Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 18.1920

DOI Heft:
Heft 2
DOI Artikel:
Eine Plastik von August Renoir
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4750#0096

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
eine Aus-
Expressio-

AUGUST RENOIR, VENUS. BRONZE. 1914
IM BESITZ VON GEORG REINHAKT, WINTHERTHUR

EINE PLASTIK VON AUGUST RENOIR

icher Talent-
so steht es
auch seinem
wieder nahe
erlassen und
Die beide"
ng. Und sie

K. Seh-

Die Liebenswürdigkeit des Herrn Georg Reinhart in
Winterthur, in dessen Garten die 1914 entstandene
Plastik einer Venus von Renoir aufgestellt ist, ermög-
licht es uns, das merkwürdige und schöne Kunstwerk
im Bilde zu zeigen. Niemand hat wohl erwartet, dass
der greise Künstler, dessen Ruhm als Maler viele Jahr-
hunderte erfüllen wird, am Ende seiner Tage noch
als Bildhauer hervortreten und dann ebenfalls gleich
so Wesentliches sagen würde. Das Wunder ist um
so grösser, als der Greis, dessen gichtische Finger kaum
noch den Pinsel halten können, diese grosse Figur,
nach allem, was man hört, nicht selbst modelliert, son-

dern dass er eine Modellskizze gegeben hat, wonach
dann einer seiner Jünger neben seinem Sitz, unter seiner
Aufsicht und beständigen Korrektur, das grosse Modell
für den Guss gearbeitet hat. Dieser grossen Plastik
einer Venus ist, nach dem Bericht Meier-Graefes (K.
u. K. XV, S. 85) nur ein kleines Relief nach dem Kopf
eines Kindes vorhergegangen, wenn anders diese Venus
bei Reinhart identisch ist mit dem „nackten Mädchen",
die im Frühjahr 1914 entstanden sein soll und wovon
Meier-Graefe an eben jener Stelle gesprochen hat.
Jedenfalls müssen die Plastiken im Lebenswerk Renoirs
Episode bleiben. Um so erstaunlicher ist es, dass

85
 
Annotationen