Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Elschnig, A.: Ueber stereoskopische Photographie in natürlicher Größe
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0028

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
14 Ueber stereoskopische Photographie in natürlicher Größe.
der dritten Dimension vergrößert, also überplastisch
erscheinen (siehe Fig. 3). Eine Kugel von 4 cm Durchmesser
z. B. erscheint, in 25 cm mit beiden Augen betrachtet, eiförmig
ausgezogen, und bleibt es auch bei langsamer Entfernung;
erst in größerer Entfernung — über 1 bis 2 m etwa — ver-
ringert sich die Plastizität, die Kugel wird schließlich flacher
gesehen. Bei photographischen Aufnahmen findet natürlich
dieselbe perspektivische Verzeichnung statt, und zwar um so
mehr, je kleiner bei gleicher Brennweite des Objektivs die
Objektsdistanz ist. Daraus ergibt sich für die stereoskopische


Photographie in natürlicher Größe — und naturgemäß auch
bei vergrößernden Aufnahmen — dasjenige, was ich schon
bei meinen ersten stereoskopisch-photographischen Versuchen
auf empirischem Wege festgestellt hatte: daß bei Nachahmung
unseres Sehens mit beiden Augen bei der photographischen
Aufnahme bezüglich Seitenabstand der beiden Objektive
(sogen, „richtige“ stereoskopische Aufnahme) die resultierende
stereoskopische Photographie im Stereoskope überplastisch er-
scheinen muß, daß daher zur Erzielung ortho-
stereoskopischen Effektes — d. i. völlig natürlicher
Plastizität der Photogramme — die Aufnahme bei er-
heblich vermindertem Seiten abstand der Obj ektive ,
etwa 45 bis 50 mm bei Aufnahmen in natürlicher
Größe mit einem Objektive von 21 cm Brennweite
zu machen sind.
 
Annotationen