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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Elschnig, A.: Ueber stereoskopische Photographie in natürlicher Größe
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0027

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Ueber stereoskopische Photographie in natürlicher Größe. Iß
Herausausgebers dieses „Jahrbuchs“ nach, hierüber an dieser
Stelle kurz zu referieren.
Der Seitenabstand der Augen ist beim Sehen mit beiden
Augen die Grundlage der Tiefenwahrnehmung im Raume;
bei Fixation eines Punktes A mit beiden Augen bildet sich ein
näher gelegener Punkt B an der Netzhaut jedes Auges nach
außen vom gelbem Flecke/, also an „querdisparaten“ Netz-


Fig. 2. 0 und 0‘ optischer Mittelpunkt des Auges, f und f‘ Mitte
des gelben Fleckes (Ort des deutlichsten Sehens der Netzhaut). J ist das
durch Uebereinanderlegen beider Augen erhaltene imaginäre Einauge, /"dessen
gelber Fleck; die Entfernung b b‘ ist die Querdisparation des Punktes B bei
Fixation des Punktes A.

hautstellen, ab (siehe Fig. 2). Außer dieser „Querdisparation“ fällt
aber bei Betrachtung eines Körpers (z. B. einer Kugel) in geringer
Distanz für die Formschätzung des Körpers, wie ich nach-
gewiesen habe, auch die verschiedene Größe, in welcher die
einzelnen Teile des Körpers — in der dritten Dimension —
sich auf unserer Netzhaut abbilden, ins Gewicht: Die zu-
sehenden Teile des Körpers bilden sich relativ
größer ab, als die entfernteren. Diese perspek-
tivische Verzeichnung jedes Netzhautbildes tritt
urteils täuschend zu der Querdisp aration der Netz-
hautbilder beider Augen hinzu, und läßt uns jeden
Körper bei Betrachtung in geringer Entfernung in
 
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