Zwei neue Doppelsalze des Silbers mit Natriumthiosulfat. 205
wurde statt mit Bleihyperoxyd mit geschmolzenem Bleichromat
bei der Rolgluthitze durchgeführt.
Ferner wurde noch eine Analyse auf der Technischen
Hochschule zu Charlottenburg von dem Assistenten Herrn
Schuchardt gemacht. Die Resultate der Analysen führten
zu der Formel Ag.2 S2 03 -|- 6 Na2 S2 Os 6 H2 O.
gefunden
berechnet
Gaedicke
Noväk
volumetrisch Schuchardt
Ag
15,60
>6,9
16,82
— 18,0
Na
20,00
2170
21,30
— 20,1
S
32,70
32,8
32>54
30,40 3b6
HoO
7,80
—
8,22
7,6
Daß die volumetrische Bestimmung des Schwefels ein
etwas abweichendes Resultat ergab und der Silbergehalt durch-
weg zu hoch gefunden wurde, läßt darauf schließen, daß
noch Kristalle einer anderen Verbindung beigemengt waren.
Die rationelle Darstellung des Salzes hat also nach folgender
Gleichung stattzufinden: 2 Ag Br -j- 7 (Na2 S„ 03 -f- 5 H.2 O) -(-
xHJD — 2NaBr-|- (Ag2S203 -\-6 Na.2S2Os 6 H^O) -{-(x-\-2.9)
Ho O. Demnach löst man 1 g Silbernitrat in 12 ccm Wasser,
setzt 0,71 g Bromkalium und nach Vollendung der Reaktion
5,1t g Natriumthiosulfat in Kristallen hinzu. Unmittelbar nach
der Lösung ist die Flüssigkeit ganz klar und farblos und
erhält sich auch so, wenn man io Tropfen saure Sulfitlauge
hinzusetzt. Jede Erwärmung ist sorgfältig zu vermeiden, da
sich sonst eine braune Verbindung, vermutlich Schwefelsilber,
ausscheidet. Ohne saure Sulfitlauge setzt sich ein ziegelroter
Schlamm ab, der die Eigentümlichkeit hat, wenn er auf dem
Filter gesammelt und mit der Spritzflasche angespritzt wird,
sofort dunkelbraun zu werden. Die erhaltene Salzlösung wird
dann, wie vorher schon gesagt, mit Alkohol geschichtet und
iiefert dann in einigen Tagen Kristalle, die Aehnlichkeit mit
denen des Natriumthiosulfats haben.
Derselbe Arbeitsgang wurde nun verfolgt unter Ver-
wendung von Chlorsilber. Dabei ergab sich noch ein anderes
Doppelsalz von Silber-Natriumthiosulfat, das bisher auch
noch nicht beobachtet war. Es wurde 1 g Silbernitrat in
12 ccm Wasser gelöst und 0,45 g Chlorkalium (berechnet
0,444 o) hinzugesetzt. Nach Vollendung der Reaktion wurde
Natriumthiosulfat in Portionen von 0,73 g hinzugesetzt. Es
mußten fünf Portionen bis zur vollständigen Lösung ver-
wendet werden. Die Reaktion verlief also anscheinend nach
der Gleichung:
2 Ag Cl -)- 5 Na2 So 03 = 2 Na,2 Cl -j- (Ag.2 S2 03 -j- 4 Na.2 So 03),
wurde statt mit Bleihyperoxyd mit geschmolzenem Bleichromat
bei der Rolgluthitze durchgeführt.
Ferner wurde noch eine Analyse auf der Technischen
Hochschule zu Charlottenburg von dem Assistenten Herrn
Schuchardt gemacht. Die Resultate der Analysen führten
zu der Formel Ag.2 S2 03 -|- 6 Na2 S2 Os 6 H2 O.
gefunden
berechnet
Gaedicke
Noväk
volumetrisch Schuchardt
Ag
15,60
>6,9
16,82
— 18,0
Na
20,00
2170
21,30
— 20,1
S
32,70
32,8
32>54
30,40 3b6
HoO
7,80
—
8,22
7,6
Daß die volumetrische Bestimmung des Schwefels ein
etwas abweichendes Resultat ergab und der Silbergehalt durch-
weg zu hoch gefunden wurde, läßt darauf schließen, daß
noch Kristalle einer anderen Verbindung beigemengt waren.
Die rationelle Darstellung des Salzes hat also nach folgender
Gleichung stattzufinden: 2 Ag Br -j- 7 (Na2 S„ 03 -f- 5 H.2 O) -(-
xHJD — 2NaBr-|- (Ag2S203 -\-6 Na.2S2Os 6 H^O) -{-(x-\-2.9)
Ho O. Demnach löst man 1 g Silbernitrat in 12 ccm Wasser,
setzt 0,71 g Bromkalium und nach Vollendung der Reaktion
5,1t g Natriumthiosulfat in Kristallen hinzu. Unmittelbar nach
der Lösung ist die Flüssigkeit ganz klar und farblos und
erhält sich auch so, wenn man io Tropfen saure Sulfitlauge
hinzusetzt. Jede Erwärmung ist sorgfältig zu vermeiden, da
sich sonst eine braune Verbindung, vermutlich Schwefelsilber,
ausscheidet. Ohne saure Sulfitlauge setzt sich ein ziegelroter
Schlamm ab, der die Eigentümlichkeit hat, wenn er auf dem
Filter gesammelt und mit der Spritzflasche angespritzt wird,
sofort dunkelbraun zu werden. Die erhaltene Salzlösung wird
dann, wie vorher schon gesagt, mit Alkohol geschichtet und
iiefert dann in einigen Tagen Kristalle, die Aehnlichkeit mit
denen des Natriumthiosulfats haben.
Derselbe Arbeitsgang wurde nun verfolgt unter Ver-
wendung von Chlorsilber. Dabei ergab sich noch ein anderes
Doppelsalz von Silber-Natriumthiosulfat, das bisher auch
noch nicht beobachtet war. Es wurde 1 g Silbernitrat in
12 ccm Wasser gelöst und 0,45 g Chlorkalium (berechnet
0,444 o) hinzugesetzt. Nach Vollendung der Reaktion wurde
Natriumthiosulfat in Portionen von 0,73 g hinzugesetzt. Es
mußten fünf Portionen bis zur vollständigen Lösung ver-
wendet werden. Die Reaktion verlief also anscheinend nach
der Gleichung:
2 Ag Cl -)- 5 Na2 So 03 = 2 Na,2 Cl -j- (Ag.2 S2 03 -j- 4 Na.2 So 03),