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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Schwarzschild, Karl: Ueber photographische Ortsbestimmung
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0228

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214

Ueber photographische Ortsbestimmung.

den bereits am Boden liegenden Holzdeckel, so daß das
Objektiv nach oben sieht (Fig. 57). Es ist günstig, wenn man
die Aufstellung an einem windgeschützten Ort vornehmen
kann, bei stärkerem Wind beschwere man die Kamera wo-
möglich durch Gewichte.
Ist die Kamera aufgestellt, so setze man das Stativ
darüber, so daß die Mitte der Stativplatte möglichst über die
Mitte des Objektivs zu stehen kommt, was man durch das
kleine, dem Apparat beigegebene Lot bequem kontrolliert,
und das Licht vom Zenith her durch die in der Stativplatte
angebrachte kreisrunde Oeffnung frei auf das Objektiv fallen
kann. Auf das Stativ setze man in die vorgesehenen Ver-
tiefungen die Horizontiervorrichtung mit ihren drei Fuß-
schrauben auf, nachdem man bereits das Fernröhrchen
zwischen den Libellen festgeschraubt hat.
Schließlich öffne man noch den (für Zeitaufnahme ein-
gestellten) Verschluß der Kamera und schiebe die kleine
Blende zur Seite, welche während des Transports den Spiegel
am oberen Ende des Fernröhrchens schützt.
Damit ist die Rohaufstellung vollendet, und von diesem
Augenblick an bis zum Schluß der Aufnahme darf die
Kamera in keiner Weise mehr direkt oder indirekt berührt
werden.
Es erfolgt nunmehr die Signalisierung des Zeniths auf
die Platte. Man bringt mit Hilfe der drei Stellschrauben die
Niveaus zum Einspielen auf die Mitte der Teilungen und
brennt dann vor der Oeffnung seitlich am oberen Ende
des Röhrchens zwei Streichhölzer ab oder leuchtet 20 bis
30 Sekunden mit der Beobachtungslampe hinein. Hierauf
dreht man, indem man an dem Griff h und nicht an den
Libellen oder dem Rohr anfaßt, die Platte c um 180 Grad, bis
die Anschlagfeder wieder einschnappt, nivelliert von neuem
und beleuchtet noch einmal auf dieselbe Weise wie vorher.
Es entstehen hierdurch zwei Bilder des im Brennpunkt des
Röhrchens befindlichen feinen Kreuzes auf der Platte, deren
Mitte den Zenith an gibt.
Um dann den. Himmel auf die Platte photographieren zu
können, hebt man den ganzen Zenithkollimator vorsichtig
und ohne an die Kamera zu stoßen von dem Stativ weg und
läßt nun die Sterne hineinscheinen.
Es handelt sich schließlich noch um die Fixierung der
Zeit, welche am besten so vollzogen wird: Nachdem man die
Taschenuhr ans Ohr genommen oder das Chronometer in
deutliche Hörweite gestellt hat, beginnt man mit irgend einer
vollen Minute Sekunden zu zählen. Mit dem Schlag der
 
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