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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 18.1920

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Heft 5
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Scheffler, Karl: Ernst Ludwig Kirchner
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https://doi.org/10.11588/diglit.4750#0228

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E.L.KIRCHNER, FRANZI

ERNST LUDWIG KIRCHNER

VON

KARL SCHEFFLER

Vor zehn Jahren ungefähr ist Kirchners Atelier
für eine Anzahl in Dresden an der Akademie,
Kunstgewerbeschule, oder frei studierender Maler
zu einem Treffpunkt geworden; es hat sich
in der Folge jene geschlossene Gruppe gebildet,
die sich selbst „Die Brücke" nannte, und die in
der Geschichte der neuen Kunst wirklich die Auf-
gabe erfüllt, die Malerei von einem Ufer zu einem
andern hinüberzuleiten. Kirchners Atelier wurde
gewählt, weil dieser Künstler, der in Franken ge-
boren, aus München kam und sich selbständig in

Dresden weiterbildete, auf die Kollegen durch
seine Arbeitsweise Eindruck machte. Er lehnte
die unbeweglichen Akademieakte ab und suchte
im Zusammenleben mit Frauen aus dem Volke
die natürliche Bewegung unmittelbar zu erfassen.
Die Maler, die bei ihm zusammenkamen, sind
heute die Führer der neueren Malerei; sie können
bezeichnet werden als die Generation der jetzt
Vierzigjährigen. Zu ihnen gehören, neben Kirchner,
Persönlichkeiten wie Pechstein undHeckel, Schmidt-
Rottluff, Otto Müller und einige andre. In der Folge

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