Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (17.1903)

Beiträge zur Kenntnis der Bromsilbergelatine.

Belichtet aus 2 m.

Entwicklungszeit 17 Stunden. Belichtungszeit 50 Sekunden.
Belichtungsdauer Korngröße Entwicklungsdauer Korngröße
10 Sekunden 1,0 u.3 24 Stunden 0.9 u.3
5° .. B7 .» 48 .. 2,t'„
Vergl. hierzu Fig. 52 u. 53.
Die Messung der Dicke der Silberkornschich t im
Negativ geschah durch mikrometrische Ablesung der Tubus-
verschiebung am Mikroskop beim Einstellen auf die obersten
und auf die untersten Silberpartikel, unter Berücksichtigung
der Korrektur wegen der Verschiedenheit der Brechungsindices
für Gelatine, resp. für das am Objektiv befindliche Medium.
Die erhaltenen Zahlenwerte in Millimetern sind in der
folgenden Tabelle angegeben.

Belichtet aus 2 m Entfernung.

Entwicklungs-
Belichtungsdauer
dauer
5
IO
20
3°
60 Sf
35 Sek.
0,0026
0,0030
0,0034
0,0040
0,0048
60 ,,
0,0030
0,0050
0,0064
0,0072
0,0084
85 „
0,0054
0,0070
0,0076
0,0084
0,0090
110 ,,
0,0076
0,0080
0,0096
0,0114
0,0104

Die Silberkornschichtdicke solarisierter Platten schwankt
unregelmäßig.
Aus den mitgeteilten Versuchsergebnissen über die
Struktur des fertigen Negativs lassen sich folgende
Schlüsse ziehen:
1. Bei konstanter Entwicklungszeit und variabler
Belichtungsdauer ist a) die Dicke der Silberkornschicht
wenig, b) die Silberkorngröße erheblich abhängig von der
Belichtungsdauer; c) die Kornzahl in der Flächeneinheit und
d) die Kornzahl in der Volumeinheit konstant.
2. Bei konstanter Belichtungsdauer und variabler Ent-
wicklungszeit ist a) die Dicke der Silberkornschicht, b) die
Silberkorngröße, c) die Kornzahl in der Volumeinheit ab-
hängig von der Entwicklungszeit; d) die Kornzahl in der
Flächeneinheit konstant.
Die Undurchsichtigkeit eines Negativstückes
wird also nicht nur durch die Zahl, sondern auch ganz
wesentlich durch die Größe der Silberkörner bedingt. Letztere
ist abhängig von dem photochemischen Affekt (Dauer
und Intensität der Belichtung, chemische Wirksamkeit der be-
treffenden Lichtstrahlen), von dem Reifungszustand des
Bromsilberkornes und der Art der Entwicklung. Bekannt-
lich ist auch der Feuchtigkeitsgehalt (Quellungszustand)