Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

DOI Heft:
Nachtrag zu den Original-Beiträgen
DOI Artikel:
Hartmann, Johannes: Eine neue optische Bank
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0685

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Eine neue optische Bank.

671

gattungen zu ermitteln, nur mit dem Mikrometer den Abstand
der beiden Spektra an der entsprechenden Stelle zu messen,,
woraus man den Wert F0 dann wieder nach der obigen Formel
erhält.
Bestimmt man in dieser Weise die Farbenkurve für ver-
schiedene Zonen des Objektivs, so läßt sich auch die chroma-
tische Differenz der sphärischen Aberration zahlenmäßig er-
mitteln.
Um die Farbenkurve auch weiter in den violetten und
ultravioletten Teil des Spektrums fortsetzen zu können, setzt
man an Stelle des Mikrometers den Spektrographen am Fern-
rohr an und erhält dann genau in der eben beschriebenen
Weise zwei Spektrogramme von der in Fig. 219 und 220 dar-
gestellten Form, deren Aus-
messung wieder die Lage der
betreffenden Brennpunkte ergibt;
man hat hierbei natürlich den
Unterschied zwischen der Ent-
fernung des Spaltes und der des
Mikrometerfadens von der An-
schlagfläche des Fernrohrs in
Rechnung zu ziehen, was auch
bei direkten photographischen
Aufnahmen bei Ansetzung der
Kassette zu beachten ist.
Die Brennweite des Fern-
rohrobjektivs oder, genauer ge-
sagt, den Abstand zwischen Fig. 219. Fig. 220.
seinem zweiten Knotenpunkte und
der Mikrometerebene bei einer gegebenen Auszugslänge A er-
hält man, wenn man einen Gegenstand von bekannter Winkel-
größe, z. B. einen in bekannter Entfernung aufgestellten Meter-
maßstab, mit dem Mikrometer ausmißt; noch besser ist es,,
sein in der Kassette aufgenommenes Bild genau auszumessen.
Auch die oben beschriebenen extrafokalen Messungen liefern,
wenn sie bei recht verschiedenen Objektdistanzen ausgeführt
werden, einen zuverlässigen Wert der Brennweite.
Nachdem der Apparat in der hier beschriebenen Weise
justiert und das Objektiv untersucht ist, kann derselbe zur
Prüfung anderer Objektive benutzt werden. Ich will über die
vielseitigen Anwendungen, deren genaue Darstellung den
mir hier zur Verfügung stehenden Raum weit überschreiten
würde, an dieser Stelle nur einige ganz kurze Andeutungen,
machen.
 
Annotationen