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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Lumière, Auguste; Seyewetz, Alphonse: Ueber die Veränderung der auf Chlorcitratsilber-Papier gedruckten und durch eine Operation getonten und fixierten positiven Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0072

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58 Veränderung auf Chlorcitratsilber - Papier gedruckter Bilder.

ersten war das Bild schwach rötlich, in der zweiten scharf rot,
in der dritten gelbrötlich geworden und nicht merklich getont.
Die so erhaltenen Bilder wurden einer vollkommenen
Waschung unterworfen, um jede auffindbare Spur von unter-
schwefligsaurem Natron zu entfernen; darauf wurden sie
getrocknet.
Diese Bilder wurden dann ebenso wie diejenigen, von
denen später die Rede sein wird, der Einwirkung des Lichtes
unter den Bedingungen ausgesetzt, denen gewöhnlich Positiv-
bilder auf Papier unterworfen sind. Sie wurden gegen Unregel-
mäßigkeiten der Witterung geschützt, und man vermied das
Aufkaschieren auf Pappe, um die Ursachen der Veränderung
zu vermeiden, die unabhängig von den Verhältnissen der
Tonung sind. Sie wurden an den vier Ecken nebeneinander
auf einen Glasstreifen aufgeklebt und mit einem zweiten
Glasstreifen bedeckt, um sie gegen Staub und Feuchtigkeit
zu schützen.
Sämtliche Bilder wurden auf der einen Hälfte ihrer Fläche
mit einem Streifen schwarzen Papieres bedeckt. Auf diese
Weise konnte man sich Einblick in die Rolle des Lichtes bei
den Veränderungserscheinungen verschaffen.
Die Exposition fand 12 Monate hintereinander statt, darunter
6 Monate bei sehr starkem und sehr warmem Sonnenlicht (vom
Juli 1901 bis 1902). An den Tagen mit schlechtem Wetter wurden
die Bilder geschützt. Nach einer so langen Exposition haben
wir festgestellt, daß kein Bild sich infolge der Einwirkung des
Lichtes oder Luft merklich verändert hatte. Wir erwähnen
noch besonders, daß die Bilder lange Zeit einem sehr heißen
Sonnenlicht ausgesetzt gewesen sind, w’elches sie wahrscheinlich
genügend getrocknet und gegen die Wirkung der Feuchtig-
keit geschützt hat.
Die einzigen Veränderungen, welche wir feststellen konnten,
haben sich in dem Farbstoff der Papierunterlage vollzogen. Die
anfänglich veilchenartige Farbe war nach und nach gebleicht
unter dem Einfluß des Lichtes. Diese Entfärbung war viel
stärker bei den unvollkommen ausgewaschenen Bildern, welche
nicht entferntes, unterschwefligsaures Natron enthielten.
Einfluß der Dauer der Einwirkung bei der
Ton fixierung. — Vollkommene Waschung und teil-
weise Waschung.
Wir haben gleichfalls Bilder untersucht, welche während
einer mehr oder weniger langen Zeit der gewöhnlichen Ton-
fixierung unterworfen gewesen waren. Wir haben einige
ziemlich lange darin gelassen, um eine Maximalwirkung zu
 
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