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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Lüppo-Cramer, Henricus: Photochemie einiger emulgierten Schwermetallverbindungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0045

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Photochemie einiger emulgierten Schwermetallverbindungen. 3-*-
mit weinsaurer Eisenvitriol-Lösung reduzieren konnte. Von
den Oxydsalzen des Quecksilbers fand N aniias besonders auch
das Oxalat geeignet, entwickelbare Bilder zu liefern.
Meine Untersuchungen über das latente Bild auf Halogen-
silber - Emulsionen und dessen Entwicklung ließen es mir
wünschenswert erscheinen, einen möglichst ähnlichen und
einfach konstituierten Körper auf sein photographisches
Verhalten zu prüfen, um vielleicht dadurch auch indirekte
Hinweise für die photographischen Grundprobleme in den
Haloiden des Silbers zu erhalten. Als ein derartiger Körper
kam nur das Quecksilberjodid in Frage1). Dieser Körper hat
in Form des alten E d w a r d s sehen Verstärkers und seiner
Varianten zwar schon eine Rolle in der Photographie gespielt,
indessen beschränken sich die Publikationen über das Queck-
silberjodid als lichtempfindlichen Körper auf die oben citierten
von Hunt und Slater.
Es mag befremdlich erscheinen, warum das durch seine
schöne rote Farbe ausgezeichnete Quecksilberjodid nicht
häufiger ein Gegenstand photochemischer Untersuchung war.
Der Grund scheint mir darin zu liegen, daß die direkt sicht-
bare Veränderung des ausgefällten Jodquecksilbers durch das
Licht nur eine ganz geringfügige, noch weit geringere als die
von Brom- und Jodsilber, ist und daß die Herstellung des
roten Jodids in emulgierter Form nur unter besonderen
Bedingungen gelingt. Wie ich mehrfach betont habe, ist das
verschiedene Verhalten des belichteten und des unbelichteten
Bromsilbers gegen die Entwickler, der Unterschied, welcher
die Photographie überhaupt erst möglich macht, nur bei dem
Bromsilber in emulgierter Form vorhanden, indem das aus
wässerigen Lösungen ausgefällte Bromsilber im Dunkeln genau
so leicht reduziert wird wie nach voraufgegangener Belichtung.
Beim Quecksilberjodid findet sich dieses Verhältnis wieder,
und es können sich Untersuchungen über dessen Lichtempfind-
lichkeit in dem Sinne, wie wir diese bei den Haloiden des
Silbers finden, auch nur auf Jodquecksilber - Emulsion
beziehen.
Versucht man nun nach gewohnten Methoden, Jodqueck-
silber-Emulsion zu erzeugen, so erhält man nicht das rote
Quecksilberjodid, sondern eine gelblichweisse Modifikation,
welche in ihrer Farbe sich nicht von manchen Bromsilberarten

i) Die Entwicklung des Mercurotartrates nach Namias ist wohl
prinzipiell von der der Silberhalo'ide unterschieden, insofern als bei den
letzteren zweifellos eine Art „Auslösungsprozeß“ stattfindet, was bei jenen
organischen Verbindungen nicht anzunehmen ist.
 
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