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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 18.1920

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Heft 10
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Auktionsnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.4750#0480

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schüttet, die Einbildungskraft bewegt sich mit einer solchen
Leichtigkeit dahin und überwindet die großen Schwierig-
keiten so spielend, daß die Betrachtung der Blätter inter-
essant wird, als läse man in dem spannenden Buch eines
klassischen Erzählers. Von Slevogts Zeichnungen und Illu-
strationen ist hier so oft gesprochen worden, daß es sich
heute erübrigt, mehr zu sagen. Es sollte nur nochmals
bestätigt werden, welch schöne Frucht uns mit den Zauber-
flöte-Blättern in den Kriegsjahren und unter den Augen
feindlicher Besatzungstruppen gereift ist.

GROSSE BERLINER
KUNSTAUSSTELLUNG

A/Tan stelle sich ausgewachsene siamesische Zwillinge vor,
von denen der eine männlichen, der andere weib-
lichen Geschlechts, der eine schwarz, der andere aber weiß
ist. Von denselben Eltern stammend, mehr als verbunden
und doch zur Zeugung unfähig, unzertrennlich und doch
einander feindlich: ein verderbliches Naturspiel, das mehr
Grausen als Lachen erregt — und das ins Panoptikum der
Weltgeschichte gehört I

IUKTIONS NACH RICHTEN

VOM
AMERIKANISCHEN
KUNSTMARKT

BILDER AUS DER SCHULE
VON FONTA1NEBLEAU
A m 27. Februar ward im Plaza-Hotel unter Leitung von
Thomas E. Kirby von der American Art Association
die Bildersammlung des verstorbenen Herrn Ralph H. White
aus Boston versteigert, der vornehmlich Landschaften aus der
Barbizon-Schule besaß und einige Hauptwerke der anBarbizon
anschließenden aberimmerhin selbständig entwickelten Ameri-
kaner, wie Blakelock und Innes, rechtzeitig erworben hatte.
Den Rekordpreis erreichte nicht etwa Corot, sondern ein
Hauptwerk von Innes: Sonnenuntergang am Fluß, (,,so
schön wie ein Daubigny") das von einem Händler mit
17000 Dollar bezahlt wurde. Corots berühmter Bach mit
dem Schimmel, ,,Le Passage du Gue'", eine seiner träume-
rischen Visionen, mußte sich mit 10400 Dollar begnügen.
Es gehört jetzt Herrn Bohumir Kryl, ein Name, bei dem
man sich allerhand denken kann. Zehntausend Dollar sind
heute immer noch eine halbe Million Mark, da versteht man,
daß vor einiger Zeit eine Anzahl deutscher Kunsthändler
in Dresden auftauchten als das Gerücht ging, die Sammlung
Meier—von Dietel wäre eventuell zu haben.

Wir geben einige der wichtigsten Einzel-Preise, nicht
ohne zu erwähnen, daß die 166 Bilder einen Gesamterlös
von 114205 Dollar brachten. Nr. 90. Ch.Jacque, Schaf hürde:
670 Dollar. — Nr.92. Dupre\ Fischerhaus: 260 Dollar. —
Nr. 100. Rousseau, Brücke in Macon: 200 Dollar. — Nr. 109.
Breton, Sicheres Nest: 975 Dollar. — Nr. in. Bonnigton,
Bauernhof: 300 Dollar. — Nr. 115. George Innes, Sommer-
landschaft: 3100 Dollar. — Nr. 118. George Innes, Nach
dem Regen: 3500 Dollar. — Nr. 136. R.A.Blakelock, Lager-
feuer: 750 Dollar. — Nr. 140. R. A. Blakelock, Die Jagd:
2700 Dollar. — Nr. 119. Fritz Thaulow, Mondschein im
Dorfe: 425 Dollar. — Nr. 120. Jonkind, Holländischer Kanal;
850 Dollar. — Nr. 121. A. Mauve, Wasserloch: 650 Dollar.
— Nr. 124. Diaz, Vor dem Sturm: 5 200 Dollar. — Nr. 125.
Corot, Weiden am Wasser: 5400 Dollar. — Nr. 126.
Rousseau, Im Walde von Fontainebleau: 1900 Dollar. —
Nr. 130. A. Vollon, Stilleben: 410 Dollar. — Nr. 132.
E.Fromentin, Arabischer Hirt: 625 Dollar. — Nr. 133. Isabey,

Amazonen, von Löwen überfallen: 350 Dollar. — Nr. 145.
G.Michel, In der Umgegend von Paris: 275 Dollar. —
Nr. 147. Claude Monet, Küstenlandschaft: 925 Dollar. —
Nr. 152. Felix Ziem, Venedig: 1375 Dollar. — Nr. 158. Ziem,
Konstantinopel: 2200 Dollar. — Nr. 157. Monticelli, Wald-
fest: 3900 Dollar. — Nr. 166. Monticelli, Kaiserin Eugenie
mit Gefolge: 2 300 Dollar. — Nr. 163. De Neuville, Szene
aus dem deutsch-französischen Kriege: 1400 Dollar.

Diese Versteigerung, durch den Tatort (Plaza-Hotel) auch
als gesellschaftliches Ereignis bemerkenswert, gibt ein gutes
Bild von der augenblicklichen Kunstmode: Die amerikani-
schen Künstler führen die Preise. Blakelock und Innes, fü
unsre Begriffe doch nur Epigonen der Holländer um Maris
und Mauve herum, werden am höchsten bewertet, vielleicht
unter dem Einfluß der während des Weltkrieges sehr hoch-
gehenden nationalistischen Woge. Mauve ist gut bezahlt,
ein berühmter Corot ebenfalls, dagegen die andren Begründer
des paysage intime nicht ganz so hoch wie ihre Epigonen.
Merkwürdig ist der Preis für Vollon, einen Künstler, der
noch nicht so gut ist wie der Stillebenmaler Cals, seligen An-
gedenkens von Roger Marx und Viau. Der Sinn für das
Phantastische und die Feerie ist in Amerika lebendig ge-
blieben; Ziem und Monticelli sind teuer. Reichlich un-
künstlerisch mutet der verhältnismäßig hohe Preis für den
französischen Kriegsmaler De Neuville an. E. W.

NEW-YORK

Versteigerung von japanischen Farbendrucken.

In den letzten Monaten kamen zwei größere Sammlungen
japanischer Farbenholzschnitte zum Verkauf, die von Lindsay
Rüssel, früherem Präsidenten des „Japan Society of New-
York" und die von Arthur Davison Fickie, Verfasser mehrerer
Schriften über japanische Kunst; also Sammlungen, von
Fachleuten zusammengebracht und im Punkte des Erhaltungs-
zustandes und der Druckfrische mit äußerster Vorsicht durch-
gesiebt. Aber selbst, wenn man dies betont, darf man sich
doch über die manchmal sehr hohen Preise wundern, welche
die amerikanische Kunstmode diesen Dingen neuerdings
wieder bewilligt. Das Triptychon des Hiroshige, Kisiji
Noyama Kawa (Berg, Schnee und Fluß an der Straße nach
Kiso), ein datiertes und signiertes Blatt aus dem Jahre 1857,

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