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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Gaedicke, Johannes: Zwei neue Doppelsalze des Silbers mit Natriumthiosulfat
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204 Zwei neue Doppelsalze des Silbers mit Natriumthiosulfat.

wird, stetig einen braunen Schlamm ab. Man kann dies aber
verhindern, wenn man einige Tropfen saure Natriumsuifit-
lauge zusetzt. Die Kristallisation wird dadurch beschleunigt,
daß man die Flüssigkeit mit Alkohol schichtet, der einige
Male erneuert werden muß. Man erhält dann wohl aus-
gebildete Kristalle, die sich im Lichte gut halten.
Die Kristalle wurden analysiert, zunächst vom Verfasser
und dann mit größter Sorgfalt von Herrn Prof. Novak an
der k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien.
Den ziemlich komplizierten analytischen Weg, den Professor
Novak in Wien bei der chemischen Analyse einschlug,
schildert derselbe in folgendem:
Die abgewogene Substanz wurde zunächst mit kon-
zentrierter Salzsäure mehrmals zur Trockene eingedampft,
um die unterschweflige Säure zu zerstören, dann mit Wasser
verdünnt und der Chlorsilberniederschlag filtriert. (Das Chlor-
silber wurde in Ammoniak gelöst und mit Salpetersäure dann
niedergefällt.) Das Filtrat vom Chlorsilberniederschlag wurde
mit einem Tropfen Ammoniak zur Bindung der eventuell
durch Oxydation entstandenen Schwefelsäure versetzt; in einer
Platinschale zur Trockene eingedampft, schwach geglüht und
das Natrium als Chlornatrium gewogen.
Zur Bestimmung des Gesamtschwefels wurde eine ver-
dünnte wässrige Lösung der zu analysierenden Salze in
rauchende Salpetersäure tropfen gelassen, dann erhitzt und
die Salpetersäure durch Abdampfen bis zur Trockene unter
Zufügung von Salzsäure entfernt, der Rückstand mit Wasser
aufgenommen und die durch die Oxydation entstandene
Schwefelsäure durch Salzsäure und Chlorbaryum gefällt. Die
geringen Mengen von Schwefelsäure, welche die rauchende
Salpetersäure enthält, wurde selbstverständlich in Abzug ge-
bracht und hierbei 30,4, resp. beim andern Salze 29,78 Prozent
Schwefel gefunden. Anderseits wurde die unterschweflige
Säure durch Titrierung mit Jodlösung bestimmt und daraus
der Schwefel berechnet; um keine Störung durch das in der
Probe vorhandene Silbersalz zu bekommen, wurde vor der
Titrierung zu der Probe ganz frisch bereitete Jodkaliumlösung
hinzugegeben und 30,4 Prozent Schwefel gefunden.
Zur Bestimmung des Wassers wurden zur Kontrolle zwei
verschiedene Methoden an ge wendet: x. die Probe wurde in
einem Porzellanschiffchen mit Bleihyperoxyd überschichtet
und in einem mit Bleihyperoxyd gefüllten Rohre auf 120 bis
140 Grad erwärmt und das Wasser im Chlorcalciumrohr auf-
gefangen (Methode nach Vortmann); 2. dieselbe Operation
 
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