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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0630

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6i6

Verschiedene kleine Mitteilungen u. s. w.

Wasserzeichen, die in Zukunft zur Verschönerung und zur
Sicherung des deutschen Papiergeldes beitragen soll. Das
Papier wird wieder mit eingebetteten Fasern versehen sein
und soll mit der Hand geschöpft werden, weil das Wasser-
zeichen auf der Maschine nie die gewünschte Schönheit er-
langen würde. Die Schöpfformen dafür werden in der Reichs-
druckerei hergestellt und in der dortigen Versuchs-Papier-
macherei auf ihre Verwendbarkeit geprüft. Diese Prüfung
findet unter so strenger Aufsicht statt, daß auch nicht ein
Bogen in unberufene Hände gelangen kann.
Eine neue Art der Papierleimung. An Stelle der
ziemlich unbequemen Papierleimung (für photographische
Zwecke) mit Gelatine empfiehlt John Bartlett (,,The
Amateur Photographer “ 1902, S. 119) die Leimung mit
Kasein. Die hierzu geeignete lösliche Form des Kaseins
wird hergestellt, indem man Milch sorgfältig abrahmt und
dann die letzten Fettspuren auf chemischem Wege ent-
fernt. Zu diesem Zwecke setzt man der abgerahmten Milch
so lange Salzsäure' zu, bis sich kein Käsestoff (Ouark) mehr
bildet. Man filtriert den Käsestoff ab, wäscht ihn mit ver-
dünnter Salzsäure aus und löst ihn wiederum in verdünnter
Sodalösung auf. Man läßt die Lösung stehen, zieht die
Flüssigkeit unter dem Häutchen, welches sich auf der Ober-
fläche gebildet hat, ab, fällt den Käsestoff abermals mit Salz-
säure aus der Flüssigkeit, löst ihn wiederum in Sodalösung
und fällt ihn dann nochmals. Schließlich wäscht man in sehr
verdünnter Salzsäure und trocknet. Das auf diese Weise ge-
wonnene Kasein hält sich in getrocknetem Zustande unbegrenzt
lange. Es quillt in Wasser auf und löst sich allmählich, und
zwar schneller, wenn die Temperatur etwas gesteigert wird.
Man erhält eine ausgezeichnete Leimung, wenn man das ge-
trocknete Kasein im Verhältnis von 1 Teil auf 40 bis 48 Teile
Wasser verwendet („Phot. Rundschau“ 1902, S. 93).
Eine ganz neue Art Kreidestifte bringt die Firma
Klimsch & Co. in Frankfurt a. M. in den Handel. Es sind
dies ,, Korn Kreidestifte in Bleistiftform. William Korns
amerikanische Kreiden und Tuschen erfreuen sich großer
Beliebtheit. Die erwähnten Stifte enthalten nun dasselbe
Präparat in handlicher Form; sie haben eine Länge von
18 cm und an Stelle der für sonstige Stifte üblichen Holz-
fassung eine gleich feste Hülle aus schmalen, fest gewickelten
Papierbändern, welche entsprechend der Abnutzung der
Kreide allmählich abgewickelt werden. Geliefert werden die
Stifte in drei verschiedenen Härten, und zwar weich, mittel
und hart.
 
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