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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Beck, Konrad: Eine neue Methode der Objektivprüfung
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0287

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Eine neue Methode der Objektivprüfung.

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Linse, um schräge Lichtkegel zu erhalten. Da im allgemeinen
Zonen-Aberration vorhanden ist, der die Erzielung eines Punkt-
bildes verhindert, ist es für gewöhnlich ratsam, nur einen
kleinen Teil der Linse auf einmal nach dieser Korrektur unter
Benutzung einer Blende vor der Linse zu untersuchen.
Tiefe des Fokus.
Um die Tiefe des Fokus zu prüfen, muß eine Norm dafür
festgestellt werden. Von den meisten Autoritäten wird gemeint,
daß ein Gegenstand, welcher 1/200 Zoll mißt, in dem Bilde klar
sichtbar sein müßte. Wenn daher eine Prüfung angestellt wird,
in Bezug auf welche Entfernung der Mikroskoptisch vorwärts
und rückwärts eingestellt werden kann, ohne daß ein Gitter
ausgelöscht wird, dessen Bild 1/200 Zoll auf die Linse ausmacht,
so kann die Tiefe des Fokus gemessen werden. Dieser Betrag
ist ziemlich derselbe im Zentrum des Feldes für alle Linsen des-
selben Fokus und derselben Oeffnung; nur nach der Korrektur
für die sphärische Aberration ändert er sich. Die Randtiefe
jedoch ist ein wechselnder Betrag, und zwei Zusatzlinien lassen
sich dem Diagramm einfügen, das oben ausgeführt wurde, um
die Grenzen der Tiefe durch das Feld auszudrücken. Der
Betrag dieser Tiefe oder das Gebiet, welches zwischen den
Linien liegt, wird oft als das Fokalvolumen einer Linse
bezeichnet.
Um rasch ein Gitter in einer solchen Entfernung zu
bringen, daß sein Bild 1I200 Zoll beträgt, wird ein Mikroskop-
Okular in das Mikroskop gebracht, von dem jeder Teil 1/100 Zoll
in dem Bilde darstellt.
Eine zweite Methode kann dadurch zur Anwendung ge-
bracht werden, daß man einen Lichtpunkt als Gegenstand
benutzt. Ist dieser Punkt ausreichend klein, um ein fast
punktförmiges Bild zu liefern, kann das Bild vorwärts und
rückwärts geschoben werden, bis die mittels des Mikroskops
gemessene Scheibe 1/2oo Zoll im Durchmesser zeigt, worauf die
Stellung verzeichnet wird. Wenn das Bild der Scheibe eine
kleine Größe, z. B. 1/100 Zoll hat, kann dies zunächst gemessen
werden, und dann das Mikroskop vorwärts und rückwärts ge-
schoben werden, bis es seine Größe um 3/200 Zoll vermehrt
erweist.
Die Methode ist unzureichend, wenn die Linse Zonen-
Aberration besitzt, und die wohlbekannte Methode, eine Stange
dünnen Metalls bei 45 Grad zu prüfen, welche gemacht werden
kann, um durch Rotation ein Bild der gewünschten Größe zu
liefern, ist vorzuziehen.

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