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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Doležal, Eduard: Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte auf diesem Gebiete
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0205

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Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte u. s. w. 191
fernung von etwa 50 cm vor die Augen und stellt das erstere
Blatt (mit den zwei Punkten) in etwa der Mitte zwischen den
Augen und dem Blatte mit nur einem Punkte auf, so zwar,
daß die drei Punkte in einer Linie erscheinen. Nun blicke
man scharf auf den weiter entfernten schwarzen Punkt: bald
wird man den Eindruck gewinnen, als ob sich auf dem zu-
nächststehenden Papier drei schwarze Punkte befinden. So-
bald diese Wirkung erlangt ist, bringt man an die Stelle des
Blattes mit zwei Punkten ein anderes Blatt Papier, auf dem
zwei gleich große Tintenpunkte aufgezeichnet sind, die 40 mm
weit voneinander entfernt sind. Wenn man mit diesen die-
selbe Wirkung erzielt, wie vorher, kann der Abstand der beiden
Punkte voneinander noch mehr vergrößert werden. Die hier-
durch erlangte Muskelübung ermöglicht es, eine Stereoskop-
photographie an Stelle des Papieres mit den zwei Punkten
einzuschalten. Die Mittelpunkte der beiden Teilbilder sollen
aber anfangs höchstens 45 mm weit voneinander entfernt sein;
diese Entfernung kann jedoch allmählich vergrößert werden.
Die Stereoskop - Photographie und das weiter entfernte Blatt
Papier mit dem einen Punkte werden genau so betrachtet,
wie vorher die zwei Blatt Papier; bald wird man drei scheinbar
in einer Reihe nebeneinander liegende Photographieen er-
blicken, dann aber zeigt sich die schöne und überraschende
Wirkung eines Einzelbildes in vollkommener Körperlich-
keit.
Das Inseratenorgan für deutsche Photographen-Manu-
faktur, „Der Photograph“, Bunzlau in Schlesien, enthält im
12. Jahrgange in Nr. 30, 37, 40, 43 und 46 praktische Winke
über empfehlenswerte Stereoskop-Kameras, weist auf die
Stereoskopaufnahmen als lohnende Beschäftigung für Fach-
photographen, beklagt mit Recht den Niedergang der Stereo-
skopie unter den Fachphotographen, bringt Anweisungen zum
Kolorieren von Stereoskopbildern und bespricht stereoskopische
Aufnahmen mit Brillengläsern.
J. Joe schreibt im ,, Phot. Wochenblatt“ 1902, Nr. 22,
S. 174 einen begeisterten Artikel „Ueber stereoskopische
Photographie“, in welchem er mit beredten Worten die
eminenten Vorteile der Stereoskopie überzeugend schildert.
Unter dem Namen ,, Helioplast “ bringt die Firma
Langer & Co. in Wien ein äußerst handliches Stereoskop
in den Handel, das, mit den einfachsten Mitteln hergestellt,
die Form eines Oktavbändchens hat und somit bequem in
der Tasche getragen werden kann. Ein Handgriff genügt,
um das Instrument in gebrauchsfertigen Zustand zu setzen.
Die kompendiöse Form des Apparates und sein mäßiger Preis
 
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