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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Schwarzschild, Karl: Ueber photographische Ortsbestimmung
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0229

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Ueber photographische Ortsbestimmung.

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zehnten Sekunde schließt man das Sternenlicht ab, indem man
ein Brett oder ein Buch über das Objektiv hält, mit der
20. Sekunde läßt man es wieder frei. Ebenso verdeckt man
nochmals von der 40. zur 50. Sekunde. Mit dem Ende der
Minute ist die Beobachtung vollendet. Die Kassette kann
geschlossen und der Apparat wieder verpackt werden.
Wenn ich hervorheben soll, worauf es bei der Beobachtung
hauptsächlich ankommt, so sind das vier Punkte:
1. Scharfes Fokusieren der Kamera auf unendlich,
welches am besten nicht mit der Mattscheibe, sondern durch
Versuchs-Aufnahmen bei verschiedener Einstellung vor-
genommen wird;
2. Möglichst genau zentrales Einstellen des
Kollimators über die Mitte des photographischen
Obj ektivs.
3. Absolute Ruihe der Kamera während der ganzen
O p e rati on.
4. Scharfes Nivellieren.
Alles andere beeinflußt die Genauigkeit der Resultate nicht.
Man erleichtert aber dem Berechner der Aufnahme seine
Arbeit, wenn man auf folgendes achtet:
1. Möglichst genaues Horizontalstellen der photographi-
schen Platte. Die Lage der Horizontierplatte a bei ungefährem
Einspielen der Niveaus gibt dem Auge hierfür genügenden
Anhalt.
2. Bei verschiebbarem Objektivbrett Stellung des Objektivs
in die Mittelstellung. Ferner Bezeichnung der Lage der Platte
in der Kassette, indem man nach dem Einlegen mit einem
Bleistift auf der Platte am inneren Rande der Kassette ent-
lang fährt.
3. Stehenlassen der geöffneten Kamera für weitere
10 Minuten nach Vollendung der Beobachtung. — Nach den
Aufnahmen wird man die Platte alsbald mit einem Bleistift-
vermerk zu versehen haben, der Ort, Datum und Minute der
Aufnahme angibt.
Die Entwicklung ist mit Rapidentwickler zu vollziehen
und bis zu leichter Verschleierung des Plattengrundes fort-
zusetzen.
Wenn man das ganze Verfahren überblickt, so
sieht man, daß der Reisende neben ein er beliebigen
Kamera nur einen kleinen Kasten von etwa 2 kg
Gewicht mitzuführen hat, und daß die Durch-
führung der Beobachtung ohne jede astronomische
Vorbildung möglich ist.
 
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