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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 18.1920

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Heft 2
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Bulle, Heinrich: Zweckform, Werkform, Kunstform, [1]: eine Studie zur antiken Keramik
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https://doi.org/10.11588/diglit.4750#0091

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Ausdrucks. Einige äussere Mittel sind zu Hilfe ge-
nommen: das Steigen des Fusses wird durch einen
abwärts strebenden Blattstab, das Haften der Henkel
durch anklammernde Schmuckform, liegende Löwen
über Palmette, verstärkt. Die Etrusker sind in ihrer
Blütezeit des sechsten und fünften Jahrhunderts ge-
lehrige Schüler der Griechen geworden; durch
Fleiss und Handwerkssorgfalt haben sie es dahin
gebracht, dass ihre Gold- und Bronzewaren sogar
in Griechenland selbst erfolgreich in Wettbewerb
treten konnten, wie Schriftsteller des fünften
Jahrhunderts bezeugen. Aber es fehlt doch meist
die letzte Lebendigkeit und Kraft, die nur dem ur-
sprünglichen Wurfe beschieden ist.

Jedoch auch das griechische Kunstgefühl hat
den Ernst und die hohe Menschenwürde des
fünften Jahrhunderts wie in jener Amphorenform

nicht für immer festgehalten. In der hellenistischen
Zeit ist die Töpferkunst gerne ins Spielen und
Technisieren gefallen, ohne dass freilich die edle
Geschlossenheit der Gesamthaltung je verlorenginge.
Die Hydria Abbildung 10, deren dritter Henkel
im Rücken leider nicht sichtbar wird, ist von
höchster Eleganz, eine köstliche Symphonie lustig
aus- und eingeschweifter Linien; das Übermass
ihrer Bauchigkeit gemildert durch gewölbte
Riefelung im Treibstil des Metalls; Fuss, Henkel
und Hals in ihrer Kleinheit der mächtigen Rundung
entgegenstrebend und gegen sie kämpfend durch
um so kräftigere Schwingung, Schweifung und
Knickung. So steht sie neben jener Amphora wie
das geistvolle Epigramm neben dem hoch-
gespannten Drama.

(Fortsetzung folgt)

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ABBILDUNG 10. HELLENISTISCHE HYDRIA (WASSERKRUG)

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