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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Nachtrag zu den Original-Beiträgen
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Hartmann, Johannes: Eine neue optische Bank
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0686

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672

Eine neue optische Bank.

Das zu untersuchende Objektiv wird im Rahmen R in
der aus Fig. 217 ersichtlichen Weise befestigt und seine
Zentrierung durch Beobachtung des Reflexbildes von der in
den Träger M (in der Normalstellung) eingeschobenen Blende
korrigiert. Der Rahmen R wird so weit nach C hin gerückt,
bis die Eintrittsöffnung des Objektivs senkrecht über der
Achse C liegt. Um die Einstellung zu erleichtern, wurde auf
dem Deckel des Fernrohrobjektivs ein kurzes Rohrstück auf-
gesetzt, welches genau über C endigt; nachdem man die
Eintrittsöffnung bis an das Rohrende herangeschoben hat,
liest man die Stellung des Schiebers R auf der Skala ab,
schiebt ihn, um den Objektivdeckel abnehmen zu können,
zurück und bringt ihn nach Oeffnung des Fernrohrobjektivs
wieder in die abgelesene Stellung. Man stellt sodann das
Fernrohr auf Grund der vorstehenden Beobachtungen auf
Unendlich ein und rückt den Objektträger, bis man das Bild
der in M eingesetzten Blende im Okular scharf erblickt; als-
dann befindet sich diese Blende im Brennpunkt des zu
prüfenden Objektivs.
Die Prüfung auf sphärische und chromatische Aberration
erfolgt nun in genau analoger Weise, wie das Fernrohrobjektiv
selbst untersucht wurde. Man stellt hinter die in M ein-
geschobene Blende mit feiner Oeffnung zunächst die Natrium-
flamme, setzt auf das Fernrohrobjektiv die Blende (Fig. 218)
und mißt in zwei extrafokalen Stellungen des Fernrohrauszugs
das Bild aus. Man erhält so die Zonenfehler der beiden Ob-
jektive zusammen und hieraus, da die des Fernrohrobjektivs
bekannt sind, unter Berücksichtigung der in diesem „Jahr-
buch“ für 1902 von mir mitgeteilten Sätze, die Zonenfehler
des zu untersuchenden Objektivs. In gleicher Weise wird die
Farbenkurve des letzteren gefunden. Kommt es nur auf eine
allgemeine Bestimmung der Achromatisierung an, so kann
man auch statt der Anwendung des Okularprismas, des
Spektrographen und der monochromatischen Lichtquelle eine
gewöhnliche Lampe hinter die Blende M setzen und den Fokus
für die einzelnen Farben unter Benutzung der am Okular be-
findlichen Blendgläser nach den in diesem „Jahrbuch“ für
1902 angegebenen Methoden ermitteln.
Um die Lage der astigmatischen Bildflächen zu finden,
setzt man in den Rahmen M als Prüfungsobjekt eine Glas-
platte mit einem System paralleler Linien (Raster) ein. Das
Fernrohr wird auf Unendlich eingestellt und während der
ganzen Messungsreihe an seinem Auszug nichts geändert;
man bewirkt vielmehr die scharfe Einstellung mit Hilfe der
Mikrometerschraube P. Man verstellt die Richtung des Fern-
 
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