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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 40.1929

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Lang, Hugo: Das Bild des Raumes
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https://doi.org/10.11588/diglit.10701#0307

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INNEN-DEKORATION

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ARCHITEKT OTTO F1RLE-BERLIN. ANKLEIDEZIMMER MIT FRISIERTISCH U. SPIEGELWAND. HAUS Dr. H.

nen Beziehungen und noch weniger das städte-
bauliche Gebilde. Man könnte als paradox eher
die Behauptung aufstellen, daß die Photographie
der Menschen, die ein neues Haus eine Zeitlang
bewohnen, und ihr Gesichts-Ausdruck mehr über
die Schönheit des Hauses aussage, als jene Archi-
tektur-Bilder.« . . . Man sollte es nicht für mög-
lich halten, daß solche Ideen in unserer Zeit der
Lichtbild-Technik und des Films sich ans Licht
wagen können! . Wenn ein Ding schön und voll-
kommen ist, dann wirkt es auch auf unser Auge
als vollkommenes Anschauungs-Objekt, dann läßt
es sich auch — von einem Lichtbildner, der etwas
kann — als Ganzes und in allen seinen Teilen, in
seiner ganzen Schönheit im Lichtbild festhalten.

So jedes schöne Tier, jede schöne Pflanze, jede
schöne Maschine, jedes schöne Haus, jeder gute
Wohnraum, jedes gute Möbelstück. . Nur das Un-
zulängliche, das Häßliche, das Schlechtge-
baute hat Grund: das Licht, das Auge und das
Lichtbild zu scheuen. Denn unbarmher-
zig deckt das Licht, die Jupiterlampe und das
Lichtbild alle Mängel auf! . Es ist also wirklich
an der Zeit, daß der Unsinn aufhört, daß Wohn-
räume gut seien, wenn sie sich nicht photographie-
ren lassen, oder daß man erst die Menschen photo-
graphier en müsse, um zu sehen, wie ihr Haus
gebaut sei. . Seien wir froh, wenn so gute Häuser
und Wohnräume geschaffen werden, daß sie auch
im Lichtbild der Kritik standhalten. . h. lang.
 
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