Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 40.1929
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https://doi.org/10.11588/diglit.10701#0306
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Wenzel, Alfred: Vom Stil der Lebenshaltung
DOI Artikel:Lang, Hugo: Das Bild des Raumes
DOI Artikel:Abbildungen
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INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT OTTO F1RLE-BERLIN WOHNZIMMER DER DAME. HAUS Dr. H.
die dekorativ repräsentierende Lebenshaltung
einer Einzel-Schicht, die ohne sonderlichen Zu-
sammenhang mit den anderen war und darum immer
nur unter Entstellungen nachgeahmt werden konnte,
er fällt heute auf eine Gesellschafts-Schicht, die,
in einem bewegteren, aktiveren Lebenszusam-
menhang stehend, in ihrer Haltung gesunder, na-
türlicher, »sachlicher« geworden ist. Und das
»Ideal«, das von ihr her den anderen leuchtet, —
das »Mondäne« — ist selbst bereits so weit von
der »neuen Form« geprägt, steht so weit schon im
Zeichen straffer, schlanker Knappheit, des Sports,
der Unaffektiertheit, daß sein Einfluß in der Weiter-
Entwicklung gewiß nicht hemmend, sondern eher
erziehlich sein wird.....arch. Dr. alfred wenzel.
DAS BILD DES RAUMES
Von einem stark negativ eingestellten Architek-
ten wurde vor Jahren der Versuch gemacht,
die Photographie des Wohnraumes, das
Raumbild zu »boykottieren«. Merkwürdiger-
weise geistert diese »Negation« immer noch
herum. . Von einem Berliner Architekten wurde
tatsächlich vor kurzem noch behauptet, daß »die
Architektur sich überhaupt der bildhaften Dar-
stellung entziehe«. »Man sollte schon bedenklich
werden, wenn ein Bau sich blendend photographie-
ren läßt; ebensowenig wie der schöne Gebrauch
eines Raumes sich photographieren läßt, ebenso-
wenig in der Regel das Hausgebilde in allen sei-
INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT OTTO F1RLE-BERLIN WOHNZIMMER DER DAME. HAUS Dr. H.
die dekorativ repräsentierende Lebenshaltung
einer Einzel-Schicht, die ohne sonderlichen Zu-
sammenhang mit den anderen war und darum immer
nur unter Entstellungen nachgeahmt werden konnte,
er fällt heute auf eine Gesellschafts-Schicht, die,
in einem bewegteren, aktiveren Lebenszusam-
menhang stehend, in ihrer Haltung gesunder, na-
türlicher, »sachlicher« geworden ist. Und das
»Ideal«, das von ihr her den anderen leuchtet, —
das »Mondäne« — ist selbst bereits so weit von
der »neuen Form« geprägt, steht so weit schon im
Zeichen straffer, schlanker Knappheit, des Sports,
der Unaffektiertheit, daß sein Einfluß in der Weiter-
Entwicklung gewiß nicht hemmend, sondern eher
erziehlich sein wird.....arch. Dr. alfred wenzel.
DAS BILD DES RAUMES
Von einem stark negativ eingestellten Architek-
ten wurde vor Jahren der Versuch gemacht,
die Photographie des Wohnraumes, das
Raumbild zu »boykottieren«. Merkwürdiger-
weise geistert diese »Negation« immer noch
herum. . Von einem Berliner Architekten wurde
tatsächlich vor kurzem noch behauptet, daß »die
Architektur sich überhaupt der bildhaften Dar-
stellung entziehe«. »Man sollte schon bedenklich
werden, wenn ein Bau sich blendend photographie-
ren läßt; ebensowenig wie der schöne Gebrauch
eines Raumes sich photographieren läßt, ebenso-
wenig in der Regel das Hausgebilde in allen sei-