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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Staudenheim, Ferdinand von: Practische Verwerthung des Fernobjectivs
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0045

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Practische Verwerthung des Fernobjectivs.

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hat am Fussende eine 8 em lange Stahlspitze, mit kreisrunder
Widerhaltseheibe versehen, oben ist dieser Stock derart ein-

gebohrt, dass ein starker Stahlstab von 56 em Länge aus- und
eingeschoben und beliebig durch eine seitliche Schraube arretirt
werden kann, dieser Stahlstab hat oben eine halbmondförmige,
mit Leder ausgepolsterte Stütze, in welche sieh das Objectiv
dassend hineinlegen kann (Fig. 2). Ist also die Camera auf-

gestellt, so stosse ich
diesen Stock vor dem
vorderen Stativfusse kräf-
tig in die Erde, ziehe den
Stahlstab so weit heraus,
bis die halbmondförmige
Stütze an das Objectiv an-
steht, und schraube daun
fest. Jetzt erst wird man
in der Lage sein, ohne
Abblendung scharf einzu-
stellen, was ohne Loupeje-
doeh nicht leicht thunlich
ist. Das Verlängern oder
Verkürzen der Camera
hat nun auf die Grösse
des Bildes Bezug — die
Schärfe erreicht man nur
durch Handhabung der am
Fernsystem angebrach-
ten Mikrometerschraube.
Starke Abblendung ist
zwecklos und man soll
nur soviel abblenden, dass
noch ein Bild auf der
matten Scheibe zu sehen


ist. Die Belichtungsdauer Fig. 2.
muss präcise bestimmt
werden, sie beträgt im Durchschnitt je nach Färbung des Ob-
jectes das achtfache von der normalen und wächst mit der
Vergrösserung. Das Abnehmen des Objectivdeckels muss sehr
vorsichtig mit ruhiger Hand geschehen. Damit trotz Stütze
keine Erschütterung des Objectives eintreten kann, muss man
sich überhaupt jeder Hast bei solchen Aufnahmen'enthalten.
M enn man mit einem guten Fernrohre ein fern gelegenes Object
betrachtet, so wird man natürlich eine Menge Details finden,
die dem freien Auge nicht sichtbar waren, dasselbe geschieht
 
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