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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Doležal, Eduard: Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte auf diesem Gebiete
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Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte u. s. w.

189

Denn das oft kaum auseinander zu haltende Gewirr von
Linien, das die geometrischen Projektionsmethoden häufig mit
sich bringen, gelangt durch stereoskopische Darstellung zu
klarer, räumlicher Anschauung.“ Leider wird es wahr-
scheinlich noch geraume Zeit dauern, bis auch hier Wandel
geschaffen wird.
In der Photographischen Gesellschaft zu Wien hielt der
k. k. Universitätsprofessor Dr. A. Elschnig einen Vortrag:
„Ueber Orthostereoskopie“, den er mit dem Satze schloß:
„Um im Stereoskope die abgebildeten Gegenstände ortho-
stereoskopisch, d. h. in annähernd natürlicher Form (Plastik)
zu sehen, müssen die photographischen Aufnahmen bei einem
Seitenabstande der Objektive, der weitaus kleiner ist als der
Seitenabstand unserer Augen, bei etwa 47 bis 50 mm Seiten-
abstand vorgenommen werden, sofern wir Objektive von
21 cm Brennweite verwenden. “ Es sei auf diese interessante
Arbeit hingewieseu, publiziert in der „Phot. Corresp.“ 1902,
S. 316.
Weitere interessante Beiträge stereoskopischen Inhalts
finden wir in den Arbeiten: 1. Dr. Elschnig, „Zur Kenntnis
der binokularen Tiefenwahrnehmung“, „Archiv für Ophthal-
mologie“ 1901, 52. Bd., S. 294; ferner hat Dozent Dr. Heine
von der Universität Breslau, bekannt durch seine Publikationen
auf diesem Gebiete1), veröffentlicht: 2. „Sehschärfe und Tiefen-
wahrnehmung“ 1900, Bd. 51, S. 186; 3. „Orthostereoskopie“
1901, Bd. 53, S. 306 im Gräfeschen „Archiv für Ophthal-
mologie“, und weiter im „Phot. Centralblatt“ 1902, Nr. 8,
to und 14 einen Artikel publiziert: „Ueber stereoskopisches
Sehen und Photographieren“, der um so größeres Interesse erregt,
als das Problem nicht rein physikalisch-mathematisch auf-
gefaßt und behandelt wurde. Dr. Heine gibt den Unterschied
zwischen einäugigem und doppeläugigem Sehen, spricht ein-
gehend von der Sehschärfe, über das Tiefensehen, über das
richtige Körperlichsehen und gibt präzise Aufklärungen über
das körperliche Photographieren. Er kommt zu dem Schlüsse,
„daß exakte Stereophotogramme, wenn irgend möglich, unter
XI Grad Konvergenz aufzunehmen und die Halbbilder wieder
unter 11 Grad Konvergenz in 34 cm Entfernung spiegel-
stereoskopisch zu vereinigen, da in dieser Entfernung die
richtigste Bewertung der seitlichen Verschiedenheiten richtig
gezeichneter Halbbilder erfolgt.“
Der Aufsatz „Ueber Normalabmessungen für Stereoskopie“
von Ejnar Hertzsprung im „Phot. Centralblatt“ 1902, Nr. 22,,

1) Siehe dieses „Jahrbuch“ für 1901, S. 449.
 
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