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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 13.1915

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Heft 5
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Bauer, Robert: Wilhelm Altheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.4714#0249

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WILHELM ALTHEIM, RADIERUNG

WILHELM ALTHEIMf

VON

ROBERT BAUER

WILHELM ALTHEIM, RADIERUNG

Wer von einem
neuen oder doch
einem für viele neuen
Künstler berichtet,
von dem erwartet
man, dass er zunächst
einige biographische
Notizen über den
Betreffenden bringe.
Dazu bietet das Leben
AJtheims keinen An-
Jass. Seine Kunst ist
wichtiger als sein
Leben; darum könnte
auch aus seiner Bio-

Anm. d. Red.: Wilhelm Altheim ist, nachdem dieser
Aufsatz schon seit längerer Zeit geschrieben war, am ersten
Weihnachtstag in Frankfurt a. AI. im Alter von nur 43 Jahren
gestorben. So sind wir in die schmerzliche Notwendigkeit
versetzt, diese erste Würdigung des Künstlers zugleich als
einen Nachruf bringen zu müssen.

graphie für seine Kunst wenig hergeleitet werden.
Schauplatz der Kunst Altheims ist Frankfurt a. M.
Die Stadt, in der schon manche Grösse und viele
Talente nicht nur örtlich gewirkt, sondern auch
ihren Weg gefunden haben. Courbet, Burger,
Eysen, Burnitz, Lidenschütz, Becker, Schulderer,
Morgenstern, Thoma, Trübner, Bohle. Eine statt-
liche Zahl. Und sie alle haben Anregungen und
großenteils noch mehr in Frankfurt und Frankfurts
Umgebung empfangen.

Aber was von Frankfurt bei diesen befruchtend
und belebend auf ihre Kunst gewirkt hat, das war
es bei Altheim nicht. Bei diesen Künstlern war
es meist die Umgebung Frankfurts, die Landschaft,
der nahe Taunus.

So ist es bei Altheim nicht. Denn oft ist
seine Landschaft nur die Staffage zu seinen Men-
schen ; und wo sie mehr sein will, ist sie oft nicht
mehr deutsch, wird sie romantisch oder römisch,
oft geradezu römische Campagna. Ich erinnere nur

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