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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Lüppo-Cramer, Henricus: Photochemie einiger emulgierten Schwermetallverbindungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0046

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32 Photochemie einiger emulgierten Schwermetallverbindungen.

unterscheidet. So erhält man auf folgende Weise eine derartige
Emulsion: 20 g Gelatine werden in 400 ccm Wasser bei 40 Grad
gelöst, dann eine heiße Lösung von 10 g Sublimat in 100 ccm
Wasser und darauf 10 g Jodkalium gelöst in 50 ccm Wasser
zugegeben. Man erhält eine sehr feinkörnige Emulsion, die
man nach Zusatz von weiteren 20 g Gelatine in 60 ccm Wasser
zum Erstarren ausgießt und in bekannter Weise zerkleinert
und wäscht. Die so erhaltene Quecksilberjodid-Emulsion
besitzt nur geringe Deckkraft und ist sehr wenig empfindlich.
Auch nach halbstündiger Belichtung unter einem Negativ im
diffusen Tageslicht erhielt ich bei der Hervorrufung mit
kräftigen organischen Entwicklern nur dünne unterexponierte
Bilder, so daß diese Emulsion keinen großen Reiz für weitere
Untersuchungen bot. Bei der Verwendung von Gelatine als
Colloid erhält man anscheinend stets diese gelblichweiße
Modifikation des Ouecksilberjodids, so z. B. auch, wenn man
bei der Emulgierung zuerst das Jodkalium und dann das
Sublimat zusetzt, in welchem Falle sich das entstandene Queck-
silbeijodid zunächst immer erst wieder in dem Jodkalium als
Doppelsalz auflöst, wodurch wesentlich andere Bedingungen
gegeben sind.
Die gelblichweiße Modifikation des Quecksilberjodids geht
durch „Reifen“ allmählich in die rote über; so erreicht man
beim Kochen der Emulsion schon nach kurzer Zeit eine
wesentliche Farbenveränderung ins Orange, die bei weiterem
Kochen oder langem Stehen bei gewöhnlicher Temperatur
immer mehr nach dem charakteristischen Scharlachrot des
ausgefällten Jodquecksilbers übergeht. Daß der Uebergang
der gelblichweißen Modifikation in die rote auch mit einer
Vergröberung des Korns verbunden ist, erkennt man leicht,
wenn man nach einstündigem Kochen der gelblichen Emulsion
dieselbe stark mit Wasser verdünnt und dann ruhig stehen
läßt. Es setzt sich dann nach und nach ein roter Nieder-
schlag unten ab, während ein nur ganz schwach rosa gefärbtes
Jodid in feinerer Suspension darüber schwebt.
Der Uebergang der gelblichen Modifikation in die rote
vollzieht sich auch, wenn man die alkoholische Lösung des
ausgefällteu roten Jodids in Wasser oder sehr verdünnte
Gelatinelösung gießt. Es fällt zunächst gelblichweißes Jod-
quecksilber aus, welches nach längerem Stehen in die rote
Form übergeht.
In emulgierter Form erhält man das rein rote Queck-
silbeijodid direkt, wenn man anstatt Gelatine Gummi-
arabikum verwendet. Man setzt zu 100 ccm Gummilösung
I : 3 zuerst 20 g Sublimat gelöst in 200 ccm heißem Wasser,
 
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