Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 40.1929
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https://doi.org/10.11588/diglit.10701#0370
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Hartlaub, Gustav Friedrich: Gesinnung und Gestaltung
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INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT Dr. ing. ARMAND WEISER-WIEN ZIMMER DES SOHNES. TAPETE LACHSFARBEN
GESINNUNG UND GESTALTUNG im alten magischen oder transzendenten Sinn.
Fragt man die Architekten, die Ingenieure von
Für heute und morgen ist dem Faktum ins Auge heute, für welche »Idee« sie am Ende gestalten,
zu sehen: daß wir uns, was Gesinnung und aus welchem Glauben sie schaffen, so wird man
was Gestaltung anbetrifft, im ganzen erst noch bei denen, die sich überhaupt ihre Gedanken da-
in den AnfäDgen des kritisch-technischen Geistes rüber machen, eine Antwort bekommen, die von
befinden. Die »Stahlzeit« beginnt erst den ganzen einer gewissen Übereinstimmung der Meinungen
Planeten zu erobern«, — so führt Dr. Gustav F. zeugt. Der Baumeister von heute fühlt sich ver-
Hartlaub in »Die Form« (Verlag H. Reckendorf- antwortlich für den »Menschen«, und zwar für
Berlin) aus. »Es scheint, als ob die kritischen, die den freien, lebendigen Menschen schlechthin,
weltlichen, positivistischen, kurz die unmagischen dessen Dasein nicht mehr unter den ungeheuren
Triebkräfte der Neuzeit erst zu ihrer auf bauendsten Lebenshemmungen des Dogmatisch - Metaphysi-
Leistung ansetzen: daß vorläufig tatsächlich eine sehen und des Dynastischen steht. Diesem Men-
Epoche des Bauens kommt: ohne den »Glauben« sehen würdigen Raum für Wohnung, Arbeit und
INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT Dr. ing. ARMAND WEISER-WIEN ZIMMER DES SOHNES. TAPETE LACHSFARBEN
GESINNUNG UND GESTALTUNG im alten magischen oder transzendenten Sinn.
Fragt man die Architekten, die Ingenieure von
Für heute und morgen ist dem Faktum ins Auge heute, für welche »Idee« sie am Ende gestalten,
zu sehen: daß wir uns, was Gesinnung und aus welchem Glauben sie schaffen, so wird man
was Gestaltung anbetrifft, im ganzen erst noch bei denen, die sich überhaupt ihre Gedanken da-
in den AnfäDgen des kritisch-technischen Geistes rüber machen, eine Antwort bekommen, die von
befinden. Die »Stahlzeit« beginnt erst den ganzen einer gewissen Übereinstimmung der Meinungen
Planeten zu erobern«, — so führt Dr. Gustav F. zeugt. Der Baumeister von heute fühlt sich ver-
Hartlaub in »Die Form« (Verlag H. Reckendorf- antwortlich für den »Menschen«, und zwar für
Berlin) aus. »Es scheint, als ob die kritischen, die den freien, lebendigen Menschen schlechthin,
weltlichen, positivistischen, kurz die unmagischen dessen Dasein nicht mehr unter den ungeheuren
Triebkräfte der Neuzeit erst zu ihrer auf bauendsten Lebenshemmungen des Dogmatisch - Metaphysi-
Leistung ansetzen: daß vorläufig tatsächlich eine sehen und des Dynastischen steht. Diesem Men-
Epoche des Bauens kommt: ohne den »Glauben« sehen würdigen Raum für Wohnung, Arbeit und