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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Nachtrag zu den Original-Beiträgen
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Hartmann, Johannes: Eine neue optische Bank
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0687

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Eine neue optische Bank.

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rohrs auf dem Sektor B etwa von 5 Grad zu 5 Grad, ver-
schiebt den Rahmen M auf der Schiene Q um ein ent-
sprechendes Stück und liest jedesmal nach der scharfen
Fokussierung die Trommel der Schraube P ab. Die Raster-
platte wird einmal bei senkrechter und dann bei wagerechter
Richtung der Linien benutzt, und man erhält so die beiden
astigmatischen Flächen.
Bei entsprechender Verkürzung des Fernrohrs und Ver-
größerung des Abstandes MR kann man auf dieselbe Weise
sowohl die Aberrationen des Objektivs, als auch die Lage
der Bildflächen bei endlichen Objektdistanzen untersuchen.
Die Brennweite eines Objektivs kann mit dem Apparate
auf verschiedene Arten bestimmt werden. Man stellt das
Fernrohr auf Unendlich ein und schiebt in den Rahmen M
die 2 mm-Blende, deren Durchmesser durch mikroskopische
Ausmessung auf ein Tausendstel seines Wertes genau bekannt
ist. Nachdem man dieselbe durch die Schraube P scharf in
den Fokus gebracht hat, mißt man den Durchmesser ihres
Bildes im Mikrometer, dessen Schraube eine Ganghöhe von
0,25 mm hat. Ist / die Brennweite des untersuchten Objektivs,
F die des Fernrohrs, b der Durchmesser der Blende und B
der des Bildes, so folgt

Um einen genau definierten Wert zu erhalten, kann
man hierbei wieder Natriumlicht anwenden und hat dann
für F den betreffenden, aus der Voruntersuchung bekannten
Wert einzusetzen.
Oder man stellt zunächst, nachdem eine punktförmige
Blende genau in den Fokus gebracht ist, den Mikrometer-
faden in der Nullrichtung des Fernrohrs genau auf das Bild
der Blende ein und liest die Stellung des Fernrohrs auf der
Kreisteilung B, sowie die des Objektrahmens M auf der
Millimeterskala der Schiene Q genau ab. Dann verschiebt
man den Rahmen M um eine kleine Strecke (etwa 5 cm) zur
Seite und stellt durch Drehung des ganzen Fernrohrs auf
dem Sektor 0 wieder auf die Blende ein. Hat man den
Rahmen M um d Millimeter und das Fernrohr um den
Winkel cp bewegt, so ist
/ = rfcotg cp.
Eine dritte Methode zur Bestimmung von f wurde schon
1902 in diesem „Jahrbuche“ angegeben.
Die Gleichung f *= d cotg cp wird auch zur Bestimmung
der Distorsion angewendet. Macht man nämlich die be-
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