Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 18.1920

DOI Heft:
Heft 2
DOI Artikel:
Scheffler, Karl: Ein Arbeitsprogramm für den deutschen Werkbund
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4750#0054

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
EIN ARBEITSPROGRAMM

Füll DEN DEUTSCHEN WERKBUND

VON

KARL SCHEFFLER
Vorb emerkung

Die folgenden Ausführungen sind der Text
eines Vortrags, der auf Einladung des Deutschen
Werkbundes vor den Mitgliedern dieses Bundes in
Stuttgart gehalten werden sollte, der aber unter-
blieben ist, weil meine Vorschläge dem Vorstand in
der entscheidenden Sitzung als zu weitgehend, als den
Bund organisatorisch zu sehr belastend erschienen sind.
Ich teile das Programm in dieser Form einer weiteren

Öffentlichkeit mit, weif ich hoffe, dass eine lebendige
Resonanz entweder einen anderen Weg zur Ver-
wirklichung der vorgetragenen Gedanken zeigen oder
die Entscheidung des Vorstandes nachträglich be-
richtigen und eine Teilnahme des Deutschen Werk-
bundes, dieses von den Verhältnissen selbst aus-
ersehenen Trägers eines solchen Programms, doch
noch erzwingen wird.

Niemals war eine Tagung des Deutschen Werk-
bundes wichtiger als die dieses Jahres. Nie-
mals mussten Entschlüsse von solcher Tragweite
gefasst werden; und niemals hätte Unentschlossen-
heit so verderblich werden können, wie sie es jetzt
sein wird, wenn diese Versammlung auseinander-
geht, ohne sich selber ein Arbeitsprogramm grosser
Art zu geben. Der Deutsche Werkbund ist in
wenigen Jahren vor dem Krieg eine Macht gewor-

den. Im Krieg noch hat sich gezeigt, wie sehr er
eine Macht ist. Jetzt aber soll er die Entscheidung
fällen, ob er es hierbei bewenden lassen will, ob
er noch einflussreicher und in einer besseren Art
einflussreich sein will, oder ob er sich selbst zum
Stillstand und damit naturgemäss zum Rückschritt
verurteilen will. Die Lage ist so, dass es nur ein
Entweder-Oder giebt, dass der Deutsche Werk-
bund sich begnügen muss, in Zukunft zu vege-

4?
 
Annotationen