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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Doležal, Eduard: Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte auf diesem Gebiete
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Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte u. s. w.

welcher die einzelnen Beobachter mit dem Plastoskop das
stärkste Relief wahrnehmen, ist verschieden: kleiner bei Kurz-
sichtigen, größer bei Weitsichtigen. Es wurde deshalb eine
Form für das Plastoskop geschaffen, bei welcher der optische
Teil mittels eines Schraubenmechanismus dem Bilde genähert
oder von demselben entfernt werden kann. Bei einer anderen
Form, dem einfachen Plastoskope, ist die Entfernung der Ab-
bildungen vom optischen Teile dem Normalauge entsprechend
unbeweglich fixiert. Es ist auf diesem Gebiete durch weitere
Vervollkommnung noch so manches Interessante zu erhoffen.
Siehe ausführlichere Darstellung in ,, Lechners Mitteilungen“
(April 1902, S. 81) in dem Artikel „Das Plastoskop, ein Apparat
zur Relief Wahrnehmung einfacher Ansichten“, sowie „Phot.
Kunst“, 1902, Nr. 1, S. 7.
Die bekannte optische Präzisionswerkstätte von Karl
Fritsch in Wien hat eine Relieflupe, System Professor
Dr. A. Kr ei dl und K. Fritsch, angefertigt, die zufolge ihrer
hervorragenden Eigenschaften, die im binokularen, konvergenz-
losen und stereoskopischen Sehen mit ihr zum Ausdrucke
kommen, ganz besonders zur anhaltenden Beobachtung, Unter-
suchung und Präparation kleiner Objekte in allen Zweigen
der Wissenschaft und des Gewerbes sich vorzüglich eignet und
bereits in diesem „Jahrbuch“ für 1902, S. 366 beschrieben ist.
Siehe Dr. A. Kreidls Abhandlung „Ueber eine neue stereo-
skopische Lupe“ in der „Zeitschrift f. wissenschaftl. Mikro-
skopie“, Bd. 18.
In neuester Zeit gewinnt die stereoskopische Wiedergabe
von wissenschaftlichen Gegenständen an gerechter Würdigung,
und speziell in der Medizin bedient man sich dieser Darstellungs-
w7eise. Heute gibt es schon eine Anzahl medizinischer Werke,
die mit stereoskopischen Abbildungen ausgestattet sind, so
1. A. Elschnig, „Atlas der pathologischen Anatomie des
Auges“, Wien 1902; 2. E. Hegg, „Stereoskopbilder für
Schielende“, Bern 1899; 3. J. He ge 11er, „Krankhafte Ver-
änderungen der Form und Stellung der Ohrmuschel“, Wies-
baden 1901 und 4. Neisser, „Sammlung steroskopischer
Atlanten “, Leipzig.
In dem vorzüglichen Werke: W. Manchot, „Das Stereo-
skop. Seine Anwendung in den technischen Wissenschaften.
Ueber Entstehung und Konstruktion stereoskopischer Bilder“,
Leipzig 1902, sagt Manchot wörtlich: „Nur in den tech-
nischen Wissenschaften bleibt dieser so außerordentlich wichtige
Zweig der Darstellung fast vollständig unbenutzt, obgleich
Fier vielleicht mehr denn irgendwo sonst die stereoskopische
Darstellung das Studium unterstützen und fördern könnte.
 
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