Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 29.1931

DOI Heft:
Heft 1
DOI Artikel:
Basler, Adolphe: Das Formproblem der Malerei seit Cézanne, [1]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7610#0053

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DAS FORM PROBLEM DER MALER E I SEI T CEZANN E

V 0 N

ADOLPHE BASLER

Je weiter wir fortschreiten, desto mehr verlieren
wir den Kontakt mit der nachahmenden Kunst.
Denn ebensowenig wie der Klassizismus Ingres'
hat der romantische Stil Delacroix' und der Im-
pressionismus Manets mit der Nachahmung ge-
brochen. Mit van Gogh wurde die Deformation
der Dinge ausdrucksvoller; sie folgte treuer den
Seelenzuständen als der normalen Wahrnehmung
der äußeren Welt. Die krampfhaft verzerrten

Formen traten in Erscheinung. Ein aufs höchste
getriebener Expressionismus folgte dem alten Im-
pressionismus. Und zugleich durchdrang ein stär-
keres Gefühl für das Dekorative die naturalistische
Komposition. Dieser Psychismus, der bestrebt ist,
die Welt dramatisch zu gestalten, mußte zu einem
gesteigerten Symbolismus führen.

Mit van Gogh schlägt die Mentalität des Träu-
mers, des Mystikers, eine Bresche in die auf- Kau-

2 5
 
Annotationen