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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 18.1920

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Heft 11
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Auktionsnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.4750#0520

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BERLINER KUPFERSTICH-
DOUBLETTEN. — AMSTER.
DAMER PREISE FÜR VAN
GOGH UND HOLLÄNDER
DES 19. JAHRHUNDERTS
Die Versteigerung der Doubletten des Berliner Kupfer-
stichkabinetts, die bei Amsler und Ruthart Anfang April vor
sich ging, brachte einige Überraschungen nicht nur durch
die relative, sondern auch durch die absolute Höhe der er-
zielten Preise. Daß man Lithographien von Daumier mit
durchschnittlich 150 bis 250, gelegentlich mit 500 Mark be-
zahlen müßte, war nicht zu erwarten, auch wenn man den
leidigen Begriff des „Valutawertes" anwenden wollte. Noch
1914 konnte man diese Dinge bei den Karrenhändlern am
Seine-Kai in Paris, wenn man Geduld hatte, für den hun-
dertsten Teil dieses Betrages kaufen. Es waren zwar auch
keine Probedrucke, genau so wenig, wie die Berliner Dou-
bletten, sondern Auflagendrucke. Aber mit dem „Probe-
druck" hat es bei Daumier ohnehin ja eine eigene Be-
wandtnis : von den besten, für den Charivari gemachten
Steinen gibt es gar keine Probedrucke, dazu hatte weder
Daumier noch der Drucker Zeit. Probedrucke wurden sehr
oft erst nachher gemacht, um zu probieren, ob der Stein
noch druckfähig sei. So bleiben diese Berliner Preise immer-
hin denkwürdig.

Neben Daumier interessierte vor allen Dingen Menzel.
Die künstlerisch doch nicht gerade der allerschärfsten Kritik
entrückten Lithographien aus der Folge: „Versuche auf Stein
mit Pinsel und Schabeisen" standen zwischen 1000 und
3700 Mark, kosteten also beinahe das Achtfache dessen, was
man bisher dafür anlegen mußte. Verhältnismäßig noch
teurer waren die Probedrucke der Holzschnitte zum Kugler.
In der Auktion Voll in München und bald darauf bei den
in Frankfurt versteigerten Dresdener Doubletten überlegte
man sich einen Preis von 60 Mark schon sehr ernsthaft
(der alte Lippman pflegte in solchen Fällen dem Rivalen
zuzuflüstern: „Kaufen ist leicht, aber bezahlen ist schwer").
Jetzt aber brachten die billigsten Blätter über 100 Mark, die
meisten über 200 bis 400 und gelegentlich stieg auch ein-
mal eines auf über 800 Mark. — Ein Exemplar der „Illu-
strationen zu den Werken Friedrichs des Großen", Ausgabe
von 1882, herausgegeben von Ludwig Pietsch, brachte den
ungewöhnlich hohen Preis von 13000 Mark.

Beroliniensen sind in Berlin an sich immer teuer. Por-
träts Friedrichs des Großen von Bause erzielten 950 und
1400 Mark, das Brustbild von Calau (nach Unger) auch
noch 610 Mark, Lithos von Krüger etwa zehnmal soviel wie
früher, nämlich bis 300 Mark (die „Rennbahn": 1050 Mark),
Schadows Tänzerserie (15 Blatt) 1800 Mark. Seine Radierung
„Familie des Künstlers" ward mit 1100 Mark zugeschlagen.
Daß sie offiziell mit 30 Mark taxiert war, wird ein Druck-
fehler gewesen sein: der Taxator muß 300 Mark gemeint haben.

Versteigerung bei Frederik Muller & Co. in
Amsterdam. Sammlung R. C. A. L.Jansen van Affer-
den. 18. Mai 1920.

Nr. 321. J. Bosboom, Alte Kirche in Delft: 1250 Gulden.

— Nr. 347. Isaac Israels, Champs Elysees: 460 Gulden. —
Nr. 349. Jozef Israels, Am Fenster: 2050 Gulden. — Nr. 360.
Jacob Maris, Jagdpaard: 1200 Gulden. — Nr. 361. Willem
Maris, Ente mit Jungen: 2700 Gulden. — Nr. 362. Willem
Maris, Melkstunde: 2900 Gulden. — Nr. 366. A. Neuhuijs,
Junge Mädchen, Puppenkleider nähend: 1550 Gulden.

Versteigerung der Sammlung G. v N.... Eben-
dort. 19. Mai 1920.

Nr. 6. H. Breitner, Straßenjungen: 4000 Gulden. — Nr. 7.
H. Breitner, Mondlichteffekt : 3100 Gulden. — Nr. 11. Isaac
Israels, Zwei Damen im Park: 750 Gulden. — Nr. 48. Alfred
Stevens, Mondnacht auf See: 700 Gulden.

Ve rs t ei g e r u n g d e r S a m m 1 u n g W. P. Ji n ge n ege r e m
(Utrecht).

Nr. 60. H. Breitner, Japanerin: 2000 Gulden. — Nr. 64.
Vincent van Gogh, Untergehende Sonne: 1000 Gulden. —
Nr. 65. Isaac Israels, Strand bei Scheveningen: 540 Gulden.

— Nr.66. Isaac Israels, Junges Mädchen im Cafe: 5 50Gulden.

— Nr. 67. Isaac Israels, Bei der Toilette: 500 Gulden. —
Nr. 68. Isaac Israels, Nordende im Haag: 675 Gulden. —
Nr. 69. Isaac Israels, Eselreiten: 675 Gulden.

Sammlung Frau Müller-Abeken (Scheveningen).
Nr. 86. Vincent van Gogh, Junge Bäuerin: 10000 Gulden.

— Nr. 87. Vincent van Gogh: Männerbildnis (früh): 900 Gul-
den. — Nr. 88. Vincent van Gogh, Bäuerin beim Kartoffel-
schälen: 725 Gulden. — Nr. 135. Paul Gauguin, Landschaft
in der Bretagne: 2600 Gulden. — Nr. 136. Vincent van Gogh,
Ansicht des Schenkweges bei Haag: 525 Gulden. — Nr. 139a.
Charles Jacque, Schafherde: 3000 Gulden. — Nr. 150. Jacob
Maris, Mädchen im Korn: 1200 Gulden. — Nr. 151. Willem
Maris, Enten am Ufer: 3050 Gulden. — Nr. 154. Albert
Neuhuijs, Das tägliche Brot: 2200 Gulden. — Nr. 155. Albert
Neuhuijs, Die junge Mutter: 4200 Gulden. — Nr. 159. Odilon
Redon, Blumenstrauß: 900 Gulden. — Nr. 167. Toulouse-
Lautrec, Mann im Burnus: 2100 Gulden. — Nr. 177. Felix
Ziem, Gondel auf dem adriatischen Meere: 1700 Gulden.

Bemerkenswert für deutsche Begriffe ist, daß die Meister
der holländischen Schule, und zwar nicht nur Maris und
Israels, sondern auch Breitner, Bosboom und Neuhuijs, hoch
im Preise stehen, verglichen mit den Franzosen. In Amerika
sind Amerikaner fast am teuersten, und in Deutschland die
besten Deutschen ebenfalls. Die Nationen besinnen sich in
immer stärkerem Maße auf ihr nationales Kunstgut.

Versteigerung von Handzeichnungen alter
Meister bei R. W. P. de Vries, Amsterdam. 5.—S.März.

Nr. 28. Berchem, Wasserfall: 300 Gulden. — Nr. 46.
Ferdinand Bol, Rebekka und Elieser: 220 Gulden.— Nr. 60.
Fiancois Boucher, Der Kuß: 2600 Gulden. — Nr. 61. Fran-
cois Boucher, Flußlandschaft: 1200 Gulden. — Nr. 114. Ael-
bert Cuvp, Fluß bei Gorkom: 340 Gulden. — Nr. 128. Cor-
nelis Dusart, Aquarell einer Bauerngesellschaft: 875 Gulden.

— Nr. 129. Cornelis Dusart, Anbetung der Hirten: 350 Gul-
den. — Nr. 130. Cornelis Dusart, Der Quacksalber: 155 Gul-
den. — Nr. 137. Adam Elsheimer, Landschaft: 400 Gulden.

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