Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

DOI Heft:
Nachtrag zu den Original-Beiträgen
DOI Artikel:
Hartmann, Johannes: Eine neue optische Bank
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0682

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
668

Eine neue optische Bank.

der Mikrometerschraube möge ihre Nullstellung heißen, und
man notiert sich die ihr entsprechende Trommelablesung.
Die zweite Aufgabe besteht darin, die optische Achse des
Fernrohrs der Schiene LC parallel zu richten. Man stellt den
Auszug des Fernrohrs zu diesem Zwecke zunächst so ein, daß
sehr weit entfernte Gegenstände scharf in der Fadenebene er-
scheinen. In den Rahmen R setzt man eine Tafel ein, welche
in ihrer Mitte eine runde Oeffnung von etwa 2 mm Durch-
messer hat. Eine ebensolche Blende setzt man auch in den
Rahmen E, rückt die beiden Träger M und R dicht an-
einander und verschiebt die Blenden so, daß die beiden
Löcher aufeinander fallen. Rückt man sodann den Rahmen R
ganz nach C hin, dagegen M möglichst weit nach Z-, so ist
die Verbindungslinie der beiden Oeffnungen der Schiene LC
parallel Stellt man eine Lampe hinter die Oeffnung in E,
so muß die kreisrunde, unscharf begrenzte Lichtscheibe, welche
im Okular O sichtbar wird, von dem in der Nullstellung be-
findlichen Mikrometerfaden halbiert wTerden. Bei senkrechtem
Mikrometerfaden dreht man daher das Fernrohr um C so
lange, bis diese Halbierung erreicht ist; diese Richtung des
Fernrohrs möge die Nullrichtung heißen, und man notiert
sich nun wieder die ihr entsprechende Ablesung an der
Kreisteilung des Sektors B. Auch bei horizontalem Faden
muß die Lichtscheibe halbiert sein, was durch die Konstruktion
von seiten des Mechanikers in der Regel schon erreicht sein
wird; sollte eine kleine Korrektur nötig erscheinen, so kann
mau dieselbe durch Unterlegen von Stanniolblättchen unter
eine der Fernrohrstützen bewirken.
Endlich müssen die Rahmen M und R, insbesondere aber
die Ouerschiene Q auf der optischen Achse des in der Nu 11-
richtung befindlichen Fernrohrs senkrecht stehen. Man legt
eine gute Spiegelscheibe in den Rahmen M und beobachtet
das an derselben reflektierte Bild des Mikrometerfadens, den
man zu diesem Zwecke vom Okular her durch eine zwischen
Okular und Auge gehaltene, unter 45 Grad gegen die optische
Achse geneigte Glasplatte (Gaußsches Okular) beleuchtet. Das
Bild des Fadens muß dann mit dem Faden selbst zusammenfallen,
was durch Korrektion der Richtung der Schiene 0 zu erreichen
ist. In derselben Weise wird dann auch R berichtigt.
Die Untersuchung des Objektivs des Fernrohrs F wird in
der folgenden Weise1) ausgeführt. In etwa 100 m Entfernung

1) Eine erste Mitteilung über diese Methode der extrafokalen Messungen,
die ich seit dem Jahre 189g mit großem Erfolg, namentlich auch zur Prüfung
von großen Fernrohrobjektiven angewendet habe, ist in der „Zeitschrift für
Instrumentenkunde11 (1900, S. 51) gemacht.
 
Annotationen