Traditionslosigkeit der Jugend u.a.m.
über dem Adel. . Heute ist dieses Bestreben ★
beim neuen Stande zwar auch noch stark vorhan- Alles das sind Momente, die es in früheren Zeit-
den, aber nicht mehr so eindeutig, und es wird wenden nicht gab oder die zumindest nicht mit
vorallem durch die dem Bürgertum abgewandten derartiger Intensität auftraten und rein quantitativ
Intellektuellen und Schaffenden stark verhindert, nie von einer solchen Fülle von Menschen getragen
Soweit sich dies auf die neue Architektur worden sind. . Also: wir leben durchaus in einem
bezieht, sprechen für die Besonderheit dieses Zeit- Zeitpunkt, der sich von früheren Zeitwenden ge-
Einschnittes gegenüber vorherigen selbstverständ- waltig unterscheidet, und unser B a u - S t i 1 will
lieh auch andere Umstände mit, die durchaus neu daher mit anderen Augen angesehen, mit anderen
sind und die die außerordentliche heutige Situation Argumenten verteidigt oder bekämpft werden. .
erklären: 1. Der Zwang zur größter Sparsam- Dr. artur wachsberger. (in »d« formc verl. reckendorf-berlin.)
keit, der eine bisher in solchem Umfang bestim- *
mende Zweckhaftigkeit und Ökonomie der Mittel BERICHTIGUNG. Der Entwurf des im Feb-
nicht kannte; 2. Die neuen Baustoffe und LJ ruarheft S. 94 abgebildeten Damenzim-
Baumethoden, die alle bisherige Statik über mers im Poelzig-Hausder Gagfah-Siedlung ist von
den Haufen werfen und dem Künstler Freiheiten Architekt L. von Veltheim—Berlin-Charlotten-
gewähren, von denen er früher kaum zu träumen bürg. Ausführung: Felzer & Stahl in Berlin. . r.
ARCHITEKTIN LIANE Z1MBLER—WIEN. BÜFETT IM ESSZIMMER Dr. B.-W1EN
FRÜHERE ZEITWENDEN UND NEUZEIT
die jetzige stilwende hat andere voraussetzungen
n früheren Zeit- (Stil-)Wenden haben immer gewagt hätte; 3. Das durch Technik, Sport und
die neu zur Herrschaft gelangenden Klassen Groß-Stadt geförderte neue Lebensgefühl;
ganz eindeutig das Bestreben gehabt, die Lebens- 4. Die ideologische Feindseligkeit der Masse ge-
und Kulturformen der vorher herrschenden Schich- gen alles Überkommene, die früher nie derart
ten mit (möglichst) geringen Änderungen zu über- erkennbare Sucht nach Neuem, Andersgestal-
nehmen. Am stärksten wohl das Bürgertum gegen- tetem, die Traditionslosigkeit der Jugend u.a.m.
über dem Adel. . Heute ist dieses Bestreben ★
beim neuen Stande zwar auch noch stark vorhan- Alles das sind Momente, die es in früheren Zeit-
den, aber nicht mehr so eindeutig, und es wird wenden nicht gab oder die zumindest nicht mit
vorallem durch die dem Bürgertum abgewandten derartiger Intensität auftraten und rein quantitativ
Intellektuellen und Schaffenden stark verhindert, nie von einer solchen Fülle von Menschen getragen
Soweit sich dies auf die neue Architektur worden sind. . Also: wir leben durchaus in einem
bezieht, sprechen für die Besonderheit dieses Zeit- Zeitpunkt, der sich von früheren Zeitwenden ge-
Einschnittes gegenüber vorherigen selbstverständ- waltig unterscheidet, und unser B a u - S t i 1 will
lieh auch andere Umstände mit, die durchaus neu daher mit anderen Augen angesehen, mit anderen
sind und die die außerordentliche heutige Situation Argumenten verteidigt oder bekämpft werden. .
erklären: 1. Der Zwang zur größter Sparsam- Dr. artur wachsberger. (in »d« formc verl. reckendorf-berlin.)
keit, der eine bisher in solchem Umfang bestim- *
mende Zweckhaftigkeit und Ökonomie der Mittel BERICHTIGUNG. Der Entwurf des im Feb-
nicht kannte; 2. Die neuen Baustoffe und LJ ruarheft S. 94 abgebildeten Damenzim-
Baumethoden, die alle bisherige Statik über mers im Poelzig-Hausder Gagfah-Siedlung ist von
den Haufen werfen und dem Künstler Freiheiten Architekt L. von Veltheim—Berlin-Charlotten-
gewähren, von denen er früher kaum zu träumen bürg. Ausführung: Felzer & Stahl in Berlin. . r.
ARCHITEKTIN LIANE Z1MBLER—WIEN. BÜFETT IM ESSZIMMER Dr. B.-W1EN