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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Lumière, Auguste; Seyewetz, Alphonse: Ueber die Veränderung der auf Chlorcitratsilber-Papier gedruckten und durch eine Operation getonten und fixierten positiven Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0076

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Ö2

Veränderung auf Chlorcitratsilber - Papier gedruckter Bilder.

Der andere Teil wurde mit einer Fixierungslösung be-
handelt, welche außer diesen Substanzen 15 ccm Bleiessiglösung
von 15 Prozent enthielt (Formeln zur Tonung und Fixierung
für das Lumieresche Citratpapier).
Die Hälfte dieser Bilder wurde einer vollkommenen
Waschung unterworfen, die andere Hälfte während einiger
Minuten nur kurz gewaschen. Beide Serien von Bildern sind
getrocknet und dann der Wirkung von Licht und Luft unter
denselben Verhältnissen wie die Bilder bei den früheren Ver-
suchen ausgesetzt worden.
Es war nicht möglich, irgend eine merkliche Veränderung
festzustellen, jedoch hat sich der Farbstoff der Barytschicht
vollständiger bei den Bildern, welche nicht entferntes unter-
schwefligsaures Natron enthielten, gelöst als bei den übrigen.
Man kann also als wahrscheinlich annehmen, daß das
Licht und die Luft, wenn diese hinreichend trocken ist, für
die Citratbilder keine Veränderungsmittel sind, trotz der
Tonungsbedingungen, welche diese Veränderung zu begünstigen
scheinen. Es gilt dies wenigstens während einer ziemlich
langen Zeit.
Wirkung der Feuchtigkeit.
Wir haben nun untersucht, ob der Mangel an Feuchtigkeit
nicht die Ursache der Stabilität der Bilder ist, die unter Be-
dingungen erzielt werden, welche dem Anschein nach die
günstigsten zu ihrer Veränderung sind.
Alle vorher unter den oben beschriebenen Bedingungen
getonten und dem Lichte und der Luft ausgesetzten Bilder
sind in eine mit Feuchtigkeit gesättigte Atmosphäre gebracht
worden. Wir haben dann beobachtet, daß die Bilder, bei
denen das unterschwefligsaure Natron nicht vollständig ent-
fernt war, sich veränderten, und die Veränderung geschah um
so rascher, je größer die Menge von unterschwefligsaurem
Natron und je stärker die saure Reaktion des Tonbads war.
Bei einer Kopie, die sehr wenig gewaschen war, hat man ein
vollkommenes GelbwTerden des erzeugten Bildes in weniger als
48 Stunden feststellen können.
Die Bilder, welche noch unterschwefligsaures Natron ent-
hielten, veränderten sich weniger rasch, wenn sie in getrennten
Bädern getont und fixiert waren, weil diese eine neutrale
Reaktion besitzen. Man kann leicht die Stabilität der Bilder,
welche mit der Tonfixierungslösung behandelt worden sind
und noch unterschwefligsaures Natron enthalten, größer oder
geringer machen. Es genügt dazu, die Bilder nach der un-
vollständigen Waschung in ein leicht alkalisches Wasser zu
 
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