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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Abney, William de Wiveleslie: Zulässige Fehler bei Negativen im Dreifarbendruck
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0290

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276 Zulässige Fehler bei Negativen im Dreifarbendruck.
änderung von 3 Prozent in den Dichtigkeiten auftreten und
dabei das Weiß noch richtig sein. Man kann sicher noch
2 Prozent, also im ganzen 5 Prozent, hinzusetzen, ehe das
Auge es bemerkt, wenn zum Vergleich ein wirklich reines,
weißes Licht nicht zur Verfügung steht. Es scheint so, daß,
soweit Weiß in Frage kommt, eine solche Grenze hinsichtlich
der Genauigkeit der Exposition keinen Schaden anrichtet.
Betreffs anderer Farben scheint eine etwas andere Sach-
lage zu herrschen. Wir müssen wissen, bis zu welcher Grenze
das Auge über die Farbentöne urteilen kann, die man ihm
• bietet. Nehmen wir z. B. an, daß wir ein Bild kopiert haben,
wie vielleicht eins von Mulveadys Bildern, welches an hellen
Färbungen reich ist, und vergleichen das Original mit der
photographischen Aufnahme, um festzustellen, wie weit auf
einen Blick irgend ein Unterschied in der Farbe zu entdecken
ist und auch in der Reinheit irgend einer besonderen Farbe,
d. h. das Fehlen von Weiß in der Mischung mit derselben.
Nehmen wir das letztere, nämlich die Reinheit, zuerst
so zeigen Versuche, daß, wenn reines Orangelicht zum Ver-
gleich vorhanden ist, bis zu 1/s6 Leuchtkraft von weißem Licht
demselben zugesetzt werden konnte, ohne daß dieses bemerkt
wurde, und daß 1/15 sich zusetzen ließ und richtig bemerkbar
wurde, wenn die reine Vergleichsfarbe ein wenig entfernt oder
durch eine andere Farbe getrennt wurde.
Wir sehen also in dieser Hinsicht, soweit eine Orange-
farbe in Frage kommt, daß die Dichtigkeiten der „roten“
und „grünen“ Negative die Produktion von 1/15 ihrer Hellig-
keit in weißem Lichte zulassen können, wobei natürlich das
„blaue“ Negativ auch seinen Teil liefert. Auf diese Weise ist
praktisch vollkommene Transparenz des blauen Negativs für
diese Farbe keine absolute Notwendigkeit.
Bei Verwendung grüner und grünblauer Farben fallen
diese Resultate noch stärker auf, wenn der Vergleich mit einem
Licht der reinen Farbe gemacht wird, jedoch erhält man un-
gefähr dasselbe Ergebnis, wenn das Auge einen gewissen
kleinen Weg von der reinen zur unreinen Farbe zu machen hat.
Wir wenden uns jetzt der Ausdehnung zu, in welcher
eine Veränderung im Farbenton nicht zu unterscheiden oder
auf alle Fälle nicht derart bemerkbar ist, daß sie nicht als
korrekt hingehen wird. Wir haben einige Untersuchungen
angestellt, um diesen Punkt zu beleuchten, welche wir nun
als nicht unwesentlich für den Photographen folgen lassen.
Zwei identische Spektren wurden mittels derselben Lichtquelle
erzeugt, und von jeder derselben konnten Stellen mono-
chromatischen Lichts irgend einer Farbe nebeneinander auf
 
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