82
Zum Photographieren seltener Wolkenformen.
mich dennoch in vorliegendem Falle dazu verstehe, so möge
dies als ein weiterer der zahlreichen Beweise dafür gelten, daß
sich immer wieder neue Ausblicke eröffnen.
In der Meteorologie ist es gerade die Wolken-
forschung1), welche der Photographie Großes verdankt,
nachdem die anfänglich bedeutenden technischen Schwierig-
keiten erst einmal glücklich behoben worden sind; ich erinnere
nur an die Festlegung der typischen Wolkenformen im inter-
nationalen Wolkenatlas2), an die photographischen Meß-
methoden3) der so wichtigen Wolkenhöhe, worauf bekanntlich
auch die Ermittlung der absoluten Zuggeschwindigkeit
basiert, und anderes mehr. Aber über die oft verwickelten
B e wegun gs vor gän ge im Innern der Wolken, welche zur
Zerstörung des Gleichgewichtszustandes in der Atmosphäre
eine gefährliche Kraftquelle abgeben, namentlich der Cumuli
(Haufenwolken) und Cumulonimbi (Gewitterwolken), wissen
wir zur Zeit noch recht wenig. Der Grund hierfür ist in dem
Umstande zu suchen, daß das für diesen Zweck vorliegende
Beobachtungsmaterial bislang noch ein sehr dürftiges ist,
namentlich deshalb, weil geeignete Objekte nur unter gewissen
seltenen Bedingungen sichtbar sind, und infolgedessen deren
Wahrnehmung meist nur auf Zufall beruht.
Aus diesem Grunde sollte keiner der Leser, dem sieb
hierzu Gelegenheit bietet, verabsäumen, von jedem absonder-
lichen Wolkengebilde, namentlich aber der nachstehend be-
schriebenen und verwandter Art, von dessen Werden und
Vergehen mit seinen oft gewaltigen Umwälzungen, möglichst
zahlreiche, kurz aufeinander folgende photographische Auf-
nahmen der verschiedenen Entwicklungsstadien zu machen.
Unerlässlich ist dabei die genaue Notierung der Zeiten, bezw.
Zwischenzeiten und die Schilderung der allgemeinen Witterungs-
zustände. Die verschiedenen meteorologischen Institute werden
gern ihnen zur Verfügung gestelltes derartiges Beobachtungs-
material weiter verarbeiten.
1) Vergl. dieses „Jahrbuch f. Phot.“ 1902, S. 251 u. 252.
2) H. Hildebrandsson, A. Riggenbach und L. Teisserenc de
Bort: „Atlas international des nuages“. Paris, 1896.
3) Ph. Akerblom: „De 1’ emploix des photogrammetres pour mesurer
la hauteur des nuages“. Upsala, 1894 N. Thege v. Konkoly jr.: „Die
Methoden und Mittel der Wolkenhöhenmessungen “. Publikationen der königl.
ungarischen Reichsanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus, Bd. 5, 1902.
A. Sprung: „Ueber den photogrammetrischen Wolkenautomaten und seine
Justierung“. „Zeitschrift für Instrumentenkunde“, Berlin. 1899. C Kafiner:
„Ueber das Photographieren von Gewitterwolken“. Eders „Jahrbuch f_
Phot.“ für 1901.
Zum Photographieren seltener Wolkenformen.
mich dennoch in vorliegendem Falle dazu verstehe, so möge
dies als ein weiterer der zahlreichen Beweise dafür gelten, daß
sich immer wieder neue Ausblicke eröffnen.
In der Meteorologie ist es gerade die Wolken-
forschung1), welche der Photographie Großes verdankt,
nachdem die anfänglich bedeutenden technischen Schwierig-
keiten erst einmal glücklich behoben worden sind; ich erinnere
nur an die Festlegung der typischen Wolkenformen im inter-
nationalen Wolkenatlas2), an die photographischen Meß-
methoden3) der so wichtigen Wolkenhöhe, worauf bekanntlich
auch die Ermittlung der absoluten Zuggeschwindigkeit
basiert, und anderes mehr. Aber über die oft verwickelten
B e wegun gs vor gän ge im Innern der Wolken, welche zur
Zerstörung des Gleichgewichtszustandes in der Atmosphäre
eine gefährliche Kraftquelle abgeben, namentlich der Cumuli
(Haufenwolken) und Cumulonimbi (Gewitterwolken), wissen
wir zur Zeit noch recht wenig. Der Grund hierfür ist in dem
Umstande zu suchen, daß das für diesen Zweck vorliegende
Beobachtungsmaterial bislang noch ein sehr dürftiges ist,
namentlich deshalb, weil geeignete Objekte nur unter gewissen
seltenen Bedingungen sichtbar sind, und infolgedessen deren
Wahrnehmung meist nur auf Zufall beruht.
Aus diesem Grunde sollte keiner der Leser, dem sieb
hierzu Gelegenheit bietet, verabsäumen, von jedem absonder-
lichen Wolkengebilde, namentlich aber der nachstehend be-
schriebenen und verwandter Art, von dessen Werden und
Vergehen mit seinen oft gewaltigen Umwälzungen, möglichst
zahlreiche, kurz aufeinander folgende photographische Auf-
nahmen der verschiedenen Entwicklungsstadien zu machen.
Unerlässlich ist dabei die genaue Notierung der Zeiten, bezw.
Zwischenzeiten und die Schilderung der allgemeinen Witterungs-
zustände. Die verschiedenen meteorologischen Institute werden
gern ihnen zur Verfügung gestelltes derartiges Beobachtungs-
material weiter verarbeiten.
1) Vergl. dieses „Jahrbuch f. Phot.“ 1902, S. 251 u. 252.
2) H. Hildebrandsson, A. Riggenbach und L. Teisserenc de
Bort: „Atlas international des nuages“. Paris, 1896.
3) Ph. Akerblom: „De 1’ emploix des photogrammetres pour mesurer
la hauteur des nuages“. Upsala, 1894 N. Thege v. Konkoly jr.: „Die
Methoden und Mittel der Wolkenhöhenmessungen “. Publikationen der königl.
ungarischen Reichsanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus, Bd. 5, 1902.
A. Sprung: „Ueber den photogrammetrischen Wolkenautomaten und seine
Justierung“. „Zeitschrift für Instrumentenkunde“, Berlin. 1899. C Kafiner:
„Ueber das Photographieren von Gewitterwolken“. Eders „Jahrbuch f_
Phot.“ für 1901.