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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Doležal, Eduard: Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte auf diesem Gebiete
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I90 Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte u. s. w.
bildet den zweiten in der Reihe zur stereoskopischen Photo-
graphie, welchen die Redaktion der vorzüglichen Zeitschrift
ankündigt. Hertzsprung ist der Ansicht, daß die Stereoskopie
durch die gewöhnlichen Handels-Stereoskopapparate eine Miß-
handlung erfährt, welche die berechtigte Entwicklung im
höchsten Maße hemmt. Dieser vorzügliche Artikel verdient
die weiteste Verbreitung!
In dem Artikel „Notizen zur Stereoskopie“ bespricht
Dr. Robert Defregger in „Phot. Mitt.“ 1902, Heft 8 u. 9,
die Forderungen, welche eine richtige Stereoskopie in erster
Linie fordert, und gibt sehr praktische Ratschläge für die
Herstellung stereoskopisch brauchbarer Behelfe.
Unter dem Titel ,, Stereoskopische Streitfrage “ werden
in „Phot. Notizen“ von A. Moll in Wien, 1902, Nr. 449,
wie nach dem Titel zu urteilen ist, jene Punkte der Stereo-
skopie berührt, die Anlaß zu Meinungsverschiedenheiten ge-
geben haben. Wir lesen dort die Stelle:
„Das Augenpaar stellt sich bald auf Nähe, bald auf Ferne
ein — unser Blick belastet gewissermaßen die Gegenstände
und führt in der Sekunde viele Mal die nach deren Hinter-
gründe stürzenden Linien auf und ab. Mit einem Worte —
das körperliche Sehen vollzieht sich so grundverschieden
anders als die photographische Aufnahme und das Sehen mit
parallel gestellten Augenachsen, daß vorläufig an eine Schaffung
richtiger Analogieen bei der Aufnahme und Betrachtung von
solchen Bildern wohl nicht zu denken ist und man gut daran
tut, nicht der theoretischen Erwägung, sondern der praktischen
Anschauung und dem Empfinden einstweilen den Vorrang zu
lassen“.
In der Zeitschrift „Apollo“, Centralorgan für Amateur-
photographie, 1902, Nr. 171, S. 187, findet sich unter „ Stereo-
skopisches Sehen ohne Stereoskop “ nachstehende Mitteilung,
die gewiß von Interesse sein dürfte:
„Ich habe mehrmals beobachtet, daß es Personen gibt,
welche Stereoskop -Photographieen mit bloßem Auge körperlich
zu sehen vermögen. Ist dies eine angeborene Befähigung
oder läßt sich dieselbe erlernen?“
Es ist nicht schwer, das Auge zum stereoskopischen Sehen
ohne Stereoskopapparat zu erziehen. Eine der hierzu mit
Erfolg verwendbaren Methoden ist die folgende: Man braucht
dazu zwei Blatt weißes Papier. Auf dem einen bringt man
in der Nähe des oberen Randes zwei große, runde Punkte,
die 25 mm weit voneinander entfernt sind, mit Tinte an und
auf dem zweiten gleichfalls einen Tintenpunkt in derselben
Höhe. Man hält nun das letztere Papierblatt in einer Ent-
 
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