Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 40.1929
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https://doi.org/10.11588/diglit.10701#0319
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Guévrékian, Gabriel: Ein Landhaus in Neuilly
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XL. JAHRG.
DARMSTADT.
AUGUST 1929.
EIN LANDHAUS IN NEUILLY
VON ARCHITEKT GABRIEL GUEVREKIAN—PARIS
Das »Landhaus M. J. H. in Neuilly« ist den
Bedürfnissen des modernen Menschen völlig
angepaßt; es entspricht allen Forderungen der
Gegenwart in Bezug auf Komfort, Licht usw. Ehe
ich ans Entwerfen ging, habe ich den Menschen
in seinem ganzen Tun studiert, um ihm, wenn ich
so sagen darf, ein »Gehäuse nach seinem Maß« zu
machen. Nicht der Mensch in einem Haus, son-
dern das »Haus rings um einen Menschen«, das
ist es, worum es sich hier handelt. In diesem Geist
ist das Haus gebaut worden. . Das Untergeschoß
gehört völlig dem dienenden Apparat (Garage,
Küche, Dienerzimmer mit allen Bequemlichkei-
ten). Eingang und Vorraum, klein und streng,
zeigen nichts von der Größe dieser Wohnung.
Dieser Eindruck setzt sich fort bis ia den Vorraum
des ersten Stockwerks; man hat da einige Durch-
blicke in die Wohnung selbst, woraus sich Uber-
raschungs-Effekte ergeben. Von da an beginnen
die eigentlichen Wohnräume. . Man kommt in eine
große Halle, den Mittelpunkt des Hauses; sie
steht in Verbindung mit einem kleinen Salon und
mit dem Herrenzimmer. Durch Schiebetüren kann
man die Einzel-Räume abschließen oder ihnen
weite Durchblicke geben. Vom Vorraum gelangt
man ins Speisezimmer, das seinerseits zu dem
kleinen Salon führt. Eine abgeschlossene Gruppe
für sich bildet das Damenzimmer mit Bade- und
Ankleideraum. Diese Räume gehen auf eine große
Dach-Terrasse. Von ihrem äußersten Punkt kann
man, rückwärts blickend, die ganze Fassade des
Hauses übersehen. . Im zweiten Stockwerk liegen
die Zimmer der Großeltern und die Kinderzim-
mer mit Zubehör. In einem höhergelegenen Halb-
stock steht der großräumige Spielsaal durch eine
Estrade in Verbindung mit der großen Gartenter-
rasse. Alle Mittel, Rasen, Pergolas, Blumenkübel
in Beton, habe ich angewendet, um aus dem Gan-
zen einen wahrhaften »hängenden Garten« zu
machen. . Die Straßenseite des Hauses liegt nach
Norden; die Gartenseite kehrt sich nach Süden,
sie hat volle Sonne, der sich alle eigentlichen
Wohnräume mit weiten, durchlaufenden Fenster-
reihen öffnen. . Der Garten ist die Fortsetzung
des Hausplans; Flächen in rotem Ziegelstein, in
Rasen und Mosaik geben der an sich beschränkten
Garten-Anlage Ausdehnung und Bereicherung. .
Meine Hauptsorge in diesem Haus galt dem
Licht, den Farben, dem Material und beson-
ders dem guten Verhältnis der einzelnen Räume
1929. vm. 1.
DARMSTADT.
AUGUST 1929.
EIN LANDHAUS IN NEUILLY
VON ARCHITEKT GABRIEL GUEVREKIAN—PARIS
Das »Landhaus M. J. H. in Neuilly« ist den
Bedürfnissen des modernen Menschen völlig
angepaßt; es entspricht allen Forderungen der
Gegenwart in Bezug auf Komfort, Licht usw. Ehe
ich ans Entwerfen ging, habe ich den Menschen
in seinem ganzen Tun studiert, um ihm, wenn ich
so sagen darf, ein »Gehäuse nach seinem Maß« zu
machen. Nicht der Mensch in einem Haus, son-
dern das »Haus rings um einen Menschen«, das
ist es, worum es sich hier handelt. In diesem Geist
ist das Haus gebaut worden. . Das Untergeschoß
gehört völlig dem dienenden Apparat (Garage,
Küche, Dienerzimmer mit allen Bequemlichkei-
ten). Eingang und Vorraum, klein und streng,
zeigen nichts von der Größe dieser Wohnung.
Dieser Eindruck setzt sich fort bis ia den Vorraum
des ersten Stockwerks; man hat da einige Durch-
blicke in die Wohnung selbst, woraus sich Uber-
raschungs-Effekte ergeben. Von da an beginnen
die eigentlichen Wohnräume. . Man kommt in eine
große Halle, den Mittelpunkt des Hauses; sie
steht in Verbindung mit einem kleinen Salon und
mit dem Herrenzimmer. Durch Schiebetüren kann
man die Einzel-Räume abschließen oder ihnen
weite Durchblicke geben. Vom Vorraum gelangt
man ins Speisezimmer, das seinerseits zu dem
kleinen Salon führt. Eine abgeschlossene Gruppe
für sich bildet das Damenzimmer mit Bade- und
Ankleideraum. Diese Räume gehen auf eine große
Dach-Terrasse. Von ihrem äußersten Punkt kann
man, rückwärts blickend, die ganze Fassade des
Hauses übersehen. . Im zweiten Stockwerk liegen
die Zimmer der Großeltern und die Kinderzim-
mer mit Zubehör. In einem höhergelegenen Halb-
stock steht der großräumige Spielsaal durch eine
Estrade in Verbindung mit der großen Gartenter-
rasse. Alle Mittel, Rasen, Pergolas, Blumenkübel
in Beton, habe ich angewendet, um aus dem Gan-
zen einen wahrhaften »hängenden Garten« zu
machen. . Die Straßenseite des Hauses liegt nach
Norden; die Gartenseite kehrt sich nach Süden,
sie hat volle Sonne, der sich alle eigentlichen
Wohnräume mit weiten, durchlaufenden Fenster-
reihen öffnen. . Der Garten ist die Fortsetzung
des Hausplans; Flächen in rotem Ziegelstein, in
Rasen und Mosaik geben der an sich beschränkten
Garten-Anlage Ausdehnung und Bereicherung. .
Meine Hauptsorge in diesem Haus galt dem
Licht, den Farben, dem Material und beson-
ders dem guten Verhältnis der einzelnen Räume
1929. vm. 1.