Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Lüppo-Cramer, Henricus: Photochemie einiger emulgierten Schwermetallverbindungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0053

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Photochemie einiger emulgierten Schwermetallverbindungen.

39

erwähnt, die Negative aus Jodquecksilber-Emulsion in Farmer-
scher Lösung in kurzer Zeit vollkommen gelöst werden.
Die physikalische Entwicklung mit Metol-Silber liefert
einen starken Silberniederschlag auf der belichteten Queck-
silbersulfidplatte, während der unbelichtete Teil unverändert
bleibt.
Eine Fixierung der Schwefelquecksilberplatten gelingt
weder in der für Schwefelsilber oben angegebenen Kombination
von Cyankalium und Sulfit, noch in reinem Cyankalium;
vielmehr führt das Cyankalium das Sulfid in eine tiefschwarze
Verbindung über.
V. Oxyde des Silbers und des Quecksilbers.
Versucht man die Oxyde des Silbers und des Quecksilbers
in Gelatine zu emulgieren, indem man der Lösung von Gelatine
-j- Silbernitrat oder -f- Sublimat die theoretisch notwendige
Menge Natronlauge zusetzt, so erhält man unvermeidlich eine
totale Koagulation des Leimes.
Ich machte daher zunächst von der in Absatz i als gut
befundenen Emulgierung in Gummiarabikum Gebrauch.
Zu einer Lösung von 100 g Gummiarabikum in 500 ccm
Wasser wurde eine Lösung von 20 g Sublimat in 200 ccm
heißem Wasser und dann portionenweise 60 ccm zehnprozentige
Natronlauge, verdünnt mit 100 ccm Wasser bei 40 Grad beider
Lösungen gegeben. Man erhält so eine hellbräunliche, ziemlich
feinkörnige Emulsion von Quecksilberoxyd ohne flockige
Ausscheidungen.
Ersetzt man in dieser Emulsion das Sublimat durch 20 g
Silbernitrat und verwendet 50 ccm zehnprozentige Natronlauge,
verdünnt mit 100 ccm Wasser, so erhält man das Silberoxyd
in braunschwarzer, sehr feinkörniger Emulsion.
Setzt man nun zur Ermöglichung des Auswaschungs- und
Gießprozesses diesen Oxyd-Emulsionen Gelatinelösung zu, so
tritt wiederum totale Koagulation ein, ein Beweis, daß in dieser
feinen Verteilung auch das fertig gebildete, sehr schwer lösliche
Silberoxyd und das so gut wie unlösliche Quecksilberoxyd
eine außerordentliche Gerbekraft besitzen.
Da sich also in Gelatine keine Emulsion der Oxyde des
Silbers und des Quecksilbers herstellen ließ, versuchte ich es
mit Kollodium. Es zeigte sich jedoch, daß sich auch in
Kollodium keine Emulsion der Oxyde hersteilen ließ, indem
bei Zusatz der theoretisch erforderlichen Menge von alkoholi-
scher Natronlauge zu dem in Kollodium gelösten Salze des
Schwermetalls sich noch vor der vollständigen Emulgierung
der Oxyde eine Einwirkung des Alkalis, resp. des gebildeten
 
Annotationen