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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 13.1915

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Friedländer, Max J.: Der Kunstbesitz von Löwen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4714#0038

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LÖWEN, ST. PHTER

DER KUNSTBESITZ VON LÖWEN

VON

MAX J. FRIEDLÄNDER

i er Kunstbesitz der Stadt Löwen, deren
Schicksal in diesen Wochen die Welt
beschäftigt hat, war durch harte
Schlägein früheren Zeiten arggemin-
dert worden. Die Grafen von Löwen

-----' wurden Herzöge von Brabant. Bra-

bant kam wie Flandern in die Hand der Bur-
gunderfürsten, dann an Spanien und teilte die
weiteren Schicksale der südniederländischen Pro-
vinzen. Der Katholizismus schuf noch in der
Löwener Hochschule eine feste Burg. Die wirt-
schaftliche Blüte des vierzehnten Jahrhunderts

hat die Stadt, bedrängt von Brüssel und später
von Antwerpen, nie wieder erreicht. Was von
Kunstschöpfungen erhalten ist, von Baukunst und
Malerei, ist im fünfzehnten und zu Anfang des
sechzehnten Jahrhunderts entstanden. Der Barock-
stil tritt im Stadtbilde nicht herrschend hervor. Die
Altarbilder im siebzehnten Jahrhundert wurden fast
alle aus Antwerpen importiert. Dabei waren zwei
Schöpfungen von Rubens, die beide im achtzehnten
Jahrhundert verschwunden sind.

Die Stadt hat bis in die neuere Zeit wenig
Fähigkeit bewährt, ihren Kunstbesitz zu erhalten.

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