DOI Heft:
Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0493
Bromsilbergelatine. — Bromsilberpapier u. s. w. 479
schmilzt und dann ein gutes Lösungsmittel für Nitrocellulose
abgibt.
Ueber „Druck auf Celluloid und Celluloid als
Druckplatte“ siehe „Freie Künste“ 1901, Nr. 12 und T3.
Unentzündbares Celluloid. Herr Chardonnet hat
ein Mittel gefunden, um die Entzündbarkeit von Kollodium
zu vermindern, ohne Alteration seiner physikalischen Eigen-
schaften. Er verwendet Schwefelnatrium, welches die Nitro-
cellulose denitrifiziert („Moniteur de laphotographie“, 19. Nov.
1901, S. 349).
Herstellung celluloidähnlicher Massen. Nach
D. R.-P. Nr. 80776 kann im Celluloid der Kampfer durch die
Säurederivate primärer Amine ersetzt werden. Die hiernach
erhaltenen Produkte besitzen jedoch die unangenehme Eigen-
schaft, nach kurzer Zeit durch Kristallausscheidung völlig
undurchsichtig zu werden. Diese nachteiligen Erscheinungen
lassen sich gemäß vorliegender Erfindung dadurch vermeiden,
daß man den Kampfer oder dessen Ersatzmittel ganz oder
teilweise durch die Acetylderivate solcher sekundären Amine
ersetzt (z. B. Acetyldiphenilamin, Acetylphenyltolylamin, Acetyl-
phenylnaphthylamin u. a.), in denen zwei Wasserstoffatome des
Ammoniaks durch aromatische Reste substituiert sind (D. R.-P.
Nr. 132371 vom 15. Mai 1901. Deutsche Celluloidfabrik Plagwitz-
Leipzig) („ D. Chem. Ztg.“ 1902, S. 611).
Der Chemiker Callemberg der Lanker Celluloidfabrik
in Lank a. Rh. ließ sich ein Verfahren zur Herstellung von
Celluloid aus künstlichem Kampfer patentieren („Prometheus“,
Nr. 682, 1902, S. 95).
Bei Films kommt in neuerer Zeit auch Cellulosetetra-
acetat in Betracht.
Ersatz für Celluloid. Von H. W. Vogel ist schon
eine Kombination von Kollodium und Gelatine für die Her-
stellung von Bromsilbertrockenplatten versucht worden. In
der Praxis hat dieses Emulsionsverfahren keinen Eingang ge-
funden. In England ist jetzt für die Kollodium-Gelatine-
kombination eine neue photographische Verwendung entdeckt
worden, nämlich als Unterlage für Bromsilbergelatinefilms.
Kollodiumwolle und Gelatine sind bekanntlich in Eisessig
löslich. Aus dieser Lösung resultiert beim Verdunsten des
Eisessig eine transparente Schicht. Man löst z. B. 5 Teile
Gelatine und 18 Teile Kollodiumwolle in 16 Teilen Eisessig.
Nach leichtem Anwärmen und Umrühren werden 7,5 Teile
Alkohol zugegeben. Soll die Mischung behufs Herstellung
von Filmunterlagen auf Glas gegossen werden, so ist eine
schmilzt und dann ein gutes Lösungsmittel für Nitrocellulose
abgibt.
Ueber „Druck auf Celluloid und Celluloid als
Druckplatte“ siehe „Freie Künste“ 1901, Nr. 12 und T3.
Unentzündbares Celluloid. Herr Chardonnet hat
ein Mittel gefunden, um die Entzündbarkeit von Kollodium
zu vermindern, ohne Alteration seiner physikalischen Eigen-
schaften. Er verwendet Schwefelnatrium, welches die Nitro-
cellulose denitrifiziert („Moniteur de laphotographie“, 19. Nov.
1901, S. 349).
Herstellung celluloidähnlicher Massen. Nach
D. R.-P. Nr. 80776 kann im Celluloid der Kampfer durch die
Säurederivate primärer Amine ersetzt werden. Die hiernach
erhaltenen Produkte besitzen jedoch die unangenehme Eigen-
schaft, nach kurzer Zeit durch Kristallausscheidung völlig
undurchsichtig zu werden. Diese nachteiligen Erscheinungen
lassen sich gemäß vorliegender Erfindung dadurch vermeiden,
daß man den Kampfer oder dessen Ersatzmittel ganz oder
teilweise durch die Acetylderivate solcher sekundären Amine
ersetzt (z. B. Acetyldiphenilamin, Acetylphenyltolylamin, Acetyl-
phenylnaphthylamin u. a.), in denen zwei Wasserstoffatome des
Ammoniaks durch aromatische Reste substituiert sind (D. R.-P.
Nr. 132371 vom 15. Mai 1901. Deutsche Celluloidfabrik Plagwitz-
Leipzig) („ D. Chem. Ztg.“ 1902, S. 611).
Der Chemiker Callemberg der Lanker Celluloidfabrik
in Lank a. Rh. ließ sich ein Verfahren zur Herstellung von
Celluloid aus künstlichem Kampfer patentieren („Prometheus“,
Nr. 682, 1902, S. 95).
Bei Films kommt in neuerer Zeit auch Cellulosetetra-
acetat in Betracht.
Ersatz für Celluloid. Von H. W. Vogel ist schon
eine Kombination von Kollodium und Gelatine für die Her-
stellung von Bromsilbertrockenplatten versucht worden. In
der Praxis hat dieses Emulsionsverfahren keinen Eingang ge-
funden. In England ist jetzt für die Kollodium-Gelatine-
kombination eine neue photographische Verwendung entdeckt
worden, nämlich als Unterlage für Bromsilbergelatinefilms.
Kollodiumwolle und Gelatine sind bekanntlich in Eisessig
löslich. Aus dieser Lösung resultiert beim Verdunsten des
Eisessig eine transparente Schicht. Man löst z. B. 5 Teile
Gelatine und 18 Teile Kollodiumwolle in 16 Teilen Eisessig.
Nach leichtem Anwärmen und Umrühren werden 7,5 Teile
Alkohol zugegeben. Soll die Mischung behufs Herstellung
von Filmunterlagen auf Glas gegossen werden, so ist eine