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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Neuhauss, Richard: Weitere Untersuchungen über Körperfarbenphotographie (Ausbleichverfahren)
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0068

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Weitere Untersuchungen über Körperfarbenphotographie.

empfindlicher werden. Die Vorbelichtung muß zwischen zwei
Glasplatten geschehen. Für Gelatinemischungen ergab sich
keine günstige Wirkung der Vorbelichtung.
Die verschiedenen Gelatinesorten spielen für das Aus-
bleichverfahren eine wesentliche Rolle. Die besten Resultate
erzielte Verfasser mit weicher Emulsionsgelatine nach Eder.
Eigenartig verhält sich Nelsons GelatineNr.il. Zwar liefert
sie recht empfindliche Mischungen, doch besteht große Neigung,
daß sich durch Ausscheiden von Sauerstoffbläschen schon
während des Trocknens die Bildschicht auflockert.
Wir würden mit dem Ausbleichverfahren weiterhin einen
ganz gewaltigen Schritt vorwärts kommen, wenn es gelingen
sollte, das ankopierte Bild zu entwickeln. Zahlreiche, nach
dieser Richtung hin vom Verfasser unternommene Versuche
blieben bis jetzt ohne Ergebnis.
Bereits in der ersten Veröffentlichung berichteten wir
über erfolgreiche Fixierversuche der Bilder mit Kupfersalzen.
Die dabei auftretende leichte Farbenveränderung (Grünstich)
veranlaßte den Verfasser, nach anderen Fixiermethoden zu
suchen. Dies Ziel wurde vollständig erreicht. Anhaltspunkte
für den einzuschlagenden Weg boten die in der Großindustrie
benutzten Verfahren zur Herstellung von Pigmentfarben.
Um Anilinfarben in Pigmentfarben umzuwandeln, wie man
dieselben beispielsweise für Druckzwecke benutzt, wjerden sie
durch bestimmte Zusätze ausgefällt. Mit dem Ausfällen ist
eine Verminderung oder Aufhebung der Empfindlichkeit gegen
Licht verbunden. Zum Ausfällen bedient man sich bei den
verschiedenen Farbstoffen verschiedener Methoden. Von Ein-
fluß auf die Wahl der Methode bleibt, ob der Farbstoff sauer
oder basisch ist. Zum Fällen wird u. a. benutzt: Tannin, auch
mit Zusatz von essigsaurem Naron und Brechweinstein,
Marseiller Seife, Harzseifen, Albumin, Casein, primäres Natrium-
phosphat, Wasserglas, Kaliumchromat, Bleinitrat, Bleiacetat,
Chlorcalcium, Calciumacetat, Chlorbaryum, auch mit Zusatz
von Alaun.
Da in unserem Falle Gelatine als Substrat dient, welches
sonst in der Farbentechnik nicht verwendet wird, so war es
unsicher, wie die genannten Fällungsmittel zu den in der
Gelatine fein verteilten Farbstoffen sich verhalten würden.
Durch eine große Reihe von Versuchen stellte Verfasser fest,
daß durch nachfolgende Behandlung vorzügliche Fixierung
der Farben in der Gelatineschicht erzielt wird: Die belichteten
Platten werden ausgewaschen und 15 Minuten in zehn-
prozentiger Tanninlösung gebadet, der etwas essigsaures Natron
 
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